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1855 - Vorstoss in die Traumblase

Titel: 1855 - Vorstoss in die Traumblase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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recht zu geben.
    Der optische Rand des Feldes rückte näher und näher. Die Nahbereichsortung ergab keinen Hinweis auf einen Energieschirm. Atlan fiel in die silbrig schimmernde Leere hinein; sie legte sich als weiter Mantel um ihn.
    Wie Morgennebel über einer Landschaft, dachte er.
    Der Röhrenstrang neben ihm führte weiter. Er ragte dreihundert Meter ins Nichts, so weit reichte die Sicht.
    Der Arkonide schickte einen gerafften Impuls auf Normalfrequenz an die drei Roboter. Er erhielt kein Echo und kehrte sofort um. Draußen, ein Stück vor der Grenze der diffusen Leere, warteten sie auf ihn.
    „Funk und Ortung sind im Nebel unmöglich", meldeten sie. „Das gilt auch für den unmittelbaren Bereich vor dem Feld. Wie entscheidest du?"
    „Wir bleiben zusammen. Stellt Kontakt zu der Scheibe her! Zwei hinten, einer vorn. Wir erkunden das Nebelfeld."
    Er flog nach Sicht. Alles andere hatte jkeinen Sinn. Kein Gerät funktionierte. jNach achthundert Metern hörten auch’, die Röhren auf. Sie endeten im Nichts - wie bei einem Bauwerk, dessen Fortgang wegen Bankrott der Baufirma oder Geldmangel des Bauherrn eingestellt worden war.
    Um nicht die Orientierung zu verlieren, schlug der Arkonide einen Kurs ein, der ihn parallel zu den Röhrenenden am Bauwerk entlangführte.
    Das grelle, diffuse Licht verwirrte nur zu leicht die Sinne. Es konnte dem Verstand Dinge vorgaukeln, die nicht vorhanden waren.
    Der Arkonide konzentrierte sich erneut und begann, sich gegen alles Mögliche zu wappnen.
     
    3.
     
    Dao-Lin-H’ay und Atlan waren längst außer Sichtweite, als Myles Kantor endlich aufbrach. Er lenkte die mit Geschützen bestückte Antigravplattform zwischen die Knäuel hinein. Drei Modulas begleiteten ihn, ein Kampfroboter, ein Allrounder und ein Medo.
    Der Terraner schickte die restlichen Sonden aus, die sich in den winzigen Hangars der Plattform befanden. Sie flankierten sein Vordringen und übermittelten laufend Bilder und Ortungswerte. Mit ihren hochempfindlichen Sensoren reagierten sie auf minimale Temperaturschwankungen in der Nähe der Knäuel und gaben den Weg erst frei, wenn der Steuersyntron der Plattform alle denkbaren Gefahrenquellen analysiert und ausgeschlossen hatte.
    Obwohl der Vorgang jeweils nur Minuten in Anspruch nahm, verlor der terranische Chefwissenschaftler allmählich die Geduld.
    „Geht es nicht schneller?" murrte er.
    „Tut mir leid. Du selbst hast das Programm für den Vorstoß in die Traumblase mit ausgearbeitet", lautete die Antwort des Pikosyns. „Willst du es ändern?"
    „Nein - noch nicht. Würdest du bitte die Haarsträhne aus meiner Stirn entfernen? Sie macht mich nervös."
    „Aber natürlich."
    Der Pikosyn aktivierte ein winziges Zugfeld innerhalb des Helms. Er nahm die blonde Strähne auf und legte sie über die Stirn, wo sie hingehörte. Das Feld drückte sie ein wenig an, damit sie nicht gleich wieder herunterfiel.
    „Danke", murmelte Myles und hatte die Strähne fast schon wieder vergessen.
    Seine Aufmerksamkeit richtete sich auf das verworrene, dreidimensionale Labyrinth. Ohne das inzwischen optimierte Beobachtungsnetz der Sonden wäre er sich ziemlich hilflos vorgekommen. So aber konnte er mit beinahe achtzigprozentiger Sicherheit davon ausgehen, daß nirgendwo auf seinem Weg Gefahr lauerte.
    Nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Minuten oder Stunden in der Zukunft sah es vermutlich ganz anders aus.
    Ein Bauwerk wie dieses setzte voraus, daß es Kontrollmechanismen gab. Alles andere wäre selbst nach tolkandischer Logik unrealistisch gewesen.
    Bewußt sparte Myles vier der kleineren Ellipsoide aus und steuerte eines der großen mit fünfzig Meter Durchmesser an. Es ähnelte einem Ei, dessen Schale von unzähligen Schläuchen durchbohrt war. Die Stränge verschmolzen nahtlos mit der Oberfläche des Gebildes. Diese bestand aus Segmenten von unterschiedlicher, metallischer Zusammensetzung, die nahtlos zu dem Ellipsoid zusammengefügt waren. Den Vergleich mit einem in vielfältigen Schattierungen bemalten Osterei fand Myles ausgesprochen passend.
    Die Röhren und Schläuche ähnelten Würmern oder den Tentakeln exotischer Lebewesen.
    Für ein paar Augenblicke nahm das Bewußtsein für Gefahr in Myles Kantor ab. Sein wissenschaftliches Interesse trat in den Vordergrund, und dieses sagte ihm, daß er es hier mit einer perfekten Synthese aus Technik und Organismus zu tun haben mußte. Solche Erscheinungsformen faszinierten ihn ungeheuer, und er konnte sich an dem Anblick einfach nicht

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