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1880 - Die Dscherro

Titel: 1880 - Die Dscherro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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als wollten sie sich von den Terranern erst einmal begutachten lassen. Doch selbst in der Vergrößerung war optisch nicht viel von ihnen zu erkennen. Ganz deutlich waren jedoch ihre ‘Stirnhörner zu sehen, die aus ihren ansonsten geschlossenen Helmen herausragten.
    Die eine Gestalt war in ein Energievlies gehüllt, das sich über den gesamten Körper schloß, so daß nur das lange, dünne, nach oben, gebogene Horn zu erkennen war.
    Die zweite Gestalt trug einen zylinderförmigen Helm, breiter als hoch, aus dem über der Stirn ein dickes, stumpfes Horn ragte. Der Körper, die muskulösen Arme und die stämmigen Beine waren nahtlos in eine Art lose herabfallenden, petrolfarbenen Kettenpanzer gehüllt.
    Die dritte Gestalt erinnerte Cistolo Khan an einen aus Lehm geformten Golem von der Gestalt eines Epsalers nur daß die rundum geschlossene Rüstung eher nach unebenmäßigem Gußeisen aussah. Dieser Dscherro trug die weiße Fahne.
    „Die wissen wohl über alle unsere Bräuche Bescheid", sagte Cistolo ‘Khan knurrend.
    Kein Wunder, hatten die Dscherro doch an die tausend Informanten, aus denen sie alle Informationen herauspressen konnten.
    „Durchleuchtet sie nach allen Regeln der Kunst!" befahl Cistolo Khan. „Ich möchte jedes kleinste Detail über die drei haben. Und wenn einer von ihnen so was wie eine Blinddarmnarbe oder ein Muttermal besitzt, dann möchte ich es erfahren."
    „Die Durchleuchtung läuft!" kann prompt die Bestätigung.
    „Terraner!" meldete sich da eine Translatorstimme in Interkosmo über Funk. Der Funkimpuls kam von dem Dscherro mit dem Kettenpanzer. Und die Stimme wiederholte: „Terraner! Terraner!"
    Es entstand eine kurze Pause.
    „Los, sag schon, was du zu sagen hast", bemerkte Cistolo Khan voller Ungeduld.
    Als hätte der Dscherro die Aufforderung gehört und sich daran gehalten, fuhr er fort: „Terraner!
    Terraner! Terraner, hört, was euch der ruhmreiche Häuptling der Dscherro, Taka Poulones, zu sagen hat! Die Dscherro wollen in Frieden mit den Terranern auskommen. Taka Poulones wünscht eine gütliche Einigung mit den Terranern ..."
    „Wer’s glaubt, wird selig", sagte irgend jemand im Hintergrund.
    Die Stimme des Unterhändlers fuhr fort: „Die Dscherro sind nicht freiwillig an diesem Ort. Es hat sie gegen ihren Willen und ohne ihr Dazutun nach hier verschlagen. Ebenso, wie die Terraner den Frieden wollen, wünschen sich auch die Dscherro wieder dorthin zurück, woher sie gekommen sind. Doch dies liegt nicht in ihrer Macht. Dscherro und Terraner werden miteinander auskommen müssen. Taka Poulones bietet den Terranern an, mit ihnen über eine friedliche Lösung zu verhandeln. Taka Poulones ist bereit, die tausend terranischen Geiseln für ein entsprechendes Entgegenkommen freizulassen. Noch leben die Geiseln und sind wohlauf. Taka Poulones wird sich innerhalb einer angemessen erscheinenden Frist wieder melden und die Antwort der Terraner entgegennehmen."
    Nach dieser Verkündung machten die drei Gestalten nacheinander kehrt und verschwanden durch die Barriere.
    „Was soll man von diesem Angebot halten?" fragte Iljana Speccie.
    „Verdammte Schurken!" fluchte Cistolo Khan leise vor sich hin. „Wir haben keine andere Wahl, als auf die Verhandlungsbereitschaft der Dscherro einzugehen."
    Unter diesen Umständen würde es die Erste Terranerin Paola Daschmagan nie zulassen, daß Cistolo Khan das Faktorelement stürmen ließ. Das Leben von tausend Terranern war ihr verständlicherweise wichtiger.
    Darum mußte sich Cistolo Khan auf einen Handel mit den Dscherro einlassen, obwohl er ihnen nicht traute. Denn diese scheinbare Verhandlungsbereitschaft konnte auch bloß Hinhaltetaktik sein.
    Doch dem LFT-Kommissar waren ab diesem Moment die Hände gebunden.
    Der Orter meldete: „Wir konnten die Tarnung der drei Dscherro nicht durchdringen. Tut mir leid. Es steht nur fest, daß sie unbewaffnet waren."
    „Verdammte Schurken!" wiederholte Cistolo Khan, ohne einem seiner. Stellvertreter zu erklären, wie das gemeint war.
     
    7.
     
    Es gab jetzt kein Zurück mehr. Fellokk konnte nur noch vorwärtsstürmen. Er mußte nun darangehen, alle Hindernisse schleunigst aus dem Weg zu räumen und das Ziel in Angriff zu nehmen - Poulones mußte ausgeschaltet werden, bevor er noch mehr Schaden anrichten konnte.
    Seine erste Anordnung war es, die drei Unterhändler vor ihrer Rückkehr in die Burg abzufangen.
    Fellokk erwartete sie mit einer Eskorte von zwanzig Getreuen, die er darüber aufgeklärt

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