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1859 - Duell in der Traumblase

Titel: 1859 - Duell in der Traumblase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verlangen würde.
    Obwohl er keinen konkreten Plan parat hatte, obwohl er keine Details nannte, versuchte sie sich herauszuwinden: „Angenommen, Jenseitsdreur stirbt. Was nützt das, wenn dafür wieder Jenseitsjack kommt?
    Gar nichts, Alaska! Einer ist so gefährlich wie der andere. Wir erregen bloß noch mehr Aufmerksamkeit."
    „Ich habe Grund zu der Annahme, daß Jenseitsjack uns hier am Kilimandscharo nicht behelligen wird.
    Wenn wir Jenseitsdreur erwischen, dann sind wir am Vulkan möglicherweise sicher."
    „Gib es auf, Alaska ... Bitte."
    „Nein!"
    „Du kannst Jenseitsdreur nichts tun. -Er ist viel zu stark."
    „Erinnerst du dich, was am Nusturenfluß passiert ist, Haut? Wir waren mit dem Fluzgzeug Irrwisch in Richtung Trade City unterwegs. Dann kam Jenseitsjack. Er war dreihundert Meter groß. Wir zwei sind mit dem Fallschirm abgesprungen - und Jenseitsjack hat währenddessen das Flugzeug erwischt."
    „Ja, das weiß ich noch genau."
    „Er hat die Hände zusammengeschlagen, und das Flugzeug war für ihn nur eine Fliege. Aber in dem Moment, als er den Irrwisch getroffen hat, sind die ganzen Treibstoffvorräte explodiert, die wir geladen hatten."
    „Na und? Jenseitsjack lebt immer noch."
    „Aber er hatte Schmerzen. Wenn wir ihm Schmerzen zufügen können, kann man ihn auch töten. Man müßte ihn dazu bringen, daß er sich klein macht. Möglicherweise verringert das seine Widerstandskraft."
    Die Haut wollte noch etwas sagen, doch er hörte nicht mehr hin. Er nahm zur Kenntnis, daß sie zu einer intelligenten Argumentation durchaus imstande war. Aber nur, wenn es direkt ihre Interessen traf.
    Saedelaere wanderte nachdenklich über die Schottertrasse. Die Dornsavanne machte einer ausgedehnten Maisplantage Platz. Das Gros der Feuchtigkeit stammte aus künstlicher Bewässerung. Allein, es ließen sich keine Bauern und keine robotischen Erntearbeiter sehen.
    „Alaska!"
    Er stand reglos, dann machte er ein paar rasche Schritte zum Straßenrand und versteckte sich in den Maisstauden. Die Reaktion erfolgte instinktiv.
    Er wußte schon, was nun folgen würde. Der Boden fing plötzlich zu zittern an. Heftige Stöße wirbelten Staub und Bodenkrume hoch. Dasselbe Phänomen erlebte er jetzt zum zweiten Mal, ein alles durchdringendes, donnerndes Geräusch tastete sich aus den Tiefen der Hohlwelt an die Oberfläche vor.
    Saedelaere ließ sich auf die Knie fallen. Er konnte sich nicht mehr auf den Füßen halten.
    Diesmal war es nicht Jenseitsdreur. Aus der Erde tauchte statt dessen ein nachtschwarzes, in seinen Ausmaßen nicht überschaubares Gebilde auf.
    Saedelaere fühlte sich an eine fliegende Stadt erinnert. Raumschiffe bis zu 2500 Meter Durchmesser kannte er aus der terranischen Flotte; die SOL hatte es einst auf eine Länge von 7500 Metern gebracht, die BASIS auf noch ein bißchen mehr.
    Dieses Objekt ‘besaß jedoch einen weitaus größeren Durchmesser, mindestens zwanzig Kilometer.
    Wobei das Wort „Durchmesser" etwas in die Irre führte, denn das Brockenraumschiff wies keine regelmäßige Form auf, sondern war aus gigantischen, unregelmäßig geformten Fragmenten zusammengefügt. Kettenglieder von einer im Prinzip irrsinnigen Größe sorgten dafür, daß die Fragmente nicht auseinanderfielen.
    Saedelaere bildete sich ein, daß er kleine Lichter sah, blinkende Punkte wie endlose, matt erleuchtete Fensterreihen. Was; wenn das Schiff bewohnt war? Wenn es sich wirklich um eine fliegende Stadt handelte?
    „Lauf weg, Alaska! Schnell!" schrie die Haut.
    „Nein!"
    Zu Fuß hatte es keinen Sinn. Der bebenden Erde konnte man nicht entkommen. Außerdem hätte er nicht gewußt, wohin er sich wenden sollte. Das Raumschiff war überall.
    In diesem Moment fühlte er, wie der Brockenraumer mit seinen Ausläufern durch ihn hindurch nach oben glitt.
    Einige Minuten lang spürte er die fremde Masse, am selben Ort wie er selbst und doch wie die Nullpersonen ein halbes Universum weit entfernt.
    Er empfand Panik. Es war nicht möglich, sich dagegen zur Wehr zu setzen. Wenn er sich in diesem Moment gehenließ, so ahnte er, würde das Schiff Molekül für Molekül von seiner Körpermasse mit sich reißen.
    Saedelaere krümmte sich zusammen, bis es vorbei war.
    Das Brockenschiff glitt riesengroß wie ein kleiner Planet in den Himmel. Bald schrumpfte es zusammen, die Ausmaße präsentierten sich überschaubar.
    Und ganz zum Schluß stürzte ein winziger Punkt in den silbernen Nebel, in dem sich Goedda verbarg.
    Oder der mit Goedda

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