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1880 - Die Dscherro

Titel: 1880 - Die Dscherro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fragte ihn Rekko, ein Krieger, der nur wenige Nischen von ihm entfernt schlief. Sein Horn und seine linke Gesichtshälfte waren durch einen Strahlenschuß versengt. „Seit wann bringen sich Dscherro gegenseitig um?"
    „Ich werde diese Frage dem Taka stellen", sagte Fellokk und ging zu dem gesicherten Bildsprechgerät, das nur für äußerste Notfälle gedacht war und eine direkte Leitung zum Taka ermöglichte.
    Fellokk zerquetschte das Siegel in der Faust und riß es aus der Verankerung. Sofort leuchtete ein Hologramm auf, und der Taka erschien darin.
    „Fellokk!" rief Taka Poulones erstaunt, als er den Anrufer erkannte. „Was liegt dringendes an, daß du mir die Zeit stiehlst?"
    „Auf den Schlafsaal, in dem ich untergebracht bin, hat ein Überfall stattgefunden", antwortete Fellokk unbeeindruckt und ohne den Taka bei seinem Titel anzusprechen. „Ich habe drei von Onkerks Leuten klar erkannt und ..."
    „Ja, ich bin darüber informiert", unterbrach ihn Poulones barsch. „Mir wurde von einer Meuterei berichtet, die der Serofe Onkerk niederzuschlagen versuchen wollte."
    „Davon ist kein Wort wahr", erwiderte Fellokk. „Es handelte sich um ein hinterhältiges Exekutionskommando, das bei uns eindrang und Kameraden von mir, alles sehr loyale und aufrechte Krieger, im Schlaf erschlug."
    „Ich habe dir vertraut, Fellokk, doch nun ist der Zeitpunkt gekommen, das Wort eines meiner Serofen gegen das deine abzuwägen", sagte Poulones unerbittlich. „Ich erwarte, daß sich die Meuterer geschlossen und waffenlos ergeben und sich der Rechtsprechung der Burg überantworten."
    Mit milder Großzügigkeit fügte er hinzu: „Ich verspreche meinen Kriegern, kein Pauschalurteil zu fällen und nur Schuld über Schuldige zu sprechen. Befehlsverweigerung ahnde ich jedoch als Schuldbekenntnis."
    Der Foote Seassor hatte recht, Poulones hatte in seiner Hilflosigkeit völlig die Beherrschung und den Überblick verloren. Er war zu einem Wüterich geworden, den die Angst um das eigene Leben blind machte.
    Fellokk unterbrach die Verbindung, ohne dem Häuptling eine Antwort gegeben zu haben. Poulones hatte mit seinem Verhalten selbst bestimmt, daß dieser Ort der Ursprung des Widerstands gegen ihn sein sollte.
    Gleich darauf erreichte ihn über dasselbe Gerät ein Anruf. Fellokk dachte, daß es sich um einen Rückruf von Poulones handelte, und wollte das Gespräch erst gar nicht annehmen. Doch das Gerät aktivierte sich von selbst. Der Anrufer war der Kriegsserofe Tschoch.
    „Die Footen haben mir diese Leitung gelegt, unser Gespräch kann von niemandem abgehört werden", berichtete er. „Nun hat Poulones endgültig den Verstand verloren. Er hat drei Unterhändler durch die Barriere nach draußen geschickt, um den Terranern seine Verhandlungsbereitschaft verkünden zu lassen. Es muß endlich etwas geschehen, Fellokk!"
    „Dafür wird Poulones büßen", sagte Fellokk grimmig.
    Nun war er .für die große Aufgabe bereit.
    Terraner 6 „Cistolo, an der FaD-Barriere tut sich was!" meldete Iljana Speccie.
    Cistolo Khan war sofort hellwach, als ihn diese Nachricht in seiner Unterkunft erreichte. Er hatte sich dorthin zurückgezogen, um ein wenig zu entspannen. Immerhin waren ihm drei Stunden Schlaf gegönnt gewesen, bis Iljana ihn anrief.
    Im Tower des Flottenraumhafens, wo der LFT-Kommissar sein Hauptquartier aufgeschlagen hatte, liefen alle Fäden zusammen. Das Faktorelement stand unter ständiger scharfer Beobachtung. Selbst wenn sich eine Eintagsfliege an die Faktordampf-Barriere verirrte, wurde das registriert und festgehalten.
    Im riesigen Kommandoraum angekommen, in dein rund um die Uhr an die siebzig Männer und Frauen tätig waren, wurde Cistolo Khan bereits von Flame Gorbend, Iljana Speccie und Alexander Erengast erwartet.
    Es waren drei seiner Stellvertreter, die er als Nachfolger Bruno Drenderbaums eingesetzt hatte. Der vierte Stellvertreter, Coeru Pinguard, war im Faktorelement von Terrania-Süd verschollen.
    Sie verwiesen Cistolo Khan auf das Holo, das eindrucksvoll und in Lebensgröße zeigte, was sich an der Faktordampf-Barriere von Terrania-Süd tat.
    Dort waren drei gedrungene, durch rüstungsähnliche Gewänder verhüllte Gestalten aufgetaucht. In einem Replay wurde Cistolo Khan gezeigt, wie es begonnen hatte.
    Zuerst war eine lange Stange mit einer weißen Fahne von innen durchgeschoben worden, dann erst folgte eine der Gestalten. Die anderen beiden folgten in Sekundenabständen.
    Nun standen die drei Wesen einfach da,

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