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1845 - Die Schwarzen Schiffe

Titel: 1845 - Die Schwarzen Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gegenwärtigen Entwicklung vornehmen lassen. Das Ergebnis war, daß die Ereignisse nahezu unaufhaltsam auf eine letzte große Schlacht zusteuerten, an der alle verbliebenen Galornenschiff eteilnehmen sollten. Dieser Hochrechnung zufolge würde diese Schlacht wahrscheinlich drei Jahre anhalten, und an ihrem Ende würde es eine galornische Flotte nicht mehr geben ...
    Wahrscheinlich, so hatte Rhodan gefolgert, hatte KEMPEST in diesem Augenblick einen Fehler gemacht und zuviel von seiner ungewollten Individualität preisgegeben. Jedenfalls war Londa Dad von diesem Tag an auffallend zurückhaltend geworden, was ihre Mitteilungen an KEMPEST anging.
    Ganz deutlich hatte sich das gezeigt, als Londa Dad und die ihr ergebene Besatzung damit begonnen hatten, die alten, längst nicht mehr benutzten Labors wieder in Betrieb zu nehmen, die aus der Zeit des Wissenschaftlers Zentri stammten. Systematisch hatte man KEMPEST von der Kontrolle und Überwachung dieser Räume ausgeschlossen. So weit war KEMPESTS Eigenständigkeit noch nicht gediehen, daß er sich dem hätte widersetzen können.
    Er hatte noch mitbekommen reine, langweilige Routine -, daß Londa Dad eines Tages zwei neue Wesen mit an Bord gebracht hatte, die sie als intelligent eingestuft hatte und die den Artnamen Tasch-Ter-Man verwendeten. Wochenlang hatte sich Londa Dad mit diesen Tasch-Ter-Man in den Bordlabors eingeschlossen und war dort geheimnisvollen Experimenten nachgegangen. An diesem Punkt des Berichtes war Perry Rhodan bereits so benommen gewesen, daß er dem Lauf der Ereignisse kaum hatte folgen können.
    KEMPEST hatte Befehl erhalten, einen ganz bestimmten Planeten anzufliegen, den die Tasch-Ter-Man als ihre Heimatwelt bezeichnet hatten. Dort waren Londa Dad, die restliche Besatzung und die beiden Tasch-Ter-Man von Bord gegangen und auf den Planeten hinabgeflogen.
    Tage waren vergangen, in denen KEMPEST sich selbst überlassen gewesen war. Er hatte Pläne geschmiedet und sich mit Absichten getragen. In seiner Version der Dinge war Londa Dad eine Verräterin an der galornischen Sache, aber KEMPEST konnte nichts unternehmen; seine Programmierung ließ das einfach nicht zu.
    Das änderte sich in gewisser Weise erst dann, als Londa Dad mit der gesamten Besatzung von dem Planeten Tasch-Term zurückkehrte.
    Äußerlich waren diese Galornen die alten; sie hatten sich nicht geändert. Aber die charakterliche Wandlung, die mit ihnen vorgegangen war, hatte sie für KEMPEST nahezu unkenntlich gemacht.
    Sie kamen ihm vor wie Gestorbene, die man ins Leben zurückgerufen hatte - KEMPEST wußte, daß es derlei nur in der Phantasie, nicht aber in Wirklichkeit gab, aber der Vergleich mit diesen fiktiven Gestalten lag einfach nahecharakterlich völlig deformiert, kaum mehr wiederzuerkennen.
    Aller Schwung, alle Energie und Tatkraft schien diese Galornen verlassen zu haben; sie gaben von einem Tag auf den anderen das tägliche Kampftraining auf und erteilten KEMPEST den unglaublichen Befehl, von nun an grundsätzlich nie zuerst zu schießen, sondern in jedem Fall abzuwarten, bis das Gegenüber die erste aggressive Handlung beging.
    KEMPEST analysierte die Lage und kam zu der Erkenntnis, daß diese Galornen auf Tasch-Term in irgendeiner Form mit Drogen behandelt worden waren, die sie in diesen Zustand versetzt hatten. Da Londa Dad nach wie vor seine Kommandantin und damit befehlsberechtigt war, blieb KEMPEST aber keine andere Wahl, als diese .Befehle weiterhin zu befolgen.
    Andererseits kalkulierte KEMPEST die Möglichkeit ein, daß seine Besatzung auf Tasch-Term von einer geistigen Krankheit befallen worden war. Da sie alle die gleichen Symptome von Verhaltensstörung zeigten, war der Verdacht nicht zu vermeiden, es könnte sich um eine ansteckende Krankheit handeln.
    KEMPEST war sehr zufrieden, als er zu dieser Schlußfolgerung gelangte. Sie wurde von seiner Logik als grundsätzlich korrekt beurteilt und machte es ihm möglich, abweichend von den Befehlen der Kommandantin den Instruktionen seiner älteren Programmierung zu gehorchen.
    Betrachtet aus dem Blickwinkel, den ein Pool Tammen eingenommen hätte, war die Lage klar: Handelte es sich um eine Infektionskrankheit und gelang es der Seuche, sich unter den Galornen auszubreiten, war damit das Ende des Galornenreiches gekommen, das endgültige und unwiderrufliche Ende ...
     
    *
     
    Perry Rhodan atmete schwer, als er den Berggipfel erreichte. Trotz Antigrav war der Aufstieg sehr mühsam gewesen, nicht körperlich, sondern

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