1882 - Die 48 Stunden von Terrania
ersten Blick erscheinst. Nur deshalb lebst du noch."
„Ich gelte bei der Liga Freier Terraner als seriöser Handelskaufmann ohne politische Verbindungen zum Kristallimperium", fuhr der Arkonide fort. Da Taka Fellokk ihn aussprechen ließ, wurde er von Wort zu Wort sicherer. „Doch das bin ich nicht. In Wahrheit bin ich ein verdeckter Agent der Galactic Guardians. Du weißt bestimmt schon, was das für eine Organisation ist. Ich biete dir meine Mitarbeit an."
Einer der Dscherro rief Taka Fellokk etwas zu, und das Bild im größten Holo änderte sich. Einige tausend Männer, Frauen und Kinder waren zu sehen, die von Robotern und Gehörnten auf die Straßen und Plätze rund um das HQHanse getrieben worden waren und nun von den Dscherro eingekesselt wurden.
Mit Hilfe von Neuropeitschen wurde jeder zurückgetrieben; der aus dem Kreis auszubrechen versuchte.
Mit ihren Spezialnetzen trennten die Gehörnten immer wieder Gruppen von Gefangenen ab, um sie als Geiseln wegzubringen.
„Ich habe das HQ-Hanse aufgefordert, sich zu ergeben", sagte Taka Fellokk, „aber es reagiert nicht. Es will nicht kapitulieren. Nun liegt das Schicksal der Gefangenen in deiner Hand."
„In meiner?"
Etwa 500 Männer, Frauen und Kinder, Terraner, Arkoniden, Topsider, Blues und Vertreter anderer galaktische Völker standen dichtgedrängt in einem Kessel, den Roboter der Dscherro und einige Gehörnte bildeten.
„In deiner!" Der Taka gab Geräusche von sich, die der Arkonide als Hohngelächter interpretierte.
„Das verstehe ich nicht."
„Ich werde Cistolo Khan zwingen, sich mir zu beugen", kündigte der Oberkommandierende der Dscherro an. „Und dazu werden mir diese Gefangenen verhelfen."
„Was hast du vor?" Asman von Kynor spürte, daß er vor Angst zitterte.
„Das entscheidest du!"
„Ich?" Asman von Kynor wußte nicht, was er von den Worten Fellokks halten sollte.
„Dein Leben gegen das Leben der Gefangenen!"
Syntronische Kameras richteten sich auf den Arkoniden.
„Dein Bild wird jetzt ins HQ-Hanse übertragen, und Cistolo Khan kann mich somit hören", erklärte der Anführer der Dscherro.
Ein boshaftes Lächeln glitt über seine aufgeworfenen Lippen. Die unteren Reißzähne schienen aus dem Kiefer zu wachsen und die funkelnden Augen zu erreichen.
„Was verlangst du?" fragte Asman mit zitternder Stimme.
„Fordere Cistolo Khan auf, daß seine Leute im HQ-Hanse sich zu ergeben haben!"
„Und wenn er nicht will?"
„Dann hast du die Wahl. Entweder sterben die 500 Gefangenen, oder du opferst dich, und wir bringen sie lebend und unversehrt in unsere Burg Gousharan!"
„Das kannst du nicht machen!" stammelte Asman von Kynor.
Er wich vor dem Dscherro zurück, der nun nach einem Bogantöter griff und die Vibratorklinge aktivierte.
„Ich warte nicht lange!" drohte der Oberkommandierende der Dscherro.
„Hörst du mich, Cistolo Khan?" rief der bedrohte Arkonide mit überkippender Stimme. Tränen flossen ihm aus den rötlichen Augen, ein deutliches Zeichen seiner Erregung.
Das HQ-Hanse antwortete nicht einmal.
„Der Kommissar will dich opfern", stellte Taka Fellokk fest. „Ist dir das klar?"
„Allerdings." Er versuchte noch einmal, das HQ-Hanse zur Kapitulation zu bewegen: Vergeblich.
„Vielleicht reagieren die Terraner nicht, weil ich Arkonide bin?" versuchte es der Gefangene ein letztes Mal.
„Ich muß handeln. Also entscheide dich. Wer soll sterben? Du oder die 500?"
Asman von Kynor ließ den Kopf sinken. Sein riesiger Körper schwankte, als leide er unter einem Schwächeanfall.
„Ich warte!" schrie Taka Fellokk ihn an und zielte mit der Vibratorklinge auf sein Herz. „Du oder die 500? Wenn du nicht sofort antwortest, töte ich dich!"
„Die 500!" Asman von Kynor sprach sehr leise, und der Dscherro tat, als habe er ihn nicht verstanden.
„Lauter!" brüllte er. „Ich höre nichts!"
Der Arkonide wiederholte seine Worte. Er hob den Kopf, und dann sah er, daß Taka Fellokk mit einer knappen Geste den tödlichen Befehl gab. Eine Reihe von Dscherro feuerten mit Strahlenkanonen mitten in die Menge der Gefangenen hinein.
Der Tod hielt reiche Ernte, und Taka Fellokk zwang den Arkoniden, genau hinzusehen. Er duldete nicht, daß er sich abwendete, bis endlich alles vorbei war und kein einziger der Gefangenen mehr lebte.
„Du bietest mir deine Mitarbeit an?" fragte der Dscherro.
„Ja, ich bleibe dabei", erwiderte Asman von Kynor mit schwankender Stimme.
Das Grauen über den Tod der vielen Menschen hatte
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