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1860 - Goedda

Titel: 1860 - Goedda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erreichen der Ruinen von Tuschtan ihre einzige Rettung war, da die Artillerie der Krozza nicht auf die eigenen Stellungen feuern würde ...
    Am Ende dieses blutigen Tages, als die Geschütze längst verstummt waren, überbrachte ein mehrfach verwundeter Rao-Meh-Turu dem General die Meldung, daß beide Heere sich gegenseitig aufgerieben hätten.
    „Und was sonst?" fragte der General.
    „Wir konnten die Samenbank unversehrt zurückerobern, Nooling!"
    „Das ist doch ein schöner Sieg, nicht wahr?" sagte General Noo Asmurin zufrieden.
    (Aus „Die Chronik des Blutes: 1000 Jahre Krieg" von Llashot’Aym) 4.
    Irra’Anvete nahm nicht viel auf die Reise nach Antiggas mit, wo der Sitz des Kriegskommandos war.
    Die Unterlagen für seine Arbeit hatte er im Kopf, und er war redegewandt genug, um sie auch Laien darlegen zu können. Also begnügte er sich damit, lediglich die Larve, die ihm Goedda soeben geschenkt hatte, als sichtbares Beweisstück einzupacken.
    Wie es der Zufall wollte, machte er die Reise auf der ARR’ACOR, mit der Admiral Vel Tombass zur Inspektion der KM-Stationen gekommen war. Es war ein riesiger Transporter, groß wie eine Millionenstadt, aber die Lagerhallen waren fast leer; die Mannschaft bestand inklusive der mitgeführten Soldaten, nur noch aus lediglich 278 Personen.
    Alleiniger Kommandant war nunmehr der frühere Kapitän Kor-Tho-Mago, ein Dunglo.
    Die Dunglos waren weder den Säugern noch den Insektoiden zuzuordnen, obwohl sie in der Bruderschaft eine bedeutende Rolle spielten. Sie stammten auch nicht von Fischen ab, obwohl sie aus Wasserbewohnern hervorgegangen waren. Ihre nach unten sackförmig ausladenden Körper waren von grauem Pelz überzogen, die kleinen, rundlichen Köpfe besaßen winzige Sinnesorgane, die sandkorngroßen Augen waren kaum zu sehen. Ihre oberen, stärker ausgebildeten Arme besaßen immer noch Hände mit Schwimmhäuten, das untere verkümmerte Armpaar wies Scheren wie von Schalentieren auf. Dunglos waren die einzigen Eierleger unter den Inseddern.
    „Wird vielleicht Kor-Tho-Mago dein Pate?" sprach Irra’Anvete verstohlen zu der kleinen Larve in seinem Gepäck und suchte, sooft es ging, mit dem Brutkasten die Nähe des Raumschiffskommandanten.
    Die ARR’ACOR flog das Ziel direkt an und erreichte Antiggas in der kürzestmöglichen Zeit.
    Irra’Anvete trug lediglich den Brutkasten mit der Larve bei sich, als er sich der Kommission stellte.
    Diese bestand aus den Vertretern der zwanzig bedeutendsten Völker der Bruderschaft. Allen voran natürlich Insedder aus den Völkern der Garraner, der Dunglos, der Edeyden, der Ornassos, Treidever und Ayrrisaer.
    Irra’Anvete war darüber erleichtert, auch einen Ayrrisa im Gremium vorzufinden. Die Ayrrisaer waren zwar nach den Garranern das zweitmächtigste Volk unter den Inseddern, aber es hätte ja auch sein können, daß man den Ayrrisa als befangen ausschied ...
    Sein Artgenosse war kein Geringerer als der Kriegsherr seines Volkes. Er hieß Guy’Ragor, der einzige Name, den sich Irra’Anvete einprägte, und er war es, der die Anklageschrift verlas. Darin wurden alle bisherigen Fehlschläge des Projekts Gullangoja aufgezählt, natürlich auch der Tod von Admiral Vel Tombass.
    „Das ist eine lange Liste von Verfehlungen, die eigentlich nur ein Urteil zur Folge haben könnten: deine strafweise Wiederverwertung, Irra’Anvete", sagte der Ankläger, nachdem er mit der Verlesung der Anklagepunkte fertig war. „Aber dies hier soll kein Kriegstribunal sein. Es ist eine wissenschaftliche Anhörung.
    Darum wird dir das Recht zuerkannt, dich zu verteidigen und Rechenschaft über deine Arbeit abzulegen. Was hast du uns zu sagen?"
    Stille senkte sich über den Verhandlungssaal, und aller Aufmerksamkeit richtete sich auf Irra’Anvete.
    „Danke für die Möglichkeit der Rechtfertigung, Guyling", begann der Wissenschaftler, indem er den Kriegsherrn seines Volkes direkt ansprach. „Ich werde mich bemühen, mich kurz zu fassen."
    Irra’Anvete stellte den kleinen Brutkasten vor sich auf den Tisch, so daß alle ihn deutlich sehen konnten, dann erst begann er mit seinen Erklärungen: „Mit der Erschaffung der Kleinen Mütter habe ich als Wissenschaftler Neuland betreten. Erschwert wurde meine Aufgabe noch zusätzlich durch die besonderen Anforderungen, die das Kriegskommando an mich und meine Mitarbeiter gestellt hat. Ich will meine Zuhörer nicht mit wissenschaftlichen Begriffen und der Aufzählung der Schwierigkeiten ermüden, die sich für

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