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1852 - Die Galornin

Titel: 1852 - Die Galornin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wohnbereichs anlegten und nur die Kinder zur Abtrennung der Aggressiv-Quote dorthin schickten, antwortete Dugesm, daß sich dies mit der galornischen Mentalität nicht vereinbaren ließe.
    Die Kinder, so aggressionsbelastet sie auch sein mochten, waren ein geliebter Teil ihres Volkes, keine Geächteten. Sie waren das wertvollste Gut, und jeder Erzieher würde sein Leben bedenkenlos für eines der „kleinen Ungeheuer" einsetzen. Das Zusammenleben hatte so nahe wie möglich zu erfolgen, auch wenn die Kinder von ihren Eltern zwischen dem zwanzigsten und etwa fünfzigsten Lebensjahr strikt getrennt waren.
    Kaif war beeindruckt, und ein weiteres Mal sah sie ihre Vergangenheit in einem neuen Licht.
    Vielleicht hatte sie Seda Golaer unrecht getan und den anderen auch.
    Und ihre Eltern?
    „Ich habe diese Frage erwartet und gefürchtet", sagte der Lehrer. „Deine Eltern sind beide tot, Kaif.
    Deine Mutter hat den Schmerz über den Verlust deines Vaters nicht lange verkraftet. Muß ich dir sagen, woran er gestorben ist?"
    Nein, das mußte er nicht mehr.
    In den folgenden Tagen wollte Kaif allein sein. Sie versuchte, aus dem inzwischen Gehörten ein Bild zu formen. Viel hatte sie erfahren, aber sie hatte das Gefühl, daß hinter jeder Information eine Tür war, hinter der die wahren Informationen verborgen waren.
    So, wie Muum Dugesm geredet hatte, gab es noch etwas, das sie wissen mußte; das dem fast psychopathischen Streben der Galornen über die Vergangenheitsschuld hinaus einen tieferen Sinn gab.
    Als er sie das nächstemal in ihrem inzwischen nach ihrem Geschmack wohnlich eingerichteten Zimmer besuchen kam - es gab sogar erste Ansätze einer auf sie zugeschnittenen, spezifischen Umgebung -, fragte sie ihn danach.
     
    *
     
    „Ich wußte, daß du so schnell keine Ruhe geben würdest, nachdem unser Gespräch darüber ein so abruptes Ende fand", sagte der Galorne lächelnd. „Ich bin froh." Er wurde ernst und nickte. „Ja, es gibt mehr als die Sorge um den Frieden aus alter Schuld heraus, Kaif. Es gibt eine große Vision, die allerdings vorerst nur relativ wenigen bekannt ist."
    „Eine Vision?" fragte Kaif. Sie spürte, wie die Erregung sie ergriff. „Für unser Volk? Für die Zukunft?"
    „Wir Eingeweihten nennen es die kosmische Bestimmung der Galornen", sagte Dugesm fast feierlich.
    „Damit ist gemeint, in und für Plantagoo Frieden zu schaffen, wie ich es dir bereits erklärte. Doch damit verbunden ist das langfristige Ziel, daß unsere Galaxis einmal zum Ausgangspunkt einer viele Weiteninseln umfassenden Friedenszelle werden soll. Es ist ein großer, umfassender kosmischer Plan, in dem wir nur eines von mehreren Werkzeugen sind. Wir Galornen sind ausersehen worden, Teil dessen zu sein, was sich die Koalition Thoregon nennt."
    Sie spürte, wie auch er in Erregung geriet, so als ob allein seine Worte etwas Großartiges heraufbeschwören würden.
    „Eine Koalition?" fragte sie, wobei ihr klar wurde, daß er von „Eingeweihten" gesprochen hatte - und daß sie jetzt bereits gewissermaßen dazugehörte. „Eine Koalition namens Thoregon? Was darf ich darunter verstehen?"
    Muum Dugesm atmete tief ein. Seine Nasenflügel zitterten.
    „Auch ich weiß nicht viel mehr, als daß es sich um den Zusammenschluß mehrerer großer Völker zu einem Ganzen handeln muß", antwortete er langsam, „mit dem Ziel, einem großen Teil des Universums den Frieden zu bringen und die Entwicklung aller Völker in Freiheit und Ruhe zu garantieren." Er bemerkte ihre Enttäuschung und fügte hinzu: „Es wird der Tag kommen, an dem alle alles wissen, Kaif. Vielleicht wirst du diesen Tag erleben. Der einzige unter den Galornen, der heute schon über Thoregon informiert ist und uns die Botschaften der Koalition überbringt, ist der zweite Bote - Ce Rhioton, der Beherrscher der Brücke in die Unendlichkeit, von der ein Pfeiler auf unserem fernen Ursprungsplaneten Galorn steht."
    „Das ist zuviel!" bremste die junge Galornin ihren Meister.
    Der Mann hatte sich plötzlich wie in einen wahren Mitteilungsrausch hineingeredet. Es war, als habe er lange darauf warten müssen, mit einer anderen Person über diese Dinge, seine Geheimnisse zu sprechen.
    „Zuviel auf einmal!" protestierte sie. „Zweiter Bote, Ce Rhioton, Brücke in die Unendlichkeit ... Alles neue Begriffe, was soll ich darunter verstehen?"
    Muum Dugesms Euphorie wich der Betroffenheit. Er erhob sich.
    „Über die Brücke weiß ich nur, daß es sie gibt und daß sie angeblich durch

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