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1859 - Duell in der Traumblase

Titel: 1859 - Duell in der Traumblase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ortsrand, die er bereits am Anfang gesehen hatte, vom Schotterweg aus.
    Seine erste Vermutung bestätigte sich: Es handelte sich um eine Fabrik. Am Zugang war ein Schild mit der Aufschrift Agrartechnische Anlage Rhaga Kilimandscharo/Nord angebracht.
    Saedelaere sah in dem Moment, als er den ersten Schuppen betrat, daß er einen Volltreffer gelandet hatte.
     
    *
     
    Jenseitsdreur produzierte mehrere Fehlschläge, die er sich alle nicht erklären konnte. Zweimal glaubte er, den Eindringling nun sicher zu haben; nur um jedesmal festzustellen, daß sein Opfer verschwunden war.
    Was, wenn der Fremde ebenso wie er teleportieren konnte? Was, wenn er seine Anwesenheit nur vorgaukelte, wenn er es irgendwie schaffte, Jenseitsdreurs Wahrnehmung zu täuschen?
    Beide Möglichkeiten waren undenkbar. Jenseitsdreur hatte allerdings gar keine andere Wahl, als sich mit dem Undenkbaren zu befassen. Schon die Tatsache, daß ein Fremder in Goeddas Raum eindrang, lag außerhalb jeder Wahrscheinlichkeit.
    Er überlegte eine Zeitlang, ob er Goedda um Rat fragen könnte.
    Große Mutter. Dein Kind hat Hilfe nötig.
    Es scheiterte daran, daß er nicht wußte, wie er zu Goedda einen Kontakt herstellen sollte. Als Philosoph führte er ein isoliertes Leben. Er war nicht darauf eingerichtet, sich mitzuteilen oder jemanden auszufragen.
    Jenseitsdreur gab nicht auf. Er wollte den Erfolg so sehr, daß er an nichts anderes mehr denken konnte.
    Am Ende entschied er sich, ein zweites Mal die Grenze seiner Parzelle aufzusuchen. Obwohl er den Gedanken haßte, wartete er auf Jenseitsjack. Mit dem Tastfeld schaute er in die Landschaft, die „Hinterland von Trade City" genannt wurde. Nichts regte sich. Der Philosoph von Olymp ließ sich nicht blicken.
    Je länger es dauerte, desto mehr wuchs seine Anspannung. Er war erleichtert, als sich Jenseitsjack endlich zeigte.
    Der andere kam langsam näher, mit wiegenden, nachdenklichen Schritten.
    „Jenseitsdreur", sagte er. Die Stimme klang holprig. „Was suchst du hier? Du erscheinst nicht ohne Grund."
    „Ich benötige deine Hilfe."
    Keiner von beiden überschritt seine Grenze. Zwischen ihnen lag nur ein Schritt, dabei hätte es ebensogut ein halbes Universum sein können.
    „Was für Hilfe?"
    „In meiner Parzelle befindet sich ein Eindringling."
    „Das ist schlimm, Jenseitsdreur."
    Täuschte er sich, oder hörte er ätzenden Spott aus den Worten? Jenseitsdreur hätte die Unterredung am liebsten auf der Stelle abgebrochen.
    Schwerer als sein gekränkter Stolz wog allerdings der Drang, den Fremden endgültig unschädlich zu machen. „Ich erhoffe mir von dir einen Ratschlag, wie man mit Eindringlingen umgeht."
    „Ratschläge kann ich dir nicht geben."
    „Warum nicht? Du bist mit dem Problem fertig geworden. Also mußt du wissen, wie es geht. Vielleicht hilft es schon, wenn du ein bißchen erzählst."
    „Wie du meinst ..." Jenseitsjack berichtete: „In meinem Territorium existierten drei Eindringlinge. Zwei waren leicht zu töten. Der dritte erwies sich jedoch als hartnäckig; es handelte sich um ein humanoides Wesen von etwas weniger als zwei Metern Größe."
    „Genau wie meiner!" rief Jenseitsdreur aus.
    „Tatsächlich?"
    Die Unterbrechung schien Jenseitsjack aus einem nicht ersichtlichen Grund mißtrauisch zu machen. Es war nicht deutlich zu sehen. Mißtrauisch und erschrocken.
    „Nun ... der dritte Eindringling bestieg schließlich ein Fluggerät. Damit versuchte er mir zu entkommen."
    „Du hast ihn dennoch getötet?"
    „Ja. Er starb, als ich sein Fluggerät vernichtete."
    Darüber dachte Jenseitsdreur eine Weile nach. „Was willst du mir sagen?" fragte er schließlich. „Was ist deine Methode, Jenseitsjack?"
    „Ich empfehle dir, nimm deine maximale Körpergröße an. Wenn du 500 Meter mißt, kann er dir nicht mehr entkommen. Der Eindringling besitzt dann nicht mehr die erforderliche Größe, um davonzulaufen. Wo er sich auch verbirgt, du wirst ihn erwischen."
    Sie trennten sich ohne weitere Kommunikation. Beide tauchten in ihren Parzellen unter.
    Jenseitsdreur dachte lange über das nach, was der andere ihm empfohlen hatte. Maximale Größe, das klang gut, ein griffiges Rezept.
    Im nachhinein gab es jedoch ein merkwürdiges Detail. Er erinnerte sich deutlich an Jenseitsjacks Erschrecken, als er mit der Beschreibung des Eindringlings konfrontiert wurde.
    Jenseitsdreur wurde klar, daß der Schrecken etwas zu bedeuten hatte.
    Beide Eindringlinge sahen gleich aus; beide waren gleich schwer zu

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