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185 - Die drei Gesichter des Todes

185 - Die drei Gesichter des Todes

Titel: 185 - Die drei Gesichter des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schwenkte es langam und hielt Ausschau nach weiteren Motiven, die zu fotografieren sich lohnten.
    Plötzlich stutzte er. »Nanu, was ist denn das?«
    Das Bild war verschwommen. Fairchild drehte am geriffelten Ring und setzte dann erschrocken die Kamera ab, um sie im nächsten Moment aber schon wieder vor sein Auge zu heben.
    Was er sah, war ungeheuerlich!
    An dem riesigen Kran, der das Gelände hoch überragte, hing ein Mädchen, von einer dickgliedrigen Kette umschlungen. »Das ist ja… Das ist doch…« Fairchild fehlten die Worte.
    Er war blaß geworden und fuhr sich mit gespreizten Fingern immer wieder durch das brandrote Haar. Polizei! durchzuckte es ihn. Ich muß sofort die Polizei verständigen!
    Noch einmal schaute er durch das Teleobjektiv. Das Mädchen lebte. Sollte er es lieber zuerst aus seiner furchtbaren Lage befreien?
    Was war wichtiger?
    Noch nie war John Fairchild so unentschlossen gewesen. Ihm fiel ein, daß auf dem Schrottplatz möglicherweise ein Kriminalfilm gedreht wurde.
    Wenn er in diesem Fall die Polizei alarmierte, machte er sich lächerlich, deshalb beschloß er, sich zunächst einmal Gewißheit zu verschaffen, ehe er weitere Schritte unternahm.
    Er durcheilte eines der Schrottäler und sah, daß kein Film gedreht wurde. Es gab kein Kamerateam, das das unglückliche Mädchen dort oben aufnahm.
    Es war überhaupt niemand auf dem Schrottplatz, soweit das John Fairchild überblickte.
    Der Hobby-Fotograf beschloß, das Mädchen herunterzuholen. Die Polizei konnte er später immer noch verständigen. Oder, noch besser: Er konnte das bedauernswerte Mädchen gleich zur Polizei bringen.
    Er lief zum Kran. Sein Vater war Kranführer gewesen. Als 14jähriger Junge hatte er mal mit hochklettern und ihm über die Schultern gucken dürfen.
    Sogar ein paar Knöpfe und Hebel hatte er bedienen dürfen, aber nur dieses eine Mal. Dennoch hatte sich dieses Erlebnis bei ihm tief eingeprägt.
    Aufgeregt griff er nach der ersten Leitersprosse. Wieselflink kletterte er hinauf. Die baumelnden Fotoapparate schlugen immer wieder gegen das Eisen.
    Das tat ihnen bestimmt nicht gut, und so etwas war bei Fairchild auch noch nie vorgekommen, doch im Augenblick war er zu aufgeregt, um an seine Kameras zu denken.
    Atemlos erreichte er das Kranführerhaus. Er öffnete die Tür und ließ sich auf den Hocker fallen. Das verzweifelte Gesicht des Mädchens war ihm zugewandt.
    Er gab ihr durch das geschlossene Fenster mittels Handzeichen zu verstehen, daß er ihrer Pein sofort ein Ende setzen würde. Daß er sich dabei mit einem Dämon anlegte, konnte er nicht ahnen.
    ***
    Ich erreichte die Geistersiedlung. Wo sollte ich anfangen, Xematha zu suchen? Genau genommen mußte ich in jedes Haus sehen, denn sie konnte sich überall versteckt haben.
    Manche Gebäude hatten nicht einmal eine Tür, und die Fenster waren nur Löcher. Die Rückseite der Räume wurde fast immer von dunklem Fels begrenzt, der Boden war feucht. Es fehlte in diesen Häusern schier an allem.
    Das dritte Haus - die erste Tür…
    Ich stieß sie auf und schaute mich in zwei schummrigen Räumen um. Da vernahm ich hinter mir das leise Flattern dünner Flügel, und als ich mich umdrehte, sah ich einen riesigen Totenkopf -falter, der mich sofort attackierte.
    Das Höllenwesen biß mich mit scharfen Zangen. Ein glühender Schmerz durchzuckte meine Stirn. Ich schlug den Angreifer zurück, er schaukelte hoch, über mich hinweg und griff mich von hinten an.
    Schneller, als ich mich umdrehen konnte, biß der Falter mich ins Genick, aber dann traf ich ihn zum erstenmal mit meinem magischen Ring, den ich wieder am Finger trug.
    Der Totenkopffalter torkelte durch den Raum, seine Flügel klatschten gegen die Betondecke. Er wollte sich durch das Fenster in Sicherheit bringen, verfehlte es in seiner Panik jedoch und stieß gegen die Wand.
    Als er zu Boden fiel, holte ich meinen magischen Flammenwerfer heraus. Mit schwirrenden Flügeln rief der große Schmetterling einen knurrenden Laut hervor, doch der konnte mich nicht davon abhalten, den armlangen weißmagischen Flammenstrahl gegen ihn zu richten.
    Der Totenkopffalter fing Feuer wie dünnes Zelluloid und verpuffte in einer Sekunde. Ich ignorierte die kleinen, blutenden Bißwunden. Da hatte mir Kezal übler mitgespielt.
    Als ich das Gebäude verlassen wollte, rannte ich in den Schlag einer grauen Knochenfaust. Verdammt, damit hatte ich nicht gerechnet.
    ***
    Vicky Bonney tänzelte durch das leere Haus. Tony wollte, daß sie

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