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1870 - Operation Wunderkerze

Titel: 1870 - Operation Wunderkerze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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angesichts dieses Aufwandes.
    „Es geht uns darum, deinen Plan, der auf den ersten Blick den Anschein von Genialität aufweist, auf seine Durchführbarkeit zu untersuchen, Bre", erklärte ihr Myles Kantor sanft. „Wer weiß, vielleicht kommen wir sogar zu der Ansicht, daß wir es so machen."
    „Ach, wirklich?" Brr reckte trotzig das Kinn vor. „Dann möchte ich doch einanal hören, was wirklich dagegen sprechen könnte."
    „Da gibt es ein paar grundlegende Punkte", ergriff Atlan das Wort. „Zuerst einmal ist Dengejaa Uveso nicht von solchem Kaliber wie Umam-Urra. Das Schwarze Loch von Suuvar muß ein Vielfaches der Masse des MilchstraßenBlack Holes aufweisen, wenn es die ganze Galaxis in sich einzusaugen vermag."
    „Den Unterschied werden die Kleinen Mütter nicht merken", sagte Brr überzeugt.
    „Es ist ein Aspekt unter mehreren", schaltete sich wieder Myles Kantor ein. „Da sind auch noch die Kaskadierenden Feuer mit einer Ausdehnung von Lichtjahren. Eine Projektion von diesen Dimensionen könnten die Herreach nie erschaffen. Das ist auch nur eine Kleinigkeit, ich weiß. Aber es gibt noch mehrere solcher Knackpunkte, die in der Summe doch schwer wiegen."
    „Sind die Herreach imstande, die für Umam-Urra typische Hyperstrahlung zu erzeugen?" erkundigte sich einer der terranischen Wissenschaftler.
    Für Brr war das ein weiteres Scheit für den Haufen, auf dem die Hexe brennen sollte. Aber sie kämpfte weiter.
    „Natürlich sind die Herreach nicht dazu in der Lage, Hyperstrahlung nachzuäffen", antwortete sie, ganz bewußt diesen unpassenden Ausdruck verwendend. „Da müßte man eben mit technischen Tricks nachhelfen.
    Wozu gibt es Raumsonden und Hypersender? Nichts leichter, als diese miteinander zu kombinieren und entsprechend in Sendeposition zu bringen."
    „Und kennen wir die richtige Frequenz?" fragte ein anderer terranischer Wissenschaftler. „Hat der Aktivatorträger Atlan darüber genaue Aufzeichnungen gemacht? Oder müßten wir den Kleinen Müttern auf gut Glück irgendwelche hyperfrequenten Disharmonien vorspielen? Ich selbst liebe die terranischen Klassiker wie Heino, Richard Wagner und Klaus &Klaus, das geht ins Ohr. Aber ich würde mich schön bedanken, würde mir jemand die apasischen Etüden eines Küzyüne Przörnü zumuten."
    Seine Kollegen lachten pflichtschuldig, und Brr wurde klar, daß es auf einmal gar nicht mehr um die Vernichtung der Kleinen Mütter ging, sondern um Kompetenzfragen. Die Elite konnte es noch nie verkraften, wenn ein Emporkömmling sich durch Leistung zwischen sie drängte.
    „Ich traue mir durchaus zu, die Sphärenklänge von Umam-Urra nach dem Gehör nachzukomponieren, nicht aber eine einzige Strophe eines Heino", sagte Atlan, der sich offenbar persönlich verhöhnt fühlte. Er ließ es aber dabei bewenden. Sachlich fuhr er fort: „Es geht hier jedoch um viel mehr, nämlich um den Fortbestand der Milchstraßenvölker. Das dürfen wir nicht aus den Augen verlieren."
    Das wirkte und rief die Teilnehmer der Diskussionsrunde zur Besinnung.
    „Dr. Dr. Bré Tsingas Plan ist gut, eigentlich das Beste, was seit Auftauchen des Problems erarbeitet wurde", fuhr Atlan fort. „Aber es gibt zu viele Unsicherheitsfaktoren. Werden die Kleinen Mütter überhaupt in die Falle gehen? Und wenn ja, werden sie die Illusion nicht doch durchschauen? Wie werden sich die anderen Kinder der Goedda verhalten? Können wir irgendwie verhindern, daß sie eingreifen? Das sind nur ein paar Faktoren von vielen, auf die wir keinen Einfluß haben. Insgesamt ergibt sich daraus ein zu großes Risiko. Wenn wir Bré Tsingas Plan durchführen und er schlägt fehl, dann hätten wir unser ganzes Pulver verschossen. Darum - und nur darum und nicht weil dieser phantastische Plan mein Vorstellungsvermögen sprengt, wie es bei manchem der Fall ist plädiere ich dafür, daß wir uns erst einmal Alternativen überlegen."
    Auch wenn Atlan sich letztlich als ihr Fürsprecher gezeigt hatte, war er trotzdem auch gleichzeitig ihr Henker, der den Scheiterhaufen entzündete. Atlan und Myles Kantor hätten es in der Hand gehabt, die Operation Wunderkerze durchzusetzen.
    Brr hatte plötzlich wieder Sehnsucht nach Jafko, der zärtlichsten Bestie des Universums. Sie hätte in diesem Augenblick so gerne Streicheleinheiten an ihn verteilt und sich an sein weiches Fell geschmiegt.
    Ob er wohl schon jemanden gefunden hatte, der sie ihm ersetzen konnte? Bré jedenfalls hatte noch keinen Ersatz für Jafko

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