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1883 - Die schiffbrÃŒchige Stadt

Titel: 1883 - Die schiffbrÃŒchige Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fragte sich, was er unternehmen sollte. Tatsächlich warten, bis der Roboter zurückkam?
    Ihm wurde bewußt, daß er für diesen Fall an einer ungünstigen Stelle stand. Vorausgesetzt, die Tür öffnete sich und der Roboter wollte an seinen Arbeitsplatz, würde die Maschine ihn nicht niederwalzen?
    Immerhin stand er direkt im Weg.
    Tautmo Aagenfelt hielt einen Unfall durchaus für möglich. Er entschloß sich, die Tür nach einer Klinke oder einem Öffnungsmechanismus abzusuchen. Anschließend wollte er zur Seite treten und in Ruhe abwarten.
    Vom Boden bis in etwa zwei Meter Höhe tastete er jeden Quadratmillimeter ab. Danach war er sicher, daß er die Tür mit seinen Mitteln nicht öffnen konnte.
    Aagenfelt bewegte sich zwei Meter weiter. Er blieb stehen, entspannte sich, ließ sich gegen die Ward sinken - und erhielt im selben Moment einen heftigen Schlag versetzt.
    Der Schlag kam von hinten. Er stieß einen erschreckten Schrei aus und lehnte sich nach vorne, so weit es ging.
    Fliehen konnte er vergessen, dafür steckte er zu fest im Schlamm. Aber nichts passierte mehr. Kein Angriff von hinterrücks, kein Hinterhalt, keine Falle. Aagenfelt machte sich klar, daß er keinen Schlag erhalten hatte, sondern daß er beim Zurücklehnen mit einem scharfen Gegenstand zusammengestoßen war.
    Erfuhr sich mit beiden Händen durch das lichte Haar. Mit den Fingern spürte er Blut, aber nicht sehr viel.
    Er freute sich zum ersten Mal, daß es so dunkel war, denn wenn er etwas nicht ertragen konnte, dann war es der Anblick von Blut.
    Mit einiger Mühe drehte er sich um. Er tastete sorgfältig die Wand ab.
    Aus der glatten Fläche stachen einige scharfkantige Bolzen. Probeweise versuchte er, ob sich die Dinger bewegen ließen. Die meisten saßen bombenfest; nur einer ließ sich mit ein bißchen Kraft in die Wand drücken.
    Er ließ sofort die Finger davon. Mit blinder Fummelei an technischen Geräten hatte er schlechte Erfahrungen gemacht. Denkbar, daß es sich um einen Öffnungsmechanismus für die Tür handelte, vielleicht setzte der Bolzen aber auch eine Überwachungsanlage in Gang. Es gab viele Möglichkeiten.
    Aagenfelt überlegte eine ganze Weile, was er tun sollte. Was, wenn der Roboter doch nicht wiederkam?
    Mußte er dann nicht in der Anlage sterben und vermodern?
    Als er das begriffen hatte, fiel ihm der Entschluß nicht mehr schwer. Er schob den Bolzen bis zum Anschlag hinein, auch wenn er keine Ahnung hatte, ob die Manipulation etwas bewirken würde oder nicht.
    „So. Wollen doch mal sehen, ob ..."
    Er unterbrach sich mitten im Satz. Ein Schauer aus grellem Licht überflutete ihn. Die Erleichterung ließ ihn fast ohnmächtig werden.
    Mißtrauisch horchte er nach draußen. Als er nichts hören konnte, zog er seine Füße aus dem Matsch und schob sich über die Schwelle.
     
    *
     
    Er zitterte am ganzen Körper. Es war eine Mischung aus Entkräftung und Furcht vor dem Unbekannten.
    Daß er es nicht mehr in sein Faktorelement schaffen würde, war ihm klar. Der Termin für die Rückkehr war mittlerweile verstrichen. Trotzdem hatte er noch nicht verloren. Die Nonggo konnten ihm helfen, wenigstens ein paar Tage lang. Er war sicher, daß sie sich um einen verlorenen Terraner kümmern würden. Mit dem nächsten Austausch der Heliotischen Wabe wollte er dann nach Hause zurückkehren. Es kam darauf an, daß er so schnell wie möglich Kontakt aufnahm. Am besten, bevor er verhungert und verdurstet war.
    Aagenfelt stand nicht unter freiem Himmel, wie im stillen erhofft, sondern am Ende eines breiten Korridors. Bis zum zentralen Ausgang, dreihundert Meter weiter, zweigten einige Dutzend Türen ab. Sie sahen alle so aus wie jene, die er gerade durchschritten hatte.
    Auf dem Boden erkannte er Spuren von Dreck. Er nahm an, daß die Flecken von den Raupenketten des Roboters stammten.
    Vielleicht gab es auch mehrere Robs, die hier im Gebäude tätig waren. Seine Erfahrung sagte ihm, daß ein Recyclingbetrieb Anlagen der verschiedensten Art beherbergte. Mit einen Roboter als Personal würde es nicht getan sein.
    Aagenfelt hielt nach einem Interkom oder einem Terminal Ausschau, irgend etwas zur Kontaktaufnahme. Er konnte nichts finden. In diesem Bereich der Anlage waren demnach ausschließlich Roboter tätig. Maschinen brauchten keine Terminals, weil sie über Funk verfügten.
    Mit zitternden Knien setzte er sich wieder in Bewegung. Sein Ziel war die nächste Tür.
    Er versuchte, das wühlende Gefühl in seinen Eingeweiden zu ignorieren.

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