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1866 - Am Ende einer Hoffnung

Titel: 1866 - Am Ende einer Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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waren hinter irgendwelchen größeren Aggregaten meinem Blick entzogen.
    Ein Teil des transparenten Ellipsoids löste sich auf, bildete eine Art Schott, in dem der Physander erschien. Das unterarmlange, röhrenförmige und in zwei Spitzen auslaufende Gebilde, das er mit zwei Armen auf mich gerichtet hielt, schien mir wenig vertrauenerweckend. Eine Waffe, deren Wirkung ich nicht einschätzen konnte.? Möglich, daß der Physander nur die Lichtbrechung des Deflektorschirms registrierte und nicht wußte, mit was er konfrontiert war.
    Das bedeutete vielleicht, daß er seine Entdeckung nicht weitergemeldet hatte.
    Paß auf.
    Der Ingenieur schwebte herab. Seine Beine bis hoch zum ersten Gelenk waren hinter dem milchigen Energiefeld nur vage zu erkennen, der Oberkörper steckte in einem metallenen Panzer, wohingegen der Unterleib nur von einer Vielzahl schmaler, ebenfalls bronzefarben schimmernder halbrunder Glieder geschützt wurde.
    Er weiß nicht, was du bist, aber er ist neugierig.
    Die vermeintliche Waffe war ein Meßinstrument, den Eindruck hatte ich jetzt. Ich stand vor einer der stärksten Rohrleitungen, die, wenn ich es recht bedachte, aus der Tiefe des Tagebaus hierherführte. Wurde Grundwasser darin abgepumpt und einer besonderen Verwendung zugeführt, oder waren es Gase?
    Der Physander vermutete ein Leck in der Leitung, das wurde mir endgültig klar, als er mit seinem Instrument das Rohr abtastete.
    Du hast mehr Glück als Verstand, Beuteterraner. Dieser Käfer-Cyborg weiß, daß da etwas ist, aber er glaubt an die pflanzliche Lebensform, die von den Igelschiffen beschossen wurde. Vielleicht gab es schon öfter solche Erscheinungen in den Hallen.
    Ein jäh aufzuckender greller Blitz raste mir entgegen, teilte sich und schlug in die Röhre ein. Keine direkte Gefahr für mich, denn der Pikosyn reagierte nicht.
    Die Energie wurde zurückgeworfen, ein rasend schnell sich aufschaukelndes Feld, das im Abstand von knapp einem Meter meine Umrisse nachzeichnete. Das Netz fraß sich gedankenschnell um mich herum in die Höhe.
    Daß der Physander nur auf mich geächtet hatte, wurde ihm zum Verhängnis. Satros, ein nahezu kugelrunder Posbi, mit etlichen Dutzend Tentakeln versehen, die er gleichermaßen als Fortbewegungsorgane wie als Meßinstrumente benutzte, näherte sich von hinten. Sechs oder sieben seiner Arme umschlangen den Physander und schlugen das Röhreninstrument zur Seite, während er gleichzeitig mit zwei in spitze Kanülen auslaufenden Armen unter die Panzerung und unter die Ansätze der Chitinplatten im Schulterbereich des Physanders fuhr.
    Ich glaubte, ein leises, zischendes Geräusch zu hören, war mir dessen aber keineswegs sicher. Sekunden vergingen, in denen der Physander mich aus seinen manipulierten Augen anstarrte, dann begannen seine Glieder zu zucken. Der Posbi fing ihn auf und schwang sich mit ihm zusammen in das noch bestehende Transportfeld, das beide zu der Schleuse im Ellipsoid hochtrug.
    Ich folgte ihm, und nach mir kamen Murgor und vier weitere Roboter.
    Niemand außer dem Physander hatte sich innerhalb des Ellipsoids aufgehalten, das tatsächlich eine Steuer- und Überwachungseinheit für die weitestgehend automatisierten Fertigungsschritte darstellte. Ich achtete nicht auf die vielfältigen holographischen Darstellungen und Symbole; mir war in dem Moment auch egal, ob andere Tolkander versuchten, mit dem Ingenieur Verbindung aufzunehmen.
    Murgor, der Posbi mit dem Aussehen eines Marschiere-Viels, neutralisierte bereits die ersten aus Formenergie bestehenden Aggregatverkleidungen. Topsas und Koramor halfen ihm dabei, während Satros mir zur Hand ging. Ich hatte den Helm meines SERUNS geöffnet und ein Stück weit zurückgeklappt, gerade so viel, daß ich die Einspiegelungen auf der Frontseite noch erkennen konnte.
    Die faustgroße Energieeinheit am Rücken hatte den Physander nicht schützen können. Die grafische Darstellung der Energieflüsse verriet mir, daß möglicherweise ein körperumspannendes Schirmfeld projiziert werden konnte.
    Satros benötigte dreieinhalb Minuten, um die Einheit aufzuschneiden und lahmzulegen. Gut die Hälfte der vom Pikosyn angezeigten energetischen Verbindungen erlosch dabei, unter anderem lösten sich die milchigen Felder an den Beinen des Ingenieurs auf, ebenso die Energiefelder um seinen rechten Arm.
    Ich dachte an Chlock, den Physander aus Goeddas Brutkosmos, und daran, wie Myles sein Kommunikationssystem ausgiebig getestet hatte. Das verschaffte mir den

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