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1849 - Die Mittagswelt

Titel: 1849 - Die Mittagswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erhöhte sich soweit, daß er bis kurz unter die Wasseroberfläche stieg.
    Er schätzte, daß er mehrere Kilometer zurückgelegt hatte. Daß Jenseitsjack ihn weiterhin verfolgte, glaubte er nicht. Das Wesen hätte ihn wohl mühelos aus dem Wasser gefischt, wäre es seine Absicht gewesen.
    Kurze Stöße brachten Saedelaere wiederholt nach oben, sein Helm stieß immer wieder für Sekunden aus dem Wasser.
    Ringsum erstreckte sich felsige Landschaft. Die Ufer waren steil. Es bedurfte einer Kletterpartie, wollte er sich an Land begeben. Vorläufig war das jedoch nicht seine Absicht. An Land mußte er sich zu Fuß bewegen, oder er fand noch einmal so etwas wie ein Flugzeug. Beides schien ihm derzeit sehr gefährlich.
    Je weiter er von der Ortschaft Nusteir wegkam, desto besser. Und je weniger auffällig das geschah, desto größer seine Chance, Jenseitsjack nicht wieder in die Arme zu laufen.
    Alaska Saedelaere trieb zehn Stunden mit dem Nusturenfluß.
    Allmählich veränderte sich die Landschaft. Am Ufer wichen die Felsen zurück, statt dessen schaute er auf fruchtbaren, von blauen Gräsern bewachsenen Grund.
    Nochmals eine Stunde später tauchten die ersten Wälder auf. Saedelaere stoppte am Ufer, in einer Biegung mit geringer Fließgeschwindigkeit, und kramte die Karte hervor. Von den sechshundert Kilometern Richtung Trade City hatte er neunzig hinter sich. Und immer noch befand er sich im Inneren der Hohlwelt, das zeigte ein Blick nach oben. Keines der energetisch betriebenen Geräte reagierte.
    Er riß eine Nahrungspackung auf und aß Konzentrate. Natürlich die doppelte Menge, schließlich wollte auch sein Parasit ernährt sein.
    Als ein entwurzelter Baum vorübertrieb, ein riesiges Ding mit ebenso riesigen grünen Blättern, nutzte er die Gelegenheit. Er sprang ins Wasser, zog sich auf einen Ast und kletterte von dort in eine Gabel, die einen Meter über dem Fluß lag. Es schaukelte ziemlich, aber das störte ihn nicht.
    Nach einiger Zeit verwandelte sich der Fluß in einen Strom von einem halben Kilometer Breite. Der Baum trieb die ganze Zeit in der Mitte. Das war angenehm, weil er nicht auf Zusammenstöße mit dem Ufer reagieren mußte, Saedelaere schloß die Augen. „Haut, ich werde schlafen", kündigte er an. „Du bleibst wach und warnst mich, wenn etwas passiert!"
    „In Ordnung."
    Ihm fielen die Augen zu, kaum daß er sich entspannt hatte. Böse Träume quälten ihn, es waren immer dieselben Bilder von Goedda und Zenndicyl Pervorat Zeun, dem vierten Boten von Thoregon.
    Als er aufwachte, schlingerte der Stamm in einer heftigen Strömung. Er fühlte sich zerschlagen, alles andere als erholt.
    „Wie lange habe ich geschlafen?"
    „Ich schätze, acht Stunden", antwortete die Haut.
    „Es ist nichts passiert?"
    „Nein." Saedelaere richtete sich in der Astgabel auf. Der Strom verengte sich auf eine Breite von hundert Metern. Daraus resultierte die bedrohlich starke Strömung.
    In Fließrichtung ragte eine graue Wand auf, ein Gebirge. Er zog die Karte zu Rate. Er stellte fest, daß ihm eine geologische Besonderheit bevorstand: der Nusturenfluß würde im Boden verschwinden, das Gebirge unterirdisch durchströmen und erst auf der anderen Seite zum Vorschein kommen.
    „Wir müssen an Land", entschied er. „Und zwar so schnell wie möglich."
    „Wie denn?" fragte die Haut. „Willst du schwimmen?"
    „Nein. Wir kriegen unsere Chance noch."
    Der Fluß verwandelte sich in ein reißendes Gewässer. Er hatte Mühe, sich in der Astgabel festzuklammern.
    Das Gebirge wuchs zu einer turmhohen Barriere an. Kurz davor wurde der Stamm an Land gespült.
    Saedelaere nutzte den Augenblick, er kletterte über die rutschige Rinde und sprang ans Ufer. Schon wurde der Baum wieder fortgerissen.
    „Und jetzt?"
    „Wir klettern über das Gebirge. Laut Karte liegt auf der anderen Seite eine mittelgroße Stadt namens Blaudpot. Immerhin hunderttausend Einwohner. Ich bin gespannt, wie es dort aussieht."
    Saedelaeres Uhr war beim Teleportersprung in die Hohlwelt stehengeblieben. Und einen Wechsel von Tag und Nacht, an dem man sich orientieren konnte, gab es in der Hohlwelt nicht. So hielt er sich ans Wachstum der Sonne Goedda; in der Tat, sie wuchs immer noch. Daran gemessen schätzte er, daß die Kletterpartie durch das Gebirge fünf Tage in Anspruch nahm.
    Die höchsten Gipfel lagen bei sechshundert Meter. Für einen gesunden Menschen schien das nicht sehr viel, ihn stellte es jedoch vor Probleme. Seine Vorräte schmolzen dahin. Am

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