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187 - Angriff der Anangu

187 - Angriff der Anangu

Titel: 187 - Angriff der Anangu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell und Mia Zorn
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ihrem gepanzerten Rücken, vielleicht auch mehr. Auf die Entfernung waren die dunklen Körper schwer von den Höckern, Platten und Hörnern der dunklen Panzerhaut zu unterscheiden. Doch selbst wenn der Mammutwaran zehn oder fünfzehn Anangu getragen hätte, wären das immer noch zu wenig gewesen, um fast zweihundert Schafsleute auf zehn Schaftitanen anzugreifen.
    Der Waran zog vorbei, wurde zum dunklen Fleck zwischen rotem Sand und blauem Himmel. Matt Drax wühlte sich aus dem Sand. »Zieht er in die Richtung eures Lagers?« Er umrahmte die Frage mit ein paar Gesten. Moon und Kuun nickten, als sie verstanden.
    »Eine viel zu kleine Streitmacht, um euren Leuten zu schaden, findet ihr nicht?«
    Die beiden Schafmänner waren anderer Meinung. Sie gestikulierten und plapperten drauflos. Matt verstand schnell, dass sie die Anangu auf dem Waran nur für eine Vorhut hielten. Der Gedanke hatte einiges für sich.
    Kuun und Moon wollten nun nicht länger in der Deckung des Kakteenwäldchens die Dunkelheit abwarten. Die Krieger auf dem Waran bestätigten sie in ihren schlimmsten Befürchtungen: Ihre Sippen und Schaftitanen waren in Gefahr. Ohne zu zögern brachen sie auf. Matt folgte ihnen, obwohl sie ihn mit keiner Geste dazu aufgefordert hatten.
    Sie liefen einen leichten Westbogen, um dem Waran nicht zu nahe zu kommen. Am späten Nachmittag ging die rote Steppe in Grasland über. Büsche standen hier, Bäume wuchsen erst einzeln, später in kleinen Hainen.
    An einem Bachlauf füllten sie ihre Trinkwasservorräte auf.
    Am frühen Abend stieg das Gelände an, und der Wald wurde dichter. Schroffe Felsen ragten hier und da aus den Bäumen. Die Landschaft ähnelte einem Vorgebirge.
    Der Mann aus der Vergangenheit wollte von seinen Gefährten wissen, wie weit es noch bis zum Lager ihrer Haupttruppe war. Den sechsten Teil der Zeit, welche die Sonne von Horizont zu Horizont brauchte, bedeuteten sie ihm mit Gesten und Fingern. Ein Zeitmaß, das Drax mit ungefähr zwei Stunden übersetzte. Allerdings vermochte er nicht zu sagen, ob er die nackten Jäger richtig verstanden hatte.
    In einem Waldhang, in dem die Bäume besonders dicht standen, kletterten Moon und er auf einen Felsturm, der die Wipfel um ein paar Meter überragte.
    Von dort konnten sie die Landschaft gut überschauen.
    Der Kamm der Bergkette, auf deren Südhang sie sich bewegten, war noch etwa vier Kilometer entfernt. Die Ebene, aus der sie gekommen waren, lag knapp acht Kilometer hinter ihnen.
    Blitzartig ging Moon in die Knie und zog Matthew Drax mit sich. Bäuchlings rutschten sie durch das Geröll nach unten, bis sie auf einer Höhe knapp über den Baumwipfeln hinter einer Felsnadel kauerten. Moon deutete nach Osten. Drax ging auf die Knie und spähte an der Felsnadel vorbei über den Wald.
    Zunächst fielen ihm vierhundert Meter entfernt ein paar Eukalyptuswipfel auf, die verdächtig hin und her schwankten. Dann sah er Nebelschwaden über einer Lichtung hängen. Nacheinander tauchten zwei Warane in einer Waldschneise auf und verschwanden sofort wieder. Und schließlich schob ein Schaftitan seinen gehörnten Schädel in etwa zwanzig Metern Höhe aus den Baumkronen und trat auf die Lichtung.
    Matt kannte den Riesen: Es war der Widdertitan mit dem hellgrauen Fell. Vor knapp dreißig Stunden, als er die Existenz solcher Riesentiere noch für unmöglich gehalten hätte, hatte er ihn mit einem Buschhain in einem Tal verwechselt.
    Matthew seufzte tief. Er drehte sich um, lehnte mit dem Rücken gegen die Felsnadel und sah seinem Begleiter ins schwarze Gesicht. Angst und Verzweiflung standen in Moons Zügen. Seine Augen waren feucht, Tränen glänzten in seinem Bartflaum. Es bedurfte keiner Worte und Gesten, um zu verstehen, was in diesem jungen Wilden vorging: Dreihundert Meter weiter zog die Haupttruppe der Anangu vorbei und überholte sie.
    Auf ihren Waranen und den bereits eroberten Schaftitanen würden sie das Lager der Schafsleute erreichen, bevor irgendjemand die ahnungslosen Menschen warnen konnte.
    »Tut mir Leid«, murmelte Matt mit heiserer Stimme.
    »Wir kommen zu spät.«
    ***
    Sieben Stunden lang jagten sie die Malalas durch die öde Landschaft. Manchmal, wenn der Wind günstig stand, hörte die Warwouman Big Charley hinter sich singen. Sie grinste dann jedes Mal verstohlen in sich hinein. Der Kerl war bester Stimmung. Er hatte allen Grund dazu. Und sie auch.
    Der Unterschied: Er war ein Kerl und sie eine Warwouman. Im Moment sogar die amtierende Warqueen der

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