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1882 - Die 48 Stunden von Terrania

Titel: 1882 - Die 48 Stunden von Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tiefe Spuren in seinem Gesicht hinterlassen. Er hatte nicht ernsthaft damit gerechnet, daß die Dscherro so weit gehen würden. Es schien keine Grenze für ihre Grausamkeit zu geben.
    „Und du glaubst wirklich, ich arbeite mit solch einem Verräter zusammen, wie du es bist?"
    Taka Fellokk entfernte sich einige Schritte von ihm, und dem Arkoniden war, als sei er von einer unsichtbaren Faust in der Magengrube getroffen werden. Die Muskeln seiner Beine wurden von einer Lähmung befallen, so daß er sich kaum noch aufrecht halten konnte.
    „Verräter wie du haben den Tod verdient", fuhr der Dscherro fort. „Nichts anderes!"
    Er sprang auf sein Opfer zu, und dann rammte er ihm die Klinge ins Herz. Zynisch lachend blickte er dem Sterbenden in die rötlichen Augen, in denen nun alles Leben erlosch.
    „Bringt ihn weg!" befahl Taka Fellokk seinen Untergebenen. „Sein Anblick beleidigt mich."
     
    *
     
    Nora Mellors schob sich lautlos voran, bis sie die Dscherro sehen konnte. Sie standen mitten auf dem Gang und versperrten ihnen den Weg. Es war unmöglich, unbemerkt an ihnen vorbeizukommen.
    „Wir müssen warten", sagte Roger.
    Er erwog den Gedanken gar nicht erst, gegen die Gehörnten zu kämpfen. Ohne eine wirksame Waffe in den Händen hätte er nicht einmal gegen einen von ihnen eine reelle Chance gehabt und gegen drei schon gar nicht.
    Während sie noch überlegten, ob es nicht doch eine Möglichkeit gab, den Dscherro auszuweichen, verließen die drei Krieger den Gang und zogen sich in einen sich anschließenden Raum zurück. Nora und Roger konnten ihre Stimmen deutlich hören.
    Die junge Frau glitt lautlos über den Gang, schob sich an der Wand entlang und blieb zögernd stehen, als sie die Stelle erreichte, die zum Nebenraum führte. Ihr Herz klopfte bis zum Hals, und die Hände wurden ihr feucht.
    Sie mußte um die Ecke sehen, ob sie wollte oder nicht, aber dabei ging siedas Risiko ein, daß sie entdeckt wurde.
    Roger stieß sie sanft an, und sie rückte noch ein wenig weiter vor. Im gleichen Moment sah sie, daß die Dscherro sich ungefähr zwanzig Schritte von ihnen entfernt hatten. Sie saßen an einem Tisch, der mit Speisen bedeckt war, verzehrten große Stücke einer Masse, die sie nicht identifizieren konnte, und wandten ihnen dabei den Rücken zu.
    Nora griff nach der Hand ihres Mannes, und sie eilten gemeinsam an der Gangöffnung vorbei. Die nächsten Schritte gingen sie buchstäblich auf Zehenspitzen, dann aber rannten sie, so schnell sie konnten, weiter.
    Der Gang stieg nun an. In regelmäßigen Abständen an den Wänden angebrachte Leuchtelemente spendeten Licht. Insgesamt gesehen war es jedoch nicht besonders hell in dem Gang.
    Die Dscherro schienen im Dunkeln besser sehen zu können als Menschen.
    Plötzlich war der Gang zu Ende, der Boden stieg steil an, so daß Nora und Roger auf allen vieren kriechen mußten, um weiterkommen zu können. Helles Tageslicht fiel zu ihnen herein. Sie kämpften sich hoch und erreichten ein verbranntes Land.
    Der Morgen dämmerte. Wenn sie sich nicht täuschten, schrieb man den 12. Oktober. Seit dem Nachmittag des 10. Oktober wurde um Terrania gekämpft.
    Die wenigen Pflanzen, die in dem wüstenähnlichen Gebiet innerhalb des Faktorelements vorhanden gewesen waren, hatten der ungeheuerlichen Hitze nicht widerstehen können, die beim Angriff der Raumschiffe frei geworden war. Tiere konnten sie gar keine sehen. Trümmer bedeckten statt dessen den Boden, ‘dazwischen lagen einige tote Dscherro und Terraner.
    Der Schutzschirm, der sich dem Angriff der Raumschiffe entgegengestellt hatte, existierte im Moment anscheinend nicht mehr, aber Nora und ihr Mann waren sich darüber klar, daß er sich jeden Moment wieder aufbauen konnte und daß sie verloren waren, wenn sie darin eingeschlossen wurden.
    Die zwei Menschen rannten um ihr Leben. ‘ Die Faktordampf-Barriere war höchstens hundert Meter von ihnen entfernt, und sie verloren keine Zeit, indem sie sich unnötig umsahen. Sie stellten fest, daß sich keine Dscherro in ihrer Nähe befanden, und das genügte ihnen. Sie stürmten über den sandigen Boden, erreichten die milchig erscheinende Nebelwand der FaD-Barriere und stießen hindurch.
    Schockiert blickten sie auf Terrania City.
    Bis dahin hatten sie sich keine Gedanken gemacht, was aus der Stadt geworden war. Nun mußten sie feststellen, daß sie in Schutt und Asche lag. So weit sie sehen konnten, war kein einziges Haus ‘unversehrt geblieben. An zahlreichen Stellen der

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