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1849 - Die Mittagswelt

Titel: 1849 - Die Mittagswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufgetragen.
    Eine der Gestalten öffnete die Tür. Der Eingangsbereich löste sich in unbestimmten Nebel auf, durch das wabernde Feld verschwanden die Schatten ins Innere. Saedelaere und die Raubyner schauten dem Vorgang verständnislos zu. Sie blieben lange stehen - bis nach einer Viertelstunde das Wabern sich ganz allmählich verfestigte. Aus Nebel wurde wieder eine stabile Eingangstür.
    „Alles was diese Schatten anfassen, löst sich auf", analysierte der Träger der Haut. „Nach einer Weile verwandelt es sich zu fester Materie zurück. Ich kann das nicht verstehen."
    Saedelaere belegte sie mit dem Namen Nullpersonen, damit das Kind einen Namen hatte.
    Sie begaben sich Richtung Zentrum. Sämtliche Beschilderungen waren in Interkosmo gehalten. Die Bildschirme und Holo-Würfel, die man an manchen Stellen sah, zeigten grauen Schnee; darin entsprachen sie dem UnschärfeSymptom und den nebelhaften Wesen dieser Welt.
    Für Saedelaere gab es zwei grundsätzliche Möglichkeiten. Nummer eins: Es hatte vor langer Zeit Siedler von Terra an diesen seltsamen Ort verschlagen. Sah man die Schatten als normale Lebewesen an, so ergab sich ein scheinbar durchschnittliches Dorfleben. Nummer zwei: Goedda hatte sie nicht nur bis ans Ende von Tolkandir teleportiert, sondern in die Milchstraße.
    Alaska Saedelaere bewertete beide Alternativen als ausgeschlossen. Dennoch traf eine davon mit großer Wahrscheinlichkeit zu.
     
    4.
     
    Kleine Piloten Auf dem Weg zur Ortsmitte versuchten sie, in eines der Häuser einzudringen. Sie fanden alle Türen verschlossen, bis Lanagh auf ein offenstehendes Fenster stieß; an der rückwärtigen Font eines Bungalows. Die Öffnung war so schmal, daß Saedelaere nicht hindurchpaßte.
    Er sah keine andere Möglichkeit, als einen der Raubyner mit dem Einbruch zu betrauen. Die Wahl fiel auf Lanagh. Saedelaere schärfte ihm ein, sich vorsichtig zu verhalten. Lanaghs Aufgabe bestand darin, für Saedelaere und Scheep von innen die Eingangstür zu öffnen.
    Während der Kleine durch das Luk kletterte, begaben sie sich zur Vorderfront.
    Saedelaere sorgte sich ernsthaft um die Erziehung der Raubyner. In ihrem kurzen Leben hatten sie nichts anderes erlebt als eine fürchterliche Abfolge von Lebensgefahr, Mord und Totschlag. Und nun hielt er einen der zwei zum Einbruch an. Wie sie unter solchen Umständen Moralbegriffe entwickeln sollten, war schleierhaft.
    Alltag hatten sie niemals miterlebt. Also waren sie auf ein normales Leben auch nicht vorbereitet.
    Es dauerte keine zwei Minuten. Der Raubyner riß triumphierend die Tür auf. „Zwei von den Schatten sind drin, Alaska! Aber die merken nichts. Die hocken bloß stumpf in der Ecke."
    Saedelaere registrierte, daß die Eingangstür materiell stabil blieb. Und zwar deswegen, weil Lanagh sie berührte. Hätte eine Nullperson die Tür geöffnet, sie hätte sich in wolkenhaften Dunst aufgelöst.
    Er setzte sich an die Spitze. Das Innere des Bungalows bestand aus drei Zimmern. Im Wohnraum saßen die Nullpersonen weitgehend reglos in bequemen Polstersesseln. Jeder Sessel war von einem Kreis umgeben.
    Außerdem fanden sich kreisartige Formationen an praktisch jeder Stelle im Haus, die so etwas zuließ. Die Wände und der Boden waren bemalt, eine Reihe von Topfblumen standen zu einem Kreis geordnet auf einem Tisch.
    In der Küche lagen Splitter von Keramikgefäßen auf dem Boden. Saedelaere fiel auf, daß alle runden Tassen und Schüsseln heil waren. Die eckigen Gefäße dagegen existierten nur noch als Bruchstücke.
    Er entwickelte einen seltsamen Verdacht. Kreisförmig schien gut oder nützlich zu sein, während eckig oder kantig aus einem unbekannten Grund schlecht war.
    Was, wenn jemand versucht hatte, die Ecken des Geschirrs geradezubiegen?
    Saedelaere versuchte, eines der Küchengeräte in Betrieb zu. nehmen. Aber keines funktionierte. Was sich mechanisch bewegen ließ, erfüllte seinen Zweck - bloß Energie stand keine zur Verfügung.
    Er öffnete das Kühlfach. Eine Fülle von Speisen und Getränken lag bereit. Saedelaere stopfte die Taschen seines Schutzanzugs mit Konzentraten voll, dann trank er aus einer Flasche ein Getränk. Auf dem Etikett stand das Interkosmo-Wort für Milch.
    Im Tiefkühlfach fand er in einem Topf eine Speise, die eindeutig tiefgefroren war, genauso hart und von Rauhreif bedeckt. Topf und Inhalt hatten jedoch Zimmertemperatur.
    Saedelaere hörte auf, sich über Paradoxa den Kopf zu zerbrechen.
    Lanagh und Scheep plünderten den

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