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1860 - Goedda

Titel: 1860 - Goedda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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deiner Tätigkeit zu überzeugen, denn von meinem Urteil hängt es ab, ob das Projekt Gullangoja fortgeführt wird oder nach Umam-Urra wandert."
    Als Irra’Anvete das vernahm, wurde er noch nervöser, als der Ayrrisa es schon von Natur aus war. Aber das hinderte ihn nicht daran, keck zu bleiben.
    „Das sind ja schöne Aussichten", sagte er schrill, fügte sich aber in sein Schicksal. „Ich muß mich wohl beugen. Aber eine Einschränkung mußt du akzeptieren, Admiral: Du kannst nur einen Begleiter mitnehmen.
    Mehr passen nicht in meine Gondel."
    Der Admiral entschied sich für seine Adjutantin Allym’Kym, da sie einiges von Gentechnik verstand.
     
    *
     
    Der Container wurde an die HyperGondel gekoppelt; er, war fast so groß wie diese.
    „Um deine Wissenslücke zu schließen, Admiral", sagte Irra’Anvete, während sie sich zu dritt in die enge Kabine der Hyperfähre preßten, „der Container enthält Bourree."
    „Bourree - die Götterspeise?" staunte Vel Tombass.
    „Genau die, denn für unsere kleinen Mütter ist uns das Beste gerade gut genug", bestätigte Irra’Anvete.
    Er nahm einige Schaltungen vor. „Haltet euch fest!" forderte er sie auf. „Ich werde jetzt die Verankerung lösen, das kann turbulent werden. Auf Luxus wie Antigraveinrichtung und ähnliches mußten wir bei der Gondel leider verzichten."
    „Aber wenn du die Verankerung löst - werden wir dann nicht von Umam-Urra eingefangen?" gab Allym’Kym zu bedenken.
    „Nicht, wenn ich auf dem Posten bin", antwortete der Ayrrisa. Beruhigend fügte er hinzu: „Wir haben eine Toleranzgrenze von einer halben Lichtsekunde, innerhalb der wir in die Hyperraumblase gelangen können.
    Das reicht in der Regel für ein gefahrloses Überwechseln. Jedenfalls habe ich ausreichend Zeit für die Andockmanöver."
    Noch während er sprach, wurde die Fähre fortgerissen. Der Admiral sah durch das große Bullauge, wie die ARR’ACOR augenblicklich hinter wirbelnden Staubschleiern und den Kaskaden aus bunten Funkenregen verschwand.
    Ein permanentes Rütteln ging durch die Gondel, so daß die drei immer wieder gegeneinandergedrückt wurden mal nach dieser, mal nach der anderen Seite. Vel Tombass war dieser körperliche Kontakt unangenehm, aber Irra’Anvete ließ sich bei der Navigation nicht davon stören.
    „Ist dir eigentlich bewußt, welch verantwortungsvolle Aufgabe du hast, Irra’Anvete?" fragte der Admiral in einem Tonfall, der an ein dienstliches Verhör erinnerte. „Von deiner Arbeit könnte es abhängen, wer einst die Herren in Suuvar sein werden."
    „Ich kenne meine Verantwortung, und ich erfülle meine Pflicht gerne", sagte Irra’Anvete. „Aber ich weiß nicht, ob wir damit den richtigen Weg beschreiten. Ich meine, es wäre für unser aller Wohl vielleicht richtiger, eine friedliche Lösung zu finden, die den Fortbestand aller Rassen sichert."
    „Die Säuger müssen ausgerottet werden!" sagte der Admiral mit harter Stimme. „Mit ihnen kann es keine friedliche Einigung geben. Sie haben diesen Krieg begonnen, wie die Chronik des Blutes eindeutig belegt.
    Es kann nur heißen: sie oder wir!"
    „Kann man sich über die Schuldfrage denn sicher sein?" hielt der Ayrrisa dagegen. „Ich kenne eine Version der Chronik, in der wir, die Insedder, den Funken gezündet haben, der der Auslöser für den Krieg war."
    „Dann bist du einer Fälschung aufgesessen!" behauptete der Admiral.
    „Wer weiß", sinnierte Irra’Anvete. „Ich kenne jedenfalls zwei Versionen der Chronik, und ich glaube, daß Llashot’Aym beide verfaßt hat. Eine für die Säuger und eine für uns. Sie wollte es wohl beiden Parteien recht machen. Immerhin war sie ein Shi’Tir’Waga, und die Shi’Tir’Waga haben schon immer ihr Fähnchen nach dem Wind gedreht." Als ihm bewußt wurde, was ihm da eben herausgerutscht war, sagte er zu Allym’Kym: „Entschuldige, das war nicht persönlich gemeint."
    Aber der Schaden war bereits angerichtet; Admiral Vel Tombass wurde durch diese brüderfeindlichen Äußerungen in seiner negativen Meinung über den Genetiker nur noch bestärkt. Es wurde kein weiteres Wort mehr gewechselt, bis die Fähre ihr Ziel erreichte.
    Der Funkenregen brach plötzlich ab, und für einen Moment herrschte ringsum absolute Finsternis.
    Plötzlich verspürte der Admiral einen geistigen Schlag, der über das Nervensystem seinen ganzen Körper erfaßte. Er war für einen Moment wie gelähmt. Erst als der Transitionsschock von ihm abfiel, sah er, daß sie sich wieder in

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