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1850 - Vollmond-Grauen

1850 - Vollmond-Grauen

Titel: 1850 - Vollmond-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Weg, und trotzdem weiß ich nicht weiter. Es ist etwas da. Etwas Fremdes und auch Gefährliches.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Wir verschwinden. Ich weiß nicht, was wir in dieser Wohnung noch finden könnten.«
    Harry Stahl nickte. »Okay, lass uns gehen.« Er warf einen letzten Blick durch das Zimmer, zuckte mit den Schultern und ging.
    Ich folgte ihm. An der Tür holte ich ihn ein. Ich wollte ihn ansprechen, ihm etwas Tröstendes sagen, weil ich wusste, dass er litt. Das Verschwinden seiner Partnerin machte ihm merklich zu schaffen.
    Und ich hatte das Gefühl, von etwas anderem umgeben zu sein, was ich dann sogar bestätigt bekam. Wir befanden uns noch in der Wohnung. Harry zog die Tür zum Flur hin auf, als es mich erwischte.
    Wieder durch mein Kreuz.
    Ich hörte eine Stimme.
    Oder war es nur eine Einbildung?
    Ich vernahm eine Nachricht, und die hatte es in sich.
    »Die Nacht«, flüsterte es. »Die Nacht ist wichtig, so wie sie auch gestern wichtig war …«
    Ich hatte die Botschaft gehört. Ich wollte eine Frage stellen und merkte zugleich, dass plötzlich alles wieder normal war.
    Der leichte Druck war weg. Ich hatte das Gefühl, dass niemand mehr einen Kontakt mit mir wollte und dass alles gesagt worden war. Deshalb ging ich den letzten Schritt, der mich aus der Wohnung brachte.
    Harry nahm mich in Empfang. Er schaute mich an. »Hast du was, John?«
    »Wieso?«
    »Du siehst so anders aus.«
    »Wieder normal – oder?«
    »Ja.«
    »Das ist gut.«
    Er fragte: »War es denn zuvor nicht mehr normal?«
    Ich schob Harry auf die Treppe zu. »Nicht ganz, hatte ich den Eindruck.«
    »Aha und wie …«
    »Bitte, das erzähle ich dir später. Ich muss erst darüber nachdenken.«
    Harry sah mich an, als hätte ich nicht alle Tassen im Schrank, sagte aber dann: »Meinetwegen …«
    ***
    Harry und ich saßen uns in seinem Wohnzimmer gegenüber. Zu trinken hatten wir uns Wasser besorgt, und Harry lag eine Frage auf dem Herzen, die er auch stellte.
    »Hast du die Stimme erkannt?«
    »Nein, nicht wirklich.«
    »Hör auf, John. Du willst nur nicht sagen, dass es Dagmar war – oder?«
    »Das kann ich gar nicht. Hätte ich Gewissheit, dann würde ich es dir sagen. So aber muss ich passen, und das sage ich nicht, um dich zu beruhigen.«
    Er räusperte sich. »Dann gehe ich mal davon aus, dass du recht hast und dass Dagmar lebt.«
    »Das will ich doch hoffen.«
    »So sicher ist das nicht«, flüsterte Harry. »Ich bin völlig daneben. Ich habe keine Antworten bekommen, es hat sich niemand gemeldet. Sie nicht und auch nicht ihr Entführer. Ich sage dir, dass es dieses Flugmonster ist. Das Vollmond-Grauen, aber ich weiß nicht, woher alles kommt.«
    »Richtig.«
    »Du bist so ruhig dabei.«
    »Warum nicht? Ich denke, dass wir es herausfinden werden. Die Nacht ist entscheidend.«
    »Und warum ist sie das?«
    »Keine Fragen, auf die ich keine Antworten weiß. Wir müssen abwarten. Ich denke, dass hier zwei Welten zusammenstoßen. Wir befinden uns an der Grenze. In der Nacht soll sie geöffnet werden, und es ist möglich, dass deine Partnerin dabei eine wichtige Rolle spielt.«
    »Aber welche?«
    »Keine Ahnung. Aber vergiss nicht, dass sie das dritte Auge besitzt. Es kann sein, dass es eine Rolle spielt.«
    »Aber sie hat in der letzten Zeit davon nichts mehr gehört«, sagte Harry. »Die Psychonauten hatten wir schon vergessen. Ich weiß nicht, warum sie jetzt wieder zurückkehren sollten.«
    »Das ist noch nicht bewiesen.«
    »Ja, John, ja. Doch ein anderes Motiv, als meine Partnerin zu töten, kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Warte es ab.«
    »Ja, das muss ich wohl.«
    Wie schon erwähnt, wir waren wieder zu Harry Stahl gefahren und warteten in seiner Wohnung. Wir warteten auch darauf, dass es dunkel wurde, doch bis dahin hatten wir noch etwas Zeit. Die wollten wir auch nutzen. Harry war mehr betroffen als ich. Ich kannte mich besser mit derartigen Situationen aus, und es kam auch der Zeitpunkt, an dem sich mein Hunger meldete.
    Über den Pizza-Service ließ ich mir so eine runde Scheibe bringen.
    »Mann, du hast Nerven.«
    Ich lächelte. »Die muss man auch haben.«
    »Und wie geht alles weiter?«
    »Warte es doch ab.«
    Harry knurrte. »Verdammt, die Zeit ist mir einfach zu lang. Es dauert noch was, bis es dunkel wird.«
    »Sei froh, dass wir nicht Sommer haben.«
    Ich deutete auf meine Pizza. »Willst du nicht ein ordentliches Stück davon haben?«
    »Keinen Hunger.«
    »Vielleicht später?«
    »Hör auf, John. Wir

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