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1852 - Die Galornin

Titel: 1852 - Die Galornin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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spannte sich ein flimmerndes Energiefeld. Das transparente Material des Raumhelms filterte die blendende Helligkeit ab, und Kaif konnte sehen, daß hinter dem Schirm nur rotglühendes, totes Gestein war. Irgendwo in der Ferne warfen Vulkane ihre Glut in den Himmel.
    Bantann, die zweite Welt, war nicht besser.
    „Wir unterhalten hier Forschungsstationen", sagte Dugesm, „sonst nichts. Aber du mußt es einmal gesehen haben, um zu wissen, wie herrlich es auf Helter Baaken ist, Kaif."
    Sie begriff und folgte ihm zur nächsten Station.
    Sie hatte erwartet, daß sie Helter Baaken übersprangen und auf dem vierten Planeten materialisierten.
    Statt dessen führte ihr Lehrer sie zu= erst auf die Welt Nummer Fünf, Clennd, dann auf die letzte, Tarph. Es waren beides Ödplaneten ohne Atmosphäre. Das ferne Licht der Sonnen und die eisige Weltraumkälte gestatteten keinerlei Leben.
    „Tribath ist der vierte Planet, oder?" fragte sie, als sie an Bord einer Raumstation aus dem roten Kreis kamen.
    „So ist es", bestätigte der Galorne.
    „Und du willst ihn mir vorenthalten?"
    Ihre Frage war drängend, provokativ, wie eine Forderung. Sie nahm an, daß Dugesm Tribath wegen des Tabus von ihrer Rundreise ausnehmen würde - wer war sie, daß sie annehmen sollte, das Verbot gelte nicht für sie?
    Er machte eine verneinende Geste.
    „Wenn du es willst, werde ich ihn dir zuletzt zeigen, am Ende unserer Reise. Je nachhaltiger dann sein Eindruck auf dich ist, um so besser, Kaif."
    „Du darfst das - so einfach?"
    „Darüber brauchst du dir keine Gedanken zu machen", versetzte er. „Doch glaube nicht, daß es für dich angenehm sein wird."
    „Und wo sind wir hier?" fragte sie erleichtert und ausweichend. Sie zeigte auf einen der riesigen Panoramaschirme, die den kuppelförmigen Raum so wirken ließen, als ständen sie ungeschützt auf einer Plattform mitten im Weltall. „Was haben die vielen im All treibenden. Objekte zu bedeuten? Und die Galornen dazwischen? Es sieht aus wie ... eine riesige Baustelle mitten im Vakuum."
    „Es ist eine Baustelle, Kaif", belehrte sie Muum Dugesm. „Das heißt, es ist der Beginn einer solchen.
    Was du hier siehst, sind die vorbereitenden Arbeiten. Eines Tages wird sich ein Teil zum anderen fügen, und es wird eines von mehreren Heliotischen Bollwerken entstehen - ein technisches Wunder, das in Plantagoo und den anderen Galaxien kein Seinesgleichen hat."
    „Ein ... Heliotisches Bollwerk?" fragte Kaif sofort nach.
    Sie konnte nur einzelne Teile sehen, an denen Galornen in Raumanzügen arbeiteten. Hunderte von Atomsonnen erhellten die Szene. Manche Teile fügten sie vorsichtig zusammen, andere schienen sie erst herzustellen und in die richtige Form zu bringen.
    „Was habe ich mir darunter vorzustellen?" fragte sie weiter.
    Muum Dugesm holte tief Luft.
    „Niemand von uns weiß es genau", lautete seine Antwort. Er strahlte eine gewisse Hilflosigkeit aus. „Ce Rhioton, der zweite Bote, überbrachte uns die Baupläne für insgesamt sechs solcher Konstruktionen. Wir Galornen, Kaif, sind innerhalb der Koalition Thoregon dasjenige Volk, das aufgrund seiner speziellen Fähigkeiten anscheinend die Rolle der Baumeister und Ingenieure zugewiesen bekommen hat. Es ist unsere Aufgabe, in der Pentrischen Wolke die Bauvorhaben zu verwirklichen, die uns der zweite Bote vorgibt."
    Kaif Chiriatha konnte ihre Enttäuschung nicht verbergen.
    „Aber ihr wißt nichts von Thoregon", sagt sie, ungewollt hart. Zum erstenmal kam wieder so twas wie Trotz in ihr auf. „Dieser Ce Rhioton kommt und überbringt im Namen der Koalition Aufträge, und die Galornen folgen ihnen kritiklos." Sie lachte humorlos. „Ist das nicht etwas einseitig? Die eine noch dazu unbekannte Seite verlangt, und wir gehorchen. Was haben wir Galornen von dieser Zusammenarbeit, von dem geheimnisvollen Thoregon? Das große Ideal des Friedens, ich weiß! Aber warum diese Geheimnistuerei? Wieso setzen wir unsere Arbeitskraft für etwas ein, das wir nicht einmal präzise kennen?"
    „Ich kann es dir nicht sagen, Kaif", gestand Muum Dugesm, „nicht, wenn du konkrete Fakten hören willst. Ich weiß nicht, was die Heliotischen Bollwerke, von denen es einmal genau sechs geben soll, sein werden, wenn sie in hundert oder mehr Jahren fertiggestellt sind. Doch ich weiß, daß es etwas sein wird, das dem Guten dient - denn es kommt von Thoregon. Du fragst, was wir Galornen von Thoregon haben? Diese Antwort ist einfach: Sinn! Wir sind auserwählt worden, Teil dieses

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