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1855 - Vorstoss in die Traumblase

Titel: 1855 - Vorstoss in die Traumblase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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keinen Zweifel daran, daß sie gewillt waren, ihm keine weitere Chance zu geben.
    Von der Kartanin gab es noch kein Zeichen, daß sie in der Nähe war und sich zum Eingreifen bereit machte.
    Vielleicht halfen Verhandlungen. Er mußte Zeit gewinnen. Wenn das noch immer nichts half, wirkte mit Sicherheit die Drohung, das Röhrengeflecht im Bauwerk zu zerstören, wenn man ihn nicht ziehen ließ.
    Die Frage, wohin er eigentlich verschwinden wollte, stellte er sich nicht. Dazu war später Zeit.
    Irgendwann in den nächsten Stunden würden sich die Zwillinge garantiert erholen und zusammen mit den Herreach das Dimensionstor ein zweites Mal öffnen.
    Bis dahin mußte es gelingen, dem Druck der Physander standzuhalten und gleichzeitig eine Reihe wichtiger Informationen mit hinüber nach Trokan zu nehmen.
    Allerdings - und bei diesem Gedanken überlief es Myles Kantor siedend heiß - zweifelte er doch erheblich daran, ob sie jemals eine zweite Chance erhalten würden, in die Traumblase einzudringen. Wenn sie es schaffen wollten, das Unheil von zweiundfünfzig Planeten und Abermilliarden Bewohnern etlicher dieser Welten abzuwenden, mußten sie es beim ersten Aufenthalt tun. Hier und heute.
    „Wir sind vollständig eingekesselt", meldete der Kampfroboter. „Finde dich sicherheitshalber mit dem Gedanken ab, daß man dich an einen Ort außerhalb des Bauwerks hinter das silbrige Feld schafft, wo die Physander und ihre Maschinen hergekommen sind."
    „Noch ist es nicht soweit", entgegnete Myles.
    Erneut schickte er ein Notsignal los in der Hoffnung, daß es nicht nur Dao-Lin-H’ay, sondern auch Atlan erreichte.
     
    *
     
    Irgend etwas stanzte Löcher in den Brei. Links von Atlan und unter ihm verschwanden große Batzen im Nichts. Sie fehlten übergangslos, und die zurückbleibende Masse folgte der geringfügigen Schwerkraft im Innern dieses Schiffsbereichs und sackte langsam nach.
    Der Arkonide veränderte seinen Standort um ein paar Meter. Hinter ihm blieb Brei zurück, den der HÜSchirm teilweise verbrannt und in Schlacke verwandelt hatte. Augenblicke später verschwand auch dieser Batzen im Nichts, und sein Schicksal teilten weitere Bereiche in Atlans Blickfeld.
    Viele kleine Transmittersektionen hatten mittlerweile die eine große abgelöst. Es brauchte nicht viel Phantasie, um sich auszumalen, was das bedeutete. Irgendwo im Schiff sorgten Anlagen für die Erzeugung der Substanz. In riesigen Schächten pumpte ein Transmittersystem sie nach vorn und lud sie gleichzeitig mit Hyperenergie auf. Anschließend sorgten kleine Entmaterialisierungsfelder dafür, daß der Brei an sein Ziel befördert wurde. Zur Weiterverarbeitung für das Röhrensystem im Bauwerk.
    „Habe ich wirklich nur die eine Wahl, nämlich den Weg durch den Transmitter zu gehen?" fragte er den Pikosyn.
    „Wenn du Glück hast, schaffst du es und wirst nicht entmaterialisiert. Du kannst warten, bis der Schacht leer ist, und zu dem Tunnel zurückkehren, durch den du hereingelangt bist. Wie lange das dauert, vermag ich nicht zu sagen. Oder du versuchst, ein Loch in die Wand zu fräsen. Das verursacht am meisten Aufsehen. Wenn du jedoch Wert darauf legst, schnell und diskret hier herauszukommen, dann rate ich dir, dich dem Transport durch ein Tränsmitterfeld anzuvertrauen. Es wird sowieso nicht lange dauern, bis sie feststellen, daß irgendwo im Schacht etwas nicht stimmt. Die verkohlten Teile des Breies dürften sich kaum für die Röhrensysteme verwenden lassen."
    „Man müßte etwas tun, damit sie nichts merken und die Schlacke widerspruchslos verarbeiten", überlegte Atlan laut. „Dadurch entstünden schadhafte Röhren. Irgendwann würde sich das nachteilig auf das Bauwerk auswirken."
    „Ich sehe aber keine Möglichkeit dafür."
    Natürlich war es illusorisch, daß die Physander keine Kontrollmechanismen benutzten. Die Röhrensysteme im Bauwerk machten einen homogenen Eindruck. Gepfuscht hatten die Erbauer des Labyrinths mit Sicherheit nicht.
    „Gut", fuhr Atlan fort. „Ich greife deine Empfehlung auf. Vertraue dich dem nächstbesten Transmitterfeld an."
    Der SERUN veränderte den Standort und stieß wie ein Keil in den zähen Brei vor. Wieder begann sich das Zeug unter der Einwirkung des HÜ-Schirmes dunkel zu färben.
    Endlose Minuten vergingen. Inzwischen herrschte um Atlan herum vollständige Finsternis mit Ausnahme des grünen Glühens.
    „Anzeichen erhöhter Hyperenergie dringen zu uns durch", meldete der Pikosyn. „Ich schalte den HÜ-Projektor

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