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185 - Die drei Gesichter des Todes

185 - Die drei Gesichter des Todes

Titel: 185 - Die drei Gesichter des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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über Mr. Silvers Besuch. Sorgenfalten erschienen in seinem sympathischen Gesicht, als er die ramponierte Kleidung des Ex-Dämons sah.
    »Was ist passiert?« fragte er unruhig.
    Mr. Silver begab sich mit ihm in den Living-room. Anthony Ballard und Bruce O’Hara waren anwesend. Mason Marchand und Brian Colley verfolgten eine Dämonenspur im Norden der Stadt.
    Der Ex-Dämon berichtete den Freunden von Magos Blitzüberfall - und auf welch spektakuläre Weise sich der Schwarzmagier die weiße Hexe geholt hatte.
    »Chrysa befindet sich in Magos Gewalt?« entfuhr es Daryl Crenna alias Pakka-dee. Er ballte die Hände zu Fäusten.
    »Wenn wir Glück haben«, sagte Mr. Silver.
    Daryl verstand ihn nicht. Verwirrt sah er ihn an.
    »Wenn wir Pech haben, lebt Chrysa schon nicht mehr«, erklärte der Ex-Dämon.
    Pakka-dee knirschte mit den Zähnen. »Als Lance Selby anrief und ankündigte, Chrysa in unsere Obhut zu geben, hätte ich ihm raten sollen, mit der weißen Hexe zu Hause zu bleiben.«
    »Er bat mich, sie beide zu begleiten«, gab Mr. Silver zurück. »Wir dachten, das würde reichen.«
    »Ein Irrtum, der für Chrysa möglicherweise tödliche Folgen hat«, sagte Daryl Crenna ernst.
    Der weiße Werwolf Bruce O’Hara erhob sich. Er hatte bis vor kurzem einen großen persönlichen Feind gehabt: Terence Pasquanell.
    Seit es den bärtigen Werwolfjäger nicht mehr gab, weil ihn die Dämonin Yora getötet hatte, fühlte sich O’Hara wohler. Er brauchte nicht mehr ständig damit zu rechnen, daß Pasquanell plötzlich hinter ihm auftauchte und ihn zu töten versuchte.
    Bruce hatte Priester werden wollen, doch das Schicksal hatte sein Leben in andere Bahnen gelenkt, als seine Schwester Claudette ihn zum Werwolf machte.
    Sein unerschütterlicher Glaube und sein ausgeprägter guter Kern hatten verhindert, daß er zu einer schwarzen Bestie wurde, die Menschen jagte.
    So war er zum weißen Wolf geworden, der vielen Menschen schon das Leben gerettet hatte.
    »Vielleicht zeigt uns Yuums Auge, wo sich Mago befindet«, sagte er.
    Yuum, der Weise, auch der Dreiäugige genannt, lebte in der Unendlichkeit. Daryl Crenna war es gelungen, jenes Auge, das Yuum in der Mitte der Stirn trug, perfekt zu kopieren, zu vergrößern und zu beleben.
    Es befand sich im Keller in einem Raum mit schwarzen Wänden und zeigte den Mitgliedern des »Weißen Kreises« sehr oft schwarze Aktivitäten.
    Allerdings ließ sich das Auge nicht lenken. Es entschied selbst, worauf es die Männer aufmerksam machen wollte. Viele Attacken der Hölle konnten dadurch schon verhindert werden.
    »Deshalb bin ich hier«, erwiderte Mr. Silver.
    Anthony Ballard, der Hexenhenker, erhob sich ebenfalls. Er war wie seine Freunde gekleidet. Es hatte lange gedauert, bis er sich von seiner auffälligen Henkerskleidung getrennt hatte.
    Im Kampf verließ er sich aber nach wie vor auf sein magisch geschärftes Henkerbeil. Tony Ballards Vorfahre begleitete die anderen in den Keller.
    Sie betraten den Raum, in dem sich das Auge befand, doch Mr. Silver stellte enttäuscht fest, daß es geschlossen war, und das Lid hob sich auch nicht.
    Yuums Auge hatte ihnen im Moment nichts zu bieten.
    »Schade«, sagte Mr. Silver niedergeschlagen. »Nun ist auch diese letzte Hoffnung wie eine Seifenblase zerplatzt.«
    ***
    Es war tatsächlich eine Geistersiedlung. Niemand wollte hier wohnen. Die Häuser waren von Dilettanten gebaut worden, man hatte natürliche Klippenhöhlen zu Wohnräumen umfunktionieren wollen, doch was bei dieser chaotischen Planung herausgekommen war, sah ganz und gar nicht einladend aus.
    Als Baulust und Kapital zur Neige gingen, hinterließ man kalte, häßliche, unverputzte Rohbauten auf engstem Raum. Manche Bienenwabe war bequemer.
    Gegen den Untergrund der Geistersiedlung rollten unermüdlich die Atlantikwellen. Das Spritzwasser schaffte es spielend, hochzusteigen und gegen die primitiven Holztüren zu klatschen.
    Die winkeligen, mit steilen Stufen versehenen Wege zwischen diesen unfertigen Bauten waren so schmal, daß zwei Menschen nicht nebeneinander gehen konnten.
    Lorenzo und Cora, ein obdachloses Pärchen, hatte in einem der Gebäude Asyl gefunden. An diesem feuchten, unwirtlichen Zufluchtsort waren sie ungestört, und sie hatten ein Dach überm Kopf. Jedenfalls derzeit noch, denn für die Ewigkeit waren diese Häuser nicht gebaut. Eines Tages würde das Meer sie zerstören.
    Cora fertigte mit beachtlichem Geschick billigen Drahtschmuck an, den sie in Puerto de la Cruz an

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