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1855 - Vorstoss in die Traumblase

Titel: 1855 - Vorstoss in die Traumblase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Wissenschaftler das Todesurteil über den Modula und damit mit einiger Sicherheit auch über sich selbst.
    „Ich sollte mich ergeben", dachte er laut. „Sie schaffen mich zu Ympalor. Das bedeutet, daß ich Zeit gewinne. Ach, was red’ ich? Modula, gib Feuer! Schieß mir eine Lücke frei!"
    Es war zu spät. Der Kampfroboter eröffnete das Feuer, aber die tödliche Lohe entfernte sich keine drei Meter von seinem Körper. Ein Energiefeld reflektierte sie. Die Maschine verglühte in ihrem eigenen Feuer.
    „Jetzt zu dir, Bund", klang die seltsam emotionslose Stimme Ockoneas auf. „Auch du stellst keine Gefahr für Goeddas Bauwerk dar."
    „Goeddas Bauwerk?"
    „Es hat keine Bedeutung für dich, oder? Du bist Bund, und Bund gehört nicht hierher. Du kannst Goeddas Bauwerk ebensowenig stören wie deine Maschinen."
    Goeddas Bauwerk!
    Myles’ Gedanken begannen sich zu überschlagen. Bedeuteten die Worte des Cyborgs, daß Goedda sich in der Nähe befand? Wenn ja, an welchem Ort?
    Ein Wesen wie Goedda existierte nicht schutzlos, das war klar.
    Dort draußen also, dachte Myles. Wo die Physander und ihre Roboter herkommen. Hinter dem silbernen Feld.
    Und wo Atlan sich vermutlich noch immer aufhielt.
    „Du wirst dir an mir die Zähne ausbeißen", drohte er. „Lieber zerstöre ich das gesamte Bauwerk, als daß ich mich von dir gefangennehmen lasse."
    Ahnte der Physander, daß er schamlos log? Aus seiner Stimme hörte er es bestimmt nicht heraus.
    „Das Bauwerk läßt sich nicht zerstören", lautete die stupide Wiederholung immer derselben Antwort.
    „Schalte dein Schirmfeld ab, damit wir deine Steuermechanismen leichter eliminieren können."
    „Für wie dumm hältst du mich?"
    Mindestens dreihundert Roboter rasten auf ihn zu; keiner war derzeit weiter als fünfzig Meter entfernt.
    In diesem Augenblick zuckte ein greller Lichtblitz durch das Gewirr der Röhren.
    Die Göttin der Rache brach über die Physander herein.
     
    *
     
    „Myles Kantor braucht Hilfe", dröhnte die Stimme des Pikosyns in ihrem Helm. „Ich greife ein."
    „Tek", flüsterte die Kartanin. „Ich bin da. Keine Angst. Es wird alles gut."
    Sie nahm es nicht einmal mehr wahr, daß der Pikosyn den Kurs änderte und das Kommando über die Plattform und die Modulas an sich zog.
    Ockerfarbene Schlieren rasten an ihr vorbei, graugelbe Düsternis hüllte alles ein. Mit einem letzten, wachen Rest ihres Bewußtseins nahm sie wahr, daß sie sich in dem Bauwerk befand und sich die Situation zuspitzte. Ein Schleier legte sich über ihr Wahrnehmungsvermögen, sie sah plötzlich das ins Überdimensionale gewachsene Gesicht von Ronald Tekener vor sich. Es verzog sich in schmerzhafter Qual, und Dao-Lin-H’ay spürte einen Stich in ihrem Kopf. Sie litt mit ihrem Gefährten und stemmte sich entschlossen gegen den Schmerz.
    „Angriff !" krächzte sie. „Eröffne das Feuer! Zerstöre dieses Monstrum!"
    „Wir sind noch nicht am Ziel. Gedulde dich bitte."
    „Schieß endlich! Sonst stirbt Tek."
    Mehrere leichte Druckstellen an ihrem Körper lenkten sie ab. Sie fragte sich, was es bedeutete. Es fiel ihr nicht ein.
    „Es handelt sich um Myles Kantor", donnerte die Stimme in ihrem Helm. „Nicht um Tek. Ich habe mir übrigens erlaubt, dir weitere Injektionen zu verpassen. Sie beruhigen dich."
    „Umkehren, sofort! Du mußt Tek helfen. Alle anderen sind unwichtig."
    „Du bist verwirrt."
    Die Kartanin begann in ihrem SERUN zu toben, doch dann setzte die lähmende Wirkung der Injektionen ein. Sie verspürte Wärme, die sich von ihrem Rücken in alle Richtungen ausbreitete. Ein Gefühl von Hilflosigkeit machte sich in ihr breit. Sie kämpfte dagegen, doch es war stärker. Müdigkeit erfaßte sie, doch für einen Augenblick klärten sich ihre Sinne. Sie erkannte die Ortungsreflexe von etlichen hundert Physander-Robotern und dazwischen einen dicken, roten Fleck.
    „Tek!" schrie sie wieder. „Ich kom..."
    Etwas stimmte nicht. Sie begriff es plötzlich und sah ein, daß der Pikosyn vollkommen richtig handelte.
    „Ist das Myles Kantor?"
    „Ja."
    „Ein Freund!"
    Wo war Kallia Nedrun? Kantors Lebensgefährtin konnte nicht weit sein, ebensowenig wie Tek.
    Etwas brach wie ein riesiger Tsunami über sie herein und deckte sie zu. Sie schloß die Augen und wollte in tiefen Schlaf sinken.
    Doch da war etwas, was sie nicht ruhen ließ.
    Dies ist kein Ort für dich!
    Dao-Lin-H’ay schrie. Es klang jämmerlich. Sie schluckte Speichel und bekam einen Hustenanfall.
    Übergangslos

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