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1855 - Vorstoss in die Traumblase

Titel: 1855 - Vorstoss in die Traumblase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Vorsicht, ich leite das Bremsmanöver ein. Sonst zerschellen wir dort vorn an der Wand."
    Der SERUN verzögerte mit Höchstwerten. Gleichzeitig baute sich ein Gravofeld auf und verhinderte, daß Atlan von dem Vorgang etwas spürte. Daß die Emissionen des Anzugs dabei um eine Größenordnung von mehreren tausend stiegen, spielte keine Rolle. Energetisch tobte weiter hinten im Schacht eine wahre Schlacht, die alle anderen Strahlenquellen sowohl im Normal- als auch im Hyperbereich überdeckte.
    Der Brei machte einen weiteren Satz. Diesmal konnte Atlan den grellen Ring erkennen, der sich an der Wandung des Transportschachts bildete und nach vorn in seine Richtung kam.
    Energiezungen schossen nach innen und bildeten einen flammenden Vorhang. Der Brei - als dunkler Schatten hinter der Feuerwand zu erkennen ruckte darauf zu, berührte ihn und verschwand im Hyperraum.
    Eineinhalb Kilometer weiter vorn materialisierte er in einem ebensolchen Feld, das sich zeitgleich mit seinem Erscheinen aufbaute.
    „Vier Sekunden bis zum Ziel", sagte der Pikosyn.
    Der Arkonide stöhnte auf. Ein Teil des Andrucks kam durch; er trieb ihm die Luft aus den Lungen und das Blut ins Gehirn.
    „Was ...?" brachte er hervor.
    Der SERUN korrigierte den Effekt ohne Zeitverlust und hob einen Teil der Verzögerung auf. Er schwenkte zur Seite und ging in eine spiralförmige Trudelbahn über.
    „Tut mir leid, Atlan." Der Pikosyn bemühte sich um einen extrem freundlichen Klang seiner Stimme.
    „Die Hypereffekte kommen durch und stören unsere Geräte. Um sie zu eliminieren, müßte ich das Schirmsystem aktivieren."
    „Nein, nicht."
    Vor seinen Augen tanzten bunte Kreisel. Der Arkonide benötigte Sekunden, bis sich sein Blick und seine Gedanken klärten. Er starrte auf die graue Wand, die den Transportschacht abschloß, aber nirgendwo eine Öffnung oder eine Tür erkennen ließ.
    „Weg hier!" stieß er hervor. „Durch die Wandung, schnell!"
    Das Manna, wie Myles es bezeichnet hatte, rückte einen weiteren Kilometer näher und dann erneut zwei. Die Entfernung bis zum Schachtende betrug noch sechshundert Meter.
    Narr! Die Zeit reicht nicht.
    „...störungen ...", fiepte es aus den Akustikfeldern im Innern des Helms. „... Betrieb ... nicht ... aufrechterhalten..."
    Die Hände des Arkoniden fuhren automatisch zur Gürtelschnalle. Er betätigte den Hauptsensor und schaltete auf manuelle Bedienung um.
    Ein grelles Glühen kündigte das endgültige Eintreffen des Breies an. Der Transmitter flammte auf. Ein Sekundenbruchteil noch, bis der Brei mit der Wucht von etlichen tausend Gigatonnen gegen das Schachtende knallte und den winzigen Aktivatorträger zermalmte.
    Atlan aktivierte die Schirmstaffel. Das grüne Glühen des HÜ-Schirms hüllte den SERUN ein. Dann steckte der Arkonide übergangslos in zähem, klebrigem Brei, der den gesamten Schacht bis zu seinem Abschluß ausfüllte.
    Atlan rührte sich nicht. Das zähe Zeug isolierte gut und verhinderte, daß die energetischen Emissionen des Schutzschirms nach außen durchdrangen.
    Der Ektrasinn brachte es auf den Punkt.
    Ein besseres Versteck wirst du in dieser Gegend nicht finden!
    Langsam begannen sich auch die Systeme des SERUNS zu regenerieren. Der Pikosyn meldete eine erste Teilbereitschaft.
    „Wie wohltuend, daß ich mich auf dich verlassen kann", scherzte Atlan. Er entschloß sich, zunächst nichts zu unternehmen und abzuwarten, was mit dem Brei weiter geschah.
     
    6.
     
    Myles genügte ein Blick auf die Proportionen des Wesens in seinem Raumanzug. Es maß zweieinhalb Meter und sah für terranische Augen wie eine Mischung aus einem Gazkar und einer Ameise aus. Die eng anliegende Folie des Anzugs ließ teilweise die technischen Ersatzteile erkennen, die aus diesen Wesen Cyborgs machte.
    Es handelte sich um einen Physander. Sieben Roboter begleiteten ihn.
    „Ich komme sofort", sagte der Terraner. „Modula-Eins, halte mir den Ausgang frei."
    Der Kampfroboter schickte ein Bestätigungssignal.
    Kantor schwebte zum Rand des Hohlraums, in den die Steueranlage eingebettet war. Der Allrounder übernahm die Spitze und drückte die Knäuel aus Schläuchen auseinander. Der Medo blieb dicht hinter ihm und sorgte dafür, daß Myles sich nirgendwo verhedderte. Auf den Einsatz von Traktorstrahlen und Prallfeldern verzichteten sie, um die eigenen energetischen Emissionen so gering wie möglich zu halten.
    Bis zum Schott benötigten sie vier Minuten. Inzwischen trafen aus allen Richtungen die Meldungen der

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