187 - Die Wolfshexe
Boram!
Der Nessel-Vampir saß hinter ihr, und das würde ihr zum Verhängnis werden, denn so wie sie mit ihren Opfern keine Gnade gekannt hatte, würde auch der weiße Vampir mit ihr kein Mitleid haben.
Der Polizei wagen rumpelte über die mit Maulwurfshügeln übersäte Wiese, polterte durch den Straßengraben, stieg wie eine Rakete hoch, flog drei Meter durch die Luft und landete schwer auf dem Asphalt.
Wir hörten die Wolfshexe höhnisch lachen.
Wer zuletzt lacht, lacht am besten, dachte ich, und im selben Moment handelte der Nessel-Vampir. Er beugte sich vor, biß Moma in den Nacken und ließ nicht mehr los.
Sie kreischte entsetzt, ließ das Lenkrad los, obwohl das bei diesem Tempo gefährlich war. Sie schlug wie von Sinnen nach dem weißen Vampir, dessen Biß nicht nur schmerzhaft war, sondern sie außerdem sofort schwächte. Mit jedem Schlag gegen Boram verlor sie zusätzlich Kraft.
Da sie das Fahrzeug nicht mehr lenkte, kam es von der Straße ab. Es knickte einen jungen Baum, hüpfte eine steile Böschung hinunter, stellte sich quer, überschlug sich seitlich mehrmals, die Türen sprangen auf und wurden abgerissen, und am harten Betonsockel eines Hochspannungsmasts war schließlich Endstation.
Der Polizeiwagen verwandelte sich in einen roten Glutball. Eine donnernde Explosion riß das Wrack auf, und eine grelle Stichflamme schoß zum Himmel hoch.
Mehrere Beamte rannten mit Feuerlöschern zu dem brennenden Fahrzeug, doch das blonde Mädchen war nicht mehr zu retten.
Ich machte mir einen Augenblick Sorgen um Boram, denn er konnte keine Hitze vertragen, aber dann warf ich einen kurzen Blick in meinen Rover, sah den dünnen »Nebel« im Fond und war beruhigt, denn ich wußte, daß es der Nessel-Vampir rechtzeitig geschafft hatte, den Polizeiwagen zu verlassen.
Er hatte dafür gesorgt, daß Moma für ihre grausamen Taten bezahlte.
ENDE
[1] Siehe Tony Ballard Nr. 185 »Die drei Gesichter des Todes«
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