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185 - Die drei Gesichter des Todes

185 - Die drei Gesichter des Todes

Titel: 185 - Die drei Gesichter des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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brachte sie in Gang.
    Der Kran bewegte sich surrend. Sein starker Arm schwenkte heran, und der dicke Eisenhaken schwebte zu ihnen herab. Aus einem Berg alten Eisens, den Mago anstarrte, löste sich eine dickgliedrige Kette.
    Klirrend flog sie durch die Luft, getragen von Magos schwarzer Kraft. Sie erreichte die weiße Hexe und schlang sich blitzschnell um ihren Körper und die - auf Magos Veranlassung hin - hochgestreckten Arme.
    Die Enden flogen über den schweren Haken und wurden von diesem festgehalten.
    Der nächste magische Befehl hob Chrysa hoch. Das Mädchen verlor den Bodenkontakt. Umschlungen und gehalten von der langen Kette, deren Glieder sich hart in ihren Leib preßten, wurde Chrysa hochgezogen.
    Sie schluchzte verzweifelt.
    Mago war bekannt für seine Grausamkeit. Nun bekam sie sie zu spüren. Es hatte keinen Sinn mehr zu hoffen, deshalb gab sich die unglückliche weiße Hexe in diesem Moment auf.
    Ihr langes, qualvolles Sterben hatte begonnen…
    ***
    Xematha bewies, daß sie ungemein schnell zu reagieren vermochte. Als ich mich aus der Schußlinie warf, riß Xematha ihr Kleid hoch und wirbelte herum.
    Sie fauchte aggressiv, als sie meine Freundin erblickte.
    Vicky drückte ab. An und für sich war sie keine schlechte Schützin, doch diesmal schoß sie weit daneben. Daran mußte die Situation schuld sein, in der sie mich und Xematha angetroffen hatte.
    Sie war völlig durcheinander, das sah ich ihr an.
    Mein Diamondback krachte, und die geweihte Silberkugel bohrte sich einen Meter neben mir in die Wand. Vicky drückte noch einmal ab.
    Im selben Moment teleportierte Xematha einen weißen Metallsessel auf meine Freundin zu. Er ratterte laut über den glatten Boden, wurde zusehends schneller und krachte gegen Vickys Beine.
    Dadurch kam es zu einem zweiten Fehlschuß.
    Und Vicky stürzte!
    Damit gab sich die schöne Schwarzblütlerin seltsamerweise zufrieden. Sie wollte wohl einen günstigeren Zeitpunkt abwarten und erst dann Zurückschlagen.
    Ehe sich Vicky zu einem dritten Schuß aufraffen konnte, sprang Xematha aus dem Fenster und hastete durch den Garten. Ich sprang auf und eilte zu Vicky.
    »Alles okay?«
    »Was wollte dieses verfluchte Weib tun, Tony?«
    »Mich verführen.« Ich bat Vicky, mir meine Waffen zu geben. Die Zeit drängte. Ich wollte Xematha nicht entkommen lassen. Sie überkletterte soeben die Mauer zum Nachbargrundstück und lief unter Palmen an einem türkisfarbenen Swimming-pool vorbei.
    Sobald ich meine Waffen wiederhatte, bat ich meine Freundin, in diesem Haus auf meine Rückkehr zu warten. Sie wollte etwas erwidern, doch ich hörte es mir nicht an.
    Ich mußte Xematha zur Strecke bringen.
    Ich muß sie kriegen! hämmerte es in meinem Kopf, während ich aus dem Haus jagte und ihr folgte. Ich überkletterte die Mauer schneller als sie, sprang auf einen lavabedeckten Boden. Man hatte das poröse Gestein absichtlich hier ausgestreut. Es schützte die Erde vor dem Austrocknen, nahm den Morgentau auf und gab ihn während des Tages langsam an den Boden ab, wodurch ein Treibhauseffekt entstand.
    Xematha erreichte das Ende der geschwungenen Avenida Paris und verschwand aus meinem Blickfeld. Als ich sie wiedersah, lief sie einen schmalen Klippenpfad entlang.
    Sie bewegte sich zwischen den Felsen mit schlafwandlerischer Sicherheit. Der Pfad schnitt den Steilhang in zwei ungleiche Teile.
    Er führte auf kleine Häuser zu, die sich an die Klippen krallten. Mir kam vor, als hätte man sie zu nahe ans Meer gebaut. Eine bewegte See schlug mit ihren kräftigen Wellen bestimmt über diese kantigen, eng verschachtelten Bauwerke hinweg und überschwemmte ihr Inneres.
    Xematha verschwand zwischen den kleinen Gebäuden, die für mich wie Rattenburgen aussahen. Ich konnte mir kaum vorstellen, daß hier jemand lebte.
    Das sah eher nach einer bösen Fehlplanung und einer daraus resultierenden Geistersiedlung aus. Und das traf sich gut, denn es war besser, wenn ich mit Xematha allein war.
    ***
    Mr. Silver kam zu sich, als ein weiterer Zug an ihm vorbeidonnerte. Die Silberstarre ließ von ihm ab, er erhob sich und trat aus der Mauernische, die ihm das Leben gerettet hatte.
    Er setzte seinen Weg durch den Tunnel fort und überlegte, wie er Mago doch noch kriegen konnte. Vielleicht konnte ihm der »Weiße Kreis« helfen, den Schwarzmagier aufzustöbern.
    Er verließ das Tunnelsystem, sobald er die nächste Station erreichte, winkte einem Taxi und ließ sich zu seinen Freunden fahren.
    Daryl Crenna freute sich

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