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1859 - Duell in der Traumblase

Titel: 1859 - Duell in der Traumblase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lassen.
    Die mechanische Gewalt, die ein Wesen wie Jenseitsdreur tötete, mußte also großzügig bemessen sein.
    Er dachte darüber nach, ob er ein Haus zum Einsturz bringen konnte, während sein Feind sich im Inneren befand. Wahrscheinlich nicht. Terranische Häuser sind stabil gebaut. Und selbst wenn, Saedelaere glaubte nicht, daß die Gewalt schon ausreichte. Ein solcher „Unfall" würde Jenseitsdreur nur als Warnung dienen.
    Der Gedanke, einen Gleiter als Waffe zu benutzen, das Geschöpf mit einem heftigen Aufprall zu töten, erwies sich ebenfalls als nicht praktikabel. Saedelaere hatte keine Chance, einen Gleiter in Betrieb zu nehmen.
    Am Ende entschied er sich dafür, eine Explosion herbeizuführen. Saedelaere hatte allerdings nicht den Schimmer einer Ahnung, wo er am Rand des Kilimandscharo eine Bombe hernehmen sollte.
     
    *
     
    Jenseitsdreur verbrachte Stunde um Stunde in reglosem Zustand. Die Spiegelung seiner Parzelle war ein Vorgang, für den er keine bewußte Energie aufwenden mußte. Deshalb konnte er sich vollständig auf die Jagd konzentrieren.
    Er empfand das KilimandscharoAreal als unerhört komplexe Einheit. Wurde irgend etwas an der Parzelle verändert, so besaß er die Möglichkeit, jeden Wandel sofort als solchen zu bemerken.
    Das Problem war nur, daß sich im Drei-Sekunden-Takt unendliche viele Dinge veränderten, selbst in einer scheinbar ruhigen Landschaft, wie sie die Dornsavanne darstellte.
    Einmal war ihm, als habe er am Rand seiner Parzelle eine ungewöhnliche Bewegung wahrgenommen.
    Er führte eine Teleportation aus und materialisierte auf einem Schotterweg. An Ort und Stelle setzte er gezielt sein paranormales Tastfeld ein. Allein, er konnte nichts mehr finden. Im nachhinein ließ sich über die Natur der Bewegung keine präzise Aussage treffen.
    Es hatte keinen Sinn. Er sah sich außerstande, den Eindringling zu lokalisieren. Jenseitsdreur wußte genau, daß es einen Störenfried gab - und war doch nicht imstande, den Eindringling zu stellen.
    Er teleportierte fort, ziellos und ohne System, und versuchte die Spur an anderer Stelle wiederaufzunehmen.
    Jenseitsdreur hatte keine Wahl, als abzuwarten. Er konnte nur hoffen, daß der Eindringling sich verriet.
    Früher oder später würde es soweit sein. Das wußte er ganz sicher.
    Bis dahin mußte er mit der drückenden Unsicherheit leben, ob es sich um einen Feind handelte oder lediglich um eine verirrte Seele, die ein seltsames Schicksal in Goeddas Raum verschlagen hatte.
    Inder Konsequenz war es allerdings dasselbe: Der Fremde mußte sterben.
    Bevor er irgendeine Art von Unheil anrichtete, von dem man sich noch keine Vorstellung machte. Und wenn die Wahrscheinlichkeit nur ein halbes Prozent betrug, es war völlig egal. Jenseitsdreur hatte die feste Absicht, das Risiko auf Null zu reduzieren.
     
    *
     
    Alaska Saedelaere nahm sich ausreichend Zeit, Rhaga gründlich zu untersuchen. Die meisten Häuser konnte er nicht betreten, weil er die Türen verschlossen fand. Wo das Eindringen jedoch gelang, entdeckte er alles mögliche, aber keinen Sprengsatz.
    Rhaga war kein militarischer Stützpunkt, sondern eine Siedlung für Gutbetuchte. Er hatte nicht mit Sprengsätzen gerechnet. Seine Hoffnung richtete sich auf kleine chemikalische Labors, auf einen ungewöhnlich eingerichteten Hobbykeller; auf irgendeinen Zufall gleich welcher Art.
    Das einzige, was er auftat, war die üppig bestückte Werkstatt eines Technikers. Neben syntronisch gesteuerten, energetisch betriebenen Geräten, wie sie üblich waren, lagerte in einem Schuppen haufenweise technisches Kleinzeug.
    Saedelaere nahm an, daß der Eigentümer für Reparaturarbeiten verantwortlich war, möglicherweise für den gesamten Landstrich am Vulkan.
    Ein verschlossenes Schränkchen erweckte seine Neugier. Jemand hatte handschriftlich mit einem Farbschreiber den Vermerk „Vorsicht, explosiv!" auf die Tür gekritzelt.
    Es erwies sich als unmöglich, den Riegel ohne passenden Schlüssel zu öffnen. Saedelaere machte sich auf die Suche; tatsächlich, der Schlüssel verbarg sich unter einer Fußmatte. Er öffnete den Schrank mit großen Erwartungen. Doch er wurde enttäuscht, statt wertvollem Gerät oder explosiven Stoffen befanden sich im Schrank drei Flaschen mit Alkohol. Es handelte sich um grünen Vurguzz. Die Warnung vor einem explosiven Stoff war nicht mehr als ein Scherz.
    Als er wieder auf die Straße trat, warnte ihn die Haut: „Alaska! Da ist er wieder!"
    Die Haut, die sich über

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