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1855 - Vorstoss in die Traumblase

Titel: 1855 - Vorstoss in die Traumblase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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satt sehen.
    „Wie willst du weiter vorgehen?" erkundigte sich der Syntron der Plattform. „Du hast seit vier Minuten keine Steuereingabe mehr gemacht."
    „Was? Ach so. Geh bis siebzig Meter an das Ellipsoid heran!"
    Er wartete, bis die Plattform zur Ruhe kam, dann schaltete er die vordere Reihe der Scheinwerfer ein.
    Sie hüllten das Gebilde in grelles Licht und zauberten bizarre Schatten des Röhrensystems auf seine Oberfläche.
    Myles dirigierte eine der Sonden herbei und schickte sie bis dicht an das Ding heran. Hochsensible Niedrigfrequenzsensoren maßen mögliche elektrische Feldspannungen am Ellipsoid. Die Werte der Anzeigen blieben konstant bei Null.
    Irgendwie hatte er es erwartet, und’ am liebsten wäre er sofort in das Gebilde eingedrungen. Verbissen zwang er sich zur Geduld.
    „Wiederholt die Messung!"
    Sie brachte ein identisches Ergebnis. Erst als Myles unter Inkaufnahme etlicher Umwege das Gebilde umrundete und das offene Schott entdeckte, kehrte sein Bewußtsein für die Gefahr zurück. Möglicherweise handelte es sich um eine geschickt angelegte Falle.
    Er wandte sich an den Pikosyn seines SERUNS und ließ ihn einen internen Test fahren. Das schaffte sein Problem nicht aus der Welt.
    „Ich muß dich enttäuschen", meldete die Syntronik. „Alle Systeme des Anzugs arbeiten einwandfrei. Es gibt keinerlei Störungen, auch nicht durch Einflüsse des Hyperraums, in den das Bauwerk bekanntlich eingebettet ist."
    Erleichtert schickte er drei Sonden und den Kampfroboter hinein. Als es zehn Minuten später noch immer keine Anzeichen für Alarmanlagen oder Schirmfeldprojektoren gab, rang sich Myles Kantor zu einer Entscheidung durch.
    „Sende einen gerafften Funkimpuls an die Gefährten", sagte er. „Teile ihnen die Koordinaten dieses Ellipsoids mit und sag ihnen, daß ich es betreten werde. Es gibt keine Energieschranken oder andere Hindernisse. Offensichtlich rechnen die Erbauer nicht damit, daß hier jemals Unbefugte auftauchen könnten."
    Das wiederum hätte erklärt, warum sich weiterhin keine Abwehrsysteme einschalteten. Die Tolkander waren sich ihrer Sache immer absolut sicher.
    Dennoch glaubte Myles nicht, daß es in der Traumblase Goeddas überhaupt keine Sicherheitsvorkehrungen gab.
    Nur von Dao-Lin-H’ays SERUN traf eine Bestätigung ein, daß sie die Meldung erhalten hatte. Atlan gab kein Lebenszeichen von sich.
    Myles Kantor durchquerte die Öffnung und flog mit der Antigravplattform in das Ellipsoid ein. Durch die Bildübertragung des Roboters wußte er, was ihn erwartete. Dennoch verharrte er gleich hinter dem Eingang und nahm die überwältigenden Eindrücke in sich auf.
    Die zahlreichen Schläuche und Röhren durchdrangen die Außenwandung des Ellipsoids und setzten sich in seinem Innern fort. Sie verschlangen sich ineinander zu dichten Spiralbündeln und mündeten in würfelähnlichen iAufbauten mit abgerundeten Kanten und Ecken. Jede der sechs Seiten besaß etliche Dutzend Mündungen. Die Würfel hingen frei in der Luft, nur gehalten von den gebündelten Strängen. Das’ ganze Ellipsoid war voll davon.
    Alles drängte sich auf engstem Raum zusammen, und Myles Kantor hielt nach einer Möglichkeit Ausschau, mit dem SERUN in das Gewirr einzudringen. Zwei, drei Stellen machte er aus, wo es mit ein wenig Nachdruck und unter Verzicht auf den Schutzschirm gehen mußte.
    Er postierte den Kampfroboter unmittelbar innerhalb des Eingangs, brachte draußen eine Sonde als Mikrowächter an und schickte den Allrounder nach vorn, um die Durchgänge zu untersuchen.
    Den Medoroboter beließ er in seiner unmittelbaren Nähe. Dessen Programm des Vorstoßes in die Traumblase sah vor, daß er für den Schutz des Aktivatorträgers sorgte, wenn die beiden anderen Maschinen unterwegs waren.
    Mit viel mehr als dem Schirmfeld und seinem Metallkörper vermochte er das allerdings nicht zu tun.
    MedoModulas verfügten von ihrem Bausatz her lediglich über defensive Systeme.
    Myles Kantor speicherte seine Eindrücke im Log des Pikosyns.
    „Ich dringe jetzt in das Gewirr vor", sagte er dann. „Irgendwo muß es eine Steuereinheit geben. Sonst ergibt das Gebilde keinen Sinn."
    Nach menschlichem Ermessen hatte er durchaus recht. In welchen Maßstäben ein Wesen wie Goedda rechnete, konnte er höchstens ahnen. Und seit sie in der Milchstraße wußten, daß es hinter den Tolkandern ein Wesen namens Goedda gab, begriffen sie erst so richtig, daß sie die Bedrohung gewaltig unterschätzt hatten.
    Wenn sie nicht

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