1875 - Der Friede von Plantagoo
laden. Foremon blickte in die Zukunft, ohne daß er Hoffnung empfand. Ce Rhioton konnte vielleicht gerettet werden, auch die Galornen.
Aber er selbst war innerlich so gut wie tot.
Die moralische Unverwundbarkeit, die er einst besessen hatte, existierte nicht mehr. Mit dem Verlassen der Ebene aus Basalt hatte er auch sich selbst aufgegeben.
„Foremon, willst du dich nicht an den Planungen beteiligen?" fragte Perry Rhodan.
„Nein", antwortete er.
„Können wir dir helfen?"
„Laßt mich einfach nur in Ruhe."
Die Terraner waren nicht seine Freunde, auch nicht die Zentrifaal. Sie waren nur eine Schicksalsgemeinschaft mit identischen Zielen. Er verspürte nicht den Wunsch, mit ihnen zu kommunizieren.
Die beiden 38-Meter-Schiffe bewältigten die Strecke zur Pentrischen Wolke in sechs Stunden.
Kurz zuvor legten sie einen Orientierungsstopp ein, der jedoch keine neuen Daten erbrachte. Eine schwer überschaubare Zahl von treibenden Wracks erfüllte den Leerraum rings um die Wolke. Die meisten gehörten zu AGatergadds Flotte, die beim Versuch, ins Innere der Wolke vorzudringen, untergegangen war.
Einige hundert Schiffe schienen jedoch galornischer Herkunft zu sein. Es handelte sich um weiße Einheiten, vermutlich Loud Myriad und ihre Begleiter.
Foremon nahm an, daß auch das Mutterschiff der SCARV-3 da draußen trieb, die SCARVANKEN.
Die Zahl der Opfer schien ihm unermeßlich. In Plantagoo hatten sie seit Zehntausenden von Jahren keinen „richtigen" Krieg erlebt.
Rhodan verließ das Schiff im Schutz seines Raumanzugs.
Der Terraner wechselte zu A-Caliform und seinen Leuten hinüber. Die beiden Wannen voller Genmasse führte er mit sich, außerdem ein Dutzend Thermostrahler aus den Lagerräumen.
Dafür kam Reginald Bull zu Foremon an Bord der THOREGON ZWEI. Der rotflaumige Terraner sollte den Wächter in taktischer Hinsicht unterstützen.
Foremon wußte, daß er Unterstützung nötig hatte. Reginald Bull kannte sich mit Raumgefechten aus, er dagegen wußte nur eines: wie man die Ebene aus Basalt beschützte.
Die THOREGON ZWEI und die SCARV-3 trennten sich. Es würde ihre Aufgabe sein, nacheinander in die Zentrische Wolke einzufliegen. Zuerst die THOREGON ZWEI, um maximale Aufmerksamkeit zu erregen, dann die SCARV-3 als hoffentlich unbemerkte Nachhut.
Foremon brachte das kleine Schiff auf Geschwindigkeit. Bei sechzig Prozent LG würde er finden Hyperraum wechseln.
„Mich würde eines interessieren", polterte der unförmige Terraner im Sessel neben ihm. „Was für Waffen hat dieses Schiff denn genau an Bord? Und was kann man damit alles anstellen?"
„Das weiß ich selbst nicht", antwortete der Wächter einsilbig.
. „Wie?"
Der Kopf des anderen ruckte herum. Foremon wünschte, Bull hätte sich ausschließlich auf seinen Teil der Instrumente konzentriert.
„Es ist so: Als ich die Waffen nötig brauchte, wußte ich instinktiv, was zu tun war. Im Normalfall sind meine Kenntnisse immer noch zum Teil verschüttet."
„Na, prost Mahlzeit!" schimpfte Reginald Bull. „Heißt das, wir fliegen völlig auf gut Glück?"
Foremon versicherte: „Wenn wir in Not geraten, werde ich wissen, was zu tun ist."
„lein Wort in Gottes Ohr."
Warum war nicht Rhodan an Bord der THOREGON ZWEI geblieben? Bulls Freund redete wenigstens in verständlichen Worten. Man mußte bei Rhodan nicht permanent überlegen, was mit Vokabeln wie „prost Mahlzeit" oder „Gottes Ohr" gemeint war.
Außerdem besaß Perry Rhodan ein ausgeglichenes, ruhiges Wesen, im Gegensatz zu Reginald Bull.
Sechzig Prozent Lichtgeschwindigkeit.
Foremon steuerte das Schiff in den Hyperraum. Das Manöver würde. acht Minuten dauern.
*
Im Inneren der Dunkelwolke befand sich ein komplettes Sonnensystem. Um einen Doppelstern kreisten auf teils exzentrischen Umlaufbahnen sechs Planeten.
Zwei davon standen sonnennah, zwei andere sonnenfern. In der Ökosphäre waren lediglich Helter Baaken, die Wohnwelt der Galornen, und Tribath, einst Lagerstätte der schwarzen Sternenflotte.
Ungefähr hundert Planetoiden und Raumstationen füllten die Zwischenräume. Der wichtigste Reflex auf den Orterschirmen war eine langsam auseinanderdriftende Wolke. Dort hatten die Galornen bis vor kurzem an einem der Heliotischen Bollwerke gearbeitet.
Reginald Bull stieß einen erstickten Laut aus. Seine Hände krallten sich in die Lehne des viel zu großen Sessels.
„Es beginnt, Foremon ... Die Aggressionsstrahlung. Oh, verdammt! So schlimm habe ich es nicht
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