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187 - Die Wolfshexe

187 - Die Wolfshexe

Titel: 187 - Die Wolfshexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Falle sein, und ich wäre von allen guten Geistern verlassen gewesen, wenn ich ihr vertraut hätte.
    Aufmerksam schritt ich die Kastanienallee entlang, die auf die Kapelle, einen alten Sandsteinbau, zuführte. Es war durchaus möglich, daß Moma -mich nicht allein erwartete, sondern zusammen mit ihrem »Erfinder« Nalphegar.
    Ich erreichte die Kapelle und blieb kurz stehen. Von Moma keine Spur. Ich ging links an der Kapelle vorbei, und einen Augenblick später sah ich sie.
    Sie stand reglos zwischen hohen schwarzen Grabsteinen, sah mit ihrem langen, goldenen Haar wie ein schöner blonder Engel aus, doch dieser Schein trog gewaltig, denn sie verkörperte das absolut Böse. Wie konnte sie annehmen, daß ich darauf eingehen könnte, mit ihr irgendwo zu leben?
    Ihr Busen hob und senkte sich schnell, als ich auf sie zuging. Sie war sehr erregt. Die Dunkelheit konnte ihr nichts von ihrer umwerfenden Schönheit nehmen.
    Momas Blick erfaßte mich seltsam besitzergreifend. Mir fiel auf, daß sich ihre linke Gesichtshälfte zu verändern begann. Sie verformte sich und bedeckte sich mit Haaren, die sich schnell zu einem Wolfsfell verdichteten.
    Meine Hand bewegte sich zum Diamondback, doch Moma sagte, daß sie die Wölfin beherrschen würde und ich nichts von dem Raubtier zu befürchten hätte.
    Ihre Stimme hatte jetzt einen anderen Klang. Moma schien die Absicht zu haben, all ihre Geheimnisse vor mir auszubreiten. War das eine neue Taktik, um mich vorläufig in Sicherheit zu wiegen?
    Die Wolfshexe behauptete, es wäre ihr gelungen, Nalphegar in sich für kurze Zeit abzukapseln. Er wisse nichts von diesem Treffen.
    Ihr schien es mit ihrem Vorschlag tatsächlich ernst zu sein, aber für mich kam es nicht in Frage, ihn zu akzeptieren. Es war eine ungewöhnliche Situation.
    Wir waren Todfeinde - aber wir unternahmen nichts gegeneinander.
    »Ich möchte deine Entscheidung hören, Tony Ballard«, sagte die Wolfshexe. »Möchtest du mit mir kommen?«
    »Ich habe nicht die Absicht, von hier wegzugehen.« Meine Worte hatten dieselbe Wirkung wie eine Ohrfeige. »Und ich habe nicht vor, Vicky Bonney deinetwegen zu verlassen, Moma.«
    »Ach, so ist das!« Ihre Worte gingen in ein aggressives Wolfsknurren über. »Du Narr!« schrie sie. Sie hatte Mühe, sich noch verständlich zu machen, denn die Wölfin wollte aus ihr ganz herauskommen. »Ich bot dir eine Chance, wie sie noch nie ein Mensch bekam. Du weißt nicht, was du ablehnst. Es gibt nur ein Leben mit mir oder den Tod ohne mich!«
    Wahrscheinlich hätte ich sie erschießen können, aber mit ihrem raschen Ende war mir nicht gedient. Ich wollte auch den Schwarzblütler kriegen, der mir all das eingebrockt hatte, und an Nalphegar kam ich nur über Moma heran.
    Deshalb stieß ich einen kurzen, schrillen Pfiff aus.
    Das war das Zeichen.
    Ich hatte Vorkehrungen getroffen!
    ***
    Pater Severin und Boram hatten die Fahrt zum Friedhof mitgemacht und sich in der Nähe auf die Lauer gelegt -für den Fall, daß Moma falschspielte und mich gemeinsam mit Nalphegar fertigzumachen versuchte.
    Meine Freunde standen aber auch bereit, um mir zu helfen, Moma zu überwältigen, wenn Nalphegar nicht erschien.
    Sie fluchte, als sie den Priester und den weißen Vampir herbeieilen sah, stürzte sich jedoch nicht auf mich, sondern schnellte zurück.
    Gleichzeitig verschwand ihr wölfisches Aussehen, sie spreizte die Arme ab, schrie etwas, das sich entfernt wie »Fathets!« anhörte, und im selben Moment brachen ringsherum die Gräber auf.
    Moma holte die Toten aus der Erde!
    Ein Mann, den man gestern erst beerdigt hatte, Opfer eines Unfalls, stand als erster auf. Er durchbrach den Grabhügel, schleuderte Blumen und Kränze beiseite und griff mich an. Lehmige Krümel klebten an seinem entstellten Gesicht.
    Der Tote packte mich und stieß mich gegen seinen Grabstein. Seine Faust traf meine Schläfe, und mir drohten die Sinne zu schwinden.
    Pater Severin wollte mir beistehen, doch den anderen Gräbern entstiegen Skelette, die sich ihm in den Weg stellten. Sie ließen ihn nicht zu mir.
    Der lebende Leichnam hielt meine Arme fest und attackierte mich mit harten Kopfstößen. Ich riß mein Knie hoch und traf ihn voll. Zu Lebzeiten hätte er aufgebrüllt und mich losgelassen, doch nun spürte er keinen Schmerz mehr.
    Die Nerven konnten keine Empfindungen zum abgestorbenen Gehirn leiten.
    Schwarze Kräfte leiteten ihn, und er kannte nur ein Ziel: mich zu töten.
    Jetzt konnte mir nur noch mein magischer Ring

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