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1869 - Gesang der Kleinen Mütter

Titel: 1869 - Gesang der Kleinen Mütter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sprühten vor Hoffnung.
    „Dafür ist in jedem Fall Myles Kantor der richtige Mann", sagte Atlan und ließ eine Verbindung zur GILGAMESCH herstellen.
    Der Multiwissenschaftler dämpfte Brés Euphorie sofort: „Das klingt sehr gut, aber wie sollen wir diesen Schalter finden?"
    „Weshalb, meinst du, rufe ich dich an?" konterte Atlan fast giftig und verteidigte damit die Psychologin.
    „Das ist mir schon klar", versicherte Myles. „Ich wollte euch nur nicht zuviel Hoffnung machen. Bré, hast du irgendeinen winzigen Hinweis in Atlans Protokoll darauf gefunden, welche Rückversicherung Shabazza in der Hinterhand hat?"
    „Nein", gab sie zu. „Aber ..."
    „Eben", unterbrach Myles. „Ich nämlich auch nicht. Ich kann den Bericht schon auswendig herbeten.
    Über Shabazza steht so gut wie nichts drin, deshalb ließ ich ihn - zugegebenermaßen - bisher außer Acht. Ich habe verzweifelt nach irgendeiner unbeabsichtigten Andeutung Goeddas gesucht, welche Schwäche sie besitzt.
    Wie es zum Beispiel den Nonggo gelang, sie überhaupt zu bannen. Aber wir können ja nicht einmal dasich meine, sie bannen. Geschweige denn die Kleinen Mütter."
    „Dann such bitte weiter danach", sagte Atlan.
    „Glaubst du, ich hocke hier nur rum und bohre in der Nase?" schnappte Myles. „Mir ist auch klar, daß wir Zeit gewinnen würden, wenn wir die Kleinen Mütter wenigstens halbwegs aus dem Verkehr ziehen könnten, bis wir einen Weg für ihre gleichzeitige endgültige Vernichtung gefunden haben. Aber wir müssen dazu auch noch mit den Igelschiffen fertig werden!"
    „Das überlaß erst mal mir", knurrte der Arkonide. „Ganz so hilflos sind wir nicht mehr. Wenn wir genug Schiffe haben, können wir einer zahlenmäßig unterlegenen TolkanderFlotte den Garaus machen. Wir müssen eben der Reihe nach vorgehen und Gefechten aus dem Weg gehen."
    „Sie in viele Gefechte gleichzeitig verzetteln", fügte Bré hinzu.
    „Richtig. Wir müssen die Kämpfe über die ganze Milchstraße verteilen. Aber das soll, wie gesagt, meine Aufgabe sein. Und du ..."
    „Und ich, großer Meister, vergrabe mich wieder in Berichten und Vermutungen und lausche in den Raum hinaus, ob dort irgend jemand sitzt und die Lösung hinausflüstert", ergänzte der Wissenschaftler sarkastisch.
    Er wollte sich verabschieden, schien dann aber noch einen Einfall zu haben: „Was Neues von Alaska?"
    „Leider nein."
    „Halten wir uns weiter an seinen Wunsch?"
    „Ja", antwortete Atlan. „Keine Anrufe nach Arkon, keine Suche. Er wird schon seine Gründe haben, weswegen er sich verborgen hält. Er wird sich von selbst wieder bei uns melden. Das hat er immer getan."
    Myles nickte. „Ich weiß. Aber wir könnten ihn gut brauchen - seine Erfahrungen könnten uns vielleicht weiterhelfen."
    „Wenn er den Weg wüßte, hätte er ihn uns mitgeteilt, Myles. Der Tod des Philosophen auf Arkon war wohl nur ein Glückstreffer und Einzelfall." Atlan hob die Hand zum Abschiedsgruß. „Ich treffe bald ein.
    Mach’s gut."
     
    *
     
    „Atlan, ich muß mal nach Jafko sehen", sagte Bré. „Darf ich dann wieder bei dir vorbeikommen?"
    Der Arkonide seufzte beinahe. „Du willst das gesamte Protokoll noch einmal durchgehen, stimmt’s?"
    Sie lächelte. „Tut mir leid. Aber nun bin ich wenigstens mal auf eine Sache gestoßen. Vielleicht bringt uns das zum nächsten wichtigen Punkt vielleicht sogar zum alles entscheidenden. Ich weiß, daß es dir zum Hals raushängt, und vielleicht könnten wir die restliche Flugzeit angenehmer miteinander verbringen."
    Es gefiel ihm, wie sie das sagte.
    „Aber es ist doch sicherlich viel sinnvoller, die Zeit nicht so zu verplempern."
    Das gefiel ihm wieder weniger.
    Einmal nur die Vernunft beiseite lassen, wenigstens für eine Stunde, und sich irgendwohin treiben lassen. Allein oder zu zweit, egal, nur einmal fort sein, nur man selbst sein, fern jeglichen Denkens.
    Sogar Alaska Saedelaere hatte das einst getan, an der Großen Leere, vor gut sechzig Jahren. Nadjas Tod würde ihn sicherlich eine Spur mehr schmerzen als Milas. Hoffentlich ging es dem alten Freund jetzt gut. Und Perry und Bully. Atlan vermißte Guckys fröhliches Wesen. Und Mike Rhodans unkonventionelle Art, die seinen Vater heute noch auf die Palme brachte.
    Es hatte keinen Sinn. Bré hatte recht.
    Er wußte aus ihrer Akte und inzwischen persönlicher Erfahrung, daß sie, einmal in eine Arbeit verbissen, nicht mehr losließ. Natürlich, sie war jung. Intelligent und ehrgeizig. Die Rubrik „Zeit

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