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1875 - Der Friede von Plantagoo

Titel: 1875 - Der Friede von Plantagoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Die Zahl der Raumschiffe, die sich in den Holos als helle Punkte widerspiegelten, hatte sich mindestens verfünffacht.
    „Was ich befürchtet habe", sagte Bull düster. „Sie haben sämtliche Beiboote ausgeschleust. Ein Standardmanöver der terranischen Flotte. Damit gibt es in der Pentrischen Wolke keinen Punkt mehr, an dem wir nicht unter sofortigem Beschuß stehen."
    „Wir müssen aus.der Wolke fliehen", forderte der Wächter panisch. „Jetzt! Sofort! Eineinziges Manöver!"
    Was er nicht hinzusetzte: Er konnte die Aggressionsstrahlung, die vom Drachen ausging, nicht länger aushalten.
    „Flucht ...?" Reginald Bull schien sich einen Moment mit dem Gedanken anzufreunden. Dann aber formulierte er mühsam: „Ich werde das nicht zulassen. Es ist unsere Aufgabe, in der Wolke soviel und so lange wie möglich Unruhe zu stiften. Rhodan und Caliform hängen davon möglicherweise ab."
    Foremon wußte, er brauchte der Angriffslust nur nachzugeben. Dann wären all die Schmerzen fort. Dem Zwang nachgeben, darin lag die Lösung. Die Galornen hatten es längst getan. Wenn die Herren von Plantagoo nicht widerstehen konnten, warum dann er, der Diener?
    Foremon sah den Terraner taxierend an, verstohlen, damit der andere es nicht bemerkte. Er schätzte seine Chancen ab, Reginald Bull mit einem überraschenden Angriff zu überwältigen.
    Die Chancen standen bei nahezu Null. Solange er keine Waffe hatte, kam er nicht schnell genug an den Terraner heran. Bull mißtraute ihm sowieso; er würde in jedem Fall verhindern, daß Foremon die THOREGON ZWEI auf eigene Faust in Sicherheit brachte.
    Drei heftige Schläge kurz hintereinander erschütterten das Schiff.
    „Wir können es nicht mehr schaffen!" kündigte der Wächter hoffnungslos an.
     
    6.
     
    Mit einem Drachen kämpfen A-Caliform empfand weder Angst noch Sorge, höchstens Verwirrung.
    In der Wolke herrschten chaotische Zustände. Einige tausend Schiffe bewegten sich auf unterschiedlichen, oft gegenläufigen Bahnen, mit den verschiedensten Geschwindigkeiten. Ihre Kursänderungen wirkten unberechenbar. Es kam offenbar darauf an, daß die Position einzelner Schiffe niemals vorhergesagt werden konnte.
    Was er zu sehen bekam, stellte eine Hetzjagd dar. Als Zentrum erkannte A-Caliform den Reflex eines 38-Meter-Bootes. Er nahm an, daß es sich um die THOREGON ZWEI handelte.
    Nach einer Weile war er sicher, daß niemand die SCARV-3 beachten würde. Das Ablenkungsmanöver erfüllte seinen Zweck .
    ... erkläre sämtlichen Einheiten in der Pentrischen Wolke den Krieg. Kapitulation und Unterwerfung werden nicht ...
    Im Sessel neben ihm gab Perry Rhodan gepreßte Laute von sich. Der Terraner atmete schwer. Es kostete ihn große Anstrengung, sich dem Druck der Strahlung zu widersetzen.
    A-Caliform sah es ohne innere Beteiligung.
    Früher hätte er den Terraner unbedingt als einen Freund betrachtet. Aber die früheren Emotionen waren ihm zu einem beängstigenden Teil verlorengegangen. Manchmal fühlte er beinahe, wie seine Fähigkeit, Gefühle zu haben, dahinschwand. Er konnte die Emotionen nicht festhalten, auch wenn er es gern getan hätte.
    Am Ende, so dachte er unbeteiligt, war vielleicht nichts mehr übrig. Dann funktionierte er nur noch.
    Angenommen, sie konnten Plantagoo den Frieden zurückbringen. Was passierte dann? Er würde nicht einmal Triumph empfinden, weil er im Augenblick dazu nicht die Fähigkeit besaß. Maximal eine stille, nicht sehr lange währende Freude.
    A-Caliform war nicht zu seinem persönlichen Vergnügen unterwegs. Er wollte dafür sorgen, daß sein Volk so leben konnte, wie es ihm zustand; nach seinem Gesetz, nicht nach dem der Galornen.
    Dafür wollte er jedes Opfer bringen. Er rechnete nach wie vor mit dem Tod.
    Die Frage war nur, wann dieser Tod eintrat. A-Caliform hielt es für angebracht, sich pro forma an der Jagd nach der THOREGON ZWEI zu beteiligen. Wenn er keinen Verdacht erregen wollte, würde es das beste sein, das zu tun, was alle taten.
    B-Zagristas wertete die Kursanweisungen aus, die von einem Galornenraumer namens KEMPEST kamen; dem Flaggschiff der Kaif Chiriatha.
    Die SCARV-3 schloß sich für kurze Zeit einem Jagdverband an. Aber nur für fünf Minuten, dann verloren sie im Gewimmel gegenläufiger Bahnen den Kontakt.
    Unauffällig rückten sie Helter Baaken näher, jeder Kurswechsel führte sie weiter ans Ziel.
    Einmal wären sie der THOREGON ZWEI beinahe begegnet, aus purem Zufall. Foremon und Bull verschwanden jedoch in den Hyperraum, bevor

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