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1875 - Der Friede von Plantagoo

Titel: 1875 - Der Friede von Plantagoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erwartet."
    Im selben Augenblick spürte es der Wächter selbst. Er wollte töten. Oder um sich schlagen, jemanden verletzen und besiegen. Hatte es nicht geheißen, der Dache von Galorn sei der schwächste von allen? Die Praxis sah anders aus. Heiter Baaken oder Gälorn, der Unterschied schien ihm akademischer Natur zu sein. Ob ein Drache vollständig gefüllt war oder nicht, machte keine wahrnehmbare Differenz.
    Statt dessen brauchte er alle Kraft, um sich zu beherrschen. Er wollte umkehren, die THOREGON ZWEI in den Hyperraum zurücksteuern. Aber das war nicht möglich. Plantagoo hingvon ihrem Einsatz ab.
    Wäre es nur um sein Leben gegangen oder um das von Rhodan und Bull, Foremon hätte sich vielleicht der Angriffslust ergeben. So aber wußte er, sie mußten Erfolg haben. Alle inneren Kräfte, die er besaß, konzentrierte er darauf, ruhig zu bleiben und weder sich noch andere anzugreifen.
    Foremon stand eine Weile völlig still.
    Der Wächter hoffte, daß Bull sich ebenfalls beherrschte. Einen Adlaten umzubringen würde den Terraner keine große Mühe kosten. Ein gezielter Schlag auf das Exoskelett reichte schon.
    „Es sind eine Menge Raumschiffe unterwegs", sagte Bull gepreßt. „Das wird nicht leicht."
    Foremon ließ die Daten auf sich wirken. Im Inneren der Wolke hielten sich zweitausend schwarze und zweitausend weiße Galornenschiffe auf.
    Sie waren alle ihre Feinde. Er hegte keinen Zweifel, daß sich auch an Bord der weißen Schiffe aggressive Galornen befanden.
    „Alles klar?" fragte Reginald Bull. Sein warmblütiges, so ungeheuer bewegliches Gesicht verzerrte sich.
    „Ja", antwortete Foremon dumpf. „Ich werde den vorbereiteten Spruch in Gang setzen."
    Im Mittelpunkt der Zentrale stabilisierte sich ein Holo-Kubus. Im selben Moment wurde das Bild, auf das sie schauten, mit höchster Sendeleistung über die Pentrische Wolke verteilt.
    Es handelte sich um das Abbild eines Galornen, vom Bordcomputer künstlich generiert.
    „Hier spricht Ce Rhioton an Bord der THOREGON ZWEI", lautete die Botschaft. „Ich erkläre sämtlichen anwesenden Einheiten in der Pentrischen Wolke hiermit den Krieg. Kapitulation und Unterwerfung werden nicht akzeptiert."
    Eine Weile herrschte im Hyperäther verdutztes Schweigen. Die Galornen konnten nicht begreifen, daß der zweite Bote von Thoregon so unversehens zurückgekehrt war.
    Und dann diese Botschaft, mit einem Wortlaut, der von Größenwahn kündete! Ein einziges Raumschiff gegen viertausend. Die Kräfteverhältnisse schienen auf den ersten Blick eindeutig zu sein.
    Kurz darauf schwirrten zahllose Funksprüche hin und her.
    Eine der Sendestationen brachte schließlich alle anderen zum Verstummen: Kaif Chiriatha, die Kriegsherrin der Galornen, setzte die ersten Einheiten in Marsch, von ihrem Flaggschiff KEMPEST aus.
    „Die Jagd beginnt", verkündete Reginald Bull. Seine Stimme klang erleichtert, weil es endlich losging.
    „Also schauen wir, wie lange wir sie in die Irre führen können."
    Die THOREGON ZWEI beschleunigte mit höchsten Werten. Foremon übernahm die Navigation, Reginald Bull zeigte ihm jeweils innerhalb der Pentrischen Wolke die Ziele an.
    Nach einer halben Stunde befanden sie sich immer noch auf der Flucht ohne daß ein einziger Schuß fiel.
    Daß dies hier alles andere war als der soeben erklärte Krieg, schien den Galornen nicht aufzugehen. Sie waren über den unverhofften Gegner froh. Kaif Chiriathas Hyperfunk-Kommandos fielen mit jeder Minute wütender aus.
    Foremon betrachtete die dreidimensional dargestellten Flottenbewegungen. Er sah im Wirrwarr keinen Ausweg mehr.
    Reginald Bull fand sich dagegen mit verblüffender Sicherheit zurecht. Die Anwesenheit des Terraners schien die Chancen der THOREGON ZWEI entscheidend zu verbessern. Seine Hoffnung, den Flug zu überleben, wuchs mit einemmal wieder.
    „Perry und Caliform sind jetzt irgendwo da draußen", stieß Bull plötzlich hervor. „Ich hoffe nur um Gottes willen, sie lassen sich nicht zuviel Zeit."
     
    *
     
    Die SCARV-3 wartete noch ab, als die THOREGON ZWEI längst verschwunden war.
    Mit stillgelegten Triebwerken und ohne Schutzschirme waren sie praktisch nicht zu orten. Zufällig auftauchende Galornenraumer stellten keine Gefahr dar. Solange sie tatenlos durch das All trieben, waren sie für die Galornen nicht mehr als ein unbelebter Brocken Materie. Auch nicht in so geringer Entfernung von der Pentrischen Wolke. Eine Feinortung hätte zwar Auskunft gegeben, daß der Brocken die Form eines 38

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