1854 - Ein Bote Thoregons
ihrer Gefangennahme widersetzt? Hatten sie gar mit dem Leben für unseren Ausflug in die verbotene Zone bezahlt?
Was die Zentrifaal aus A-Califorms Clan, Reginald und ich gesehen hatten, war das größte Geheimnis der Galornen, für Außenstehende für alle Zeit tabu. Selbst das friedfertigste Geschöpf kann zur reißenden Bestie werden, sobald jemand an den Grundfesten seiner Existenz rüttelt. So mußten die Galornen unser Eindringen empfinden.
Meine Begleiter waren vor mir über den Transmitter in die azurblaue Stadt zurückgekehrt. Leider sah ich weder Reginald Bull noch einen der Zentrifaal.
Die Nebelwelt, die wir auf unserer Flucht vor den Galornen erreicht hatten, war das Ende einer Sackgasse gewesen. Von der hochgelegenen Station aus hatte sich ein weiter Blick über eine verbrannt wirkende Ebene geboten ein Raumschiffsfriedhof besonderer Art. Keine Wracks, beileibe nicht, sondern für die Ewigkeit konservierte schwarze Galornenschiffe. Jedes von ihnen war eiförmig und gut neunhundert Meter lang gewesen, ein Typ, wie selbst die Zentrifaal ihn nie zu Gesicht bekommen hatten. Eine unüberschaubare Zahl.
Und nicht genug damit, daß von diesen schwarzen Raumern eine furchterregende, aggressive Ausstrahlung ausging - von Anfang an hatte uns ein schwerer mentaler Druck zugesetzt. Heftige suggestive Felder wiesen den Planeten unmißverständlich als Verbotene Zone aus.
Die Stimme der Galornin durchbrach meine Überlegungen. „Du wirst dir selbst großen Schaden zufügen, Perry Rhodan. Vergiß, was du auf Tribath gesehen hast! Vergiß es zu deinem eigenen Schutz."
„Und zum Wohl der Galornen ...", konnte ich mir nicht verkneifen.
„Zum Wohl von ganz Plantagoo."
Kaif Chiriatha schwieg wieder. Weil sie nicht wissen konnte, daß ich in der Absicht, den Raumer für die Flucht zu nutzen, eines der schwarzen Schiffe betreten hatte.
Die Galornin wußte ebensowenig, daß ich in der Kabine des Kommandanten atemberaubende Einzelheiten über die Geschichte der Galornen erfahren hatte, über ihre blutige Vergangenheit, den Krieg gegen die Mocksgerger und die vielen Bruderkriege, in denen sie sich beinahe selbst zerfleischt hätten.
Der Schiffsname KEMPEST mochte ohne tiefere Bedeutung sein, einem Terraner wie mir legte er jedoch ein spontanes Wortspiel nahe: KEMPEST-Pest.
Vor 38.000 Jahren waren die Galornen die Pest von Plantagoo gewesen und hatten unsagbares Leiden und Sterben verbreitet.
Ich hatte aber auch die charakterliche Wandlung der Galornen hin zu den friedliebenden Wesen nacherlebt, die sie heute waren.
Ahnte Kaif Chiriatha zumindest, daß ich das Geheimnisse ihres Volkes kannte? Vor allem, wußte sie selbst, was vor Tausenden von Jahren geschehen war?
Der Gleiter startete vom Rand des Transmitterplatzes. Der rote Kreis war nach wie vor leer. Auch konnte ich keine Galornen in der Nähe entdecken ... als hätten die Bewohner der Stadt sich absichtlich zurückgezogen.
Die bungalowartigen Häuser fielen unter uns zurück. Der Gleiter beschleunigte in Richtung auf die Phalanx von Großgebäuden, die sich bis zu dreihundert Meter in den diesig grauen Himmel schraubten.
„Das ist Baaken Bauu", sagte die Galornin.
„Die Stadt oder der Planet?" fragte ich nach.
„Baaken Bauu nennen wir auch die azurblaue Stadt", antwortete Kaif Chiriatha. „Unsere Welt heißt Helter Baaken."
Ich war zwar ihr Gefangener, aber ich erhielt Informationen. Vielleicht ließ sich das ausdehnen. Oder war die Frau sicher, daß ich mein Wissen nicht mehr würde weitergeben können?
„Was ist mit meinen Begleitern geschehen?" fragte ich freiheraus.
Die Zentrifaal hatten dem mentalen Druck auf Tribath nicht lange widerstanden. Und Bully war bei ihnen geblieben. Obwohl die vom Shifting betroffenen Zentrifaal nur noch Schatten ihrer selbst waren, konnte niemand ihre Reaktion in Extremsituationen vorhersagen. Wahrscheinlich hatte der Dicke einfach nur vorsichtig sein wollen.
Ich hatte Bullys Nachricht gefunden; er hatte sie eingeritzt: „Perry, wir gehen durch den Transmitter. Ich habe nicht mehr die Kraft, dich zu suchen. Reginald."
„Den Zentrifaal geht es gut", sagte Kaif Chiriatha. „Sie befinden sich in Sicherheit." Die Galornin öffnete den Mund und ließ eine hellbraune, durchgehende Knochenleiste anstelle von Zähnen erkennen.
Es geht ihnen nicht gut", widersprach ich scharf. „Das Shifting hat sie zu psychischen Wracks gemacht."
Ich konnte mich nicht zurückhalten, und nur einer fraglichen Diplomatie wegen zu
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