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1885 - Zwischen den SphÀrenrÀdern

Titel: 1885 - Zwischen den SphÀrenrÀdern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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trägt. Ein Totenhemd kann es nicht sein, denn das hat bekanntlich keine Taschen ..."
    Damit spielte Bully darauf an, daß das Gewand des Nonggo offenbar zahlreiche gefüllte Innentaschen aufwies. Bemerkenswert war das Schuhwerk des Hageren; er schien sich Lappen aus Kunststoff unmittelbar auf die Sohlen geklebt zu haben.
    Foremon reagierte nicht auf Bullys Sarkasmus; er war inzwischen gewohnt, daß seine Begleiter, vor allem im Kontakt untereinander, gelegentlich zu sehr eigentümlichen Ausdrucksformen neigten, in erster Linie Reginald Bull.
    Der Kopf des Nonggo war lang und schmal. Bei vielen Menschen konnte eine größere Nase sehr leicht zum unangenehmen Blickfang werden; ein Gesicht gänzlich ohne Nase hingegen wirkte ziemlich befremdlich.
    Rhodan fiel auf, daß der Nonggo durch den Mund atmete, durch schmale Lippen, die sich allerdings nur rund dreimal pro Minute öffneten. Der Nonggo hatte braune Augen, die tief in den Höhlen lagen.
    Die Tatsachen registrierte Perry Rhodan ohne besondere Anteilnahme; die gelegentlich noch anzutreffende Geisteshaltung, ein anderes Lebewesen hauptsächlich nach seinen äußeren Merkmalen zu beurteilen, hatte er schon vor Jahrtausenden abgelegt. Er wußte, daß es purer Unsinn war, Gucky mit einem Plüschtier gleichzusetzen oder Icho Tolot als Bestie zu betrachten. Wenn der Mausbiber sich ärgerte, könnte er fuchsteufelswild werden und sich als purer Giftzwerg enttarnen, und im Umgang mit Kindern konnte Icho Tolot eine Sanftheit in Ausdruck, Sprache und Bewegung an den Tag legen, um die den riesenhaften Haluter manche Eltern beneiden konnten.
    Der Gleiter hatte inzwischen angehalten, der Nonggo war ausgestiegen, ein bißchen wacklig auf den Beinen, und kam nun näher.
    Eine halbe Minute verging, in der sich die Angehörigen von drei sehr unterschiedlichen Völkern musterten.
    „Ich bin Perry Rhodan, ein Terraner", stellte Rhodan sich vor. Er sprach Interkosmo, weil Loura Gaikunth ihm berichtet hatte, daß die Nonggo sehr sprachgewandt waren und größtenteils diese Sprache beherrschten. „Loura Gaikunth, eine Terranerin, die Bürgermeisterin der Stadt im Inneren der Barriere. Mein Freund Reginald Bull - und dieser ist Foremon ..."
    Der Nonggo antwortete im gleichen Idiom, das er zwar langsam, aber akzentfrei sprach.
    „Ich bin Down Kempesch Kort", begann er, fixierte Rhodan und brach dann die innerlich wohl vorbereitete Ansprache ab. „Ich fürchte, wir sind in großen Schwierigkeiten ..."
    Reginald Bull zwinkertePerry Rhodan zu.
    „Weißt du, was mir gerade durch den Kopf geht?" fragte er spöttisch. „Ich möchte endlich einmal mit dir an einem Ort irgendwo im Kosmos auftauchen, wo es stinklangweilig ist, weil einfach nichts passiert. Keine Katastrophen, keine Notlagen, keine Konflikte ..."
    Er hielt inne, weil ihm etwas auffiel. Down Kempesch Kort hatte das Passantum an Perry Rhodans Handgelenk entdeckt.
    Die Reaktion des Nonggo war nicht leicht zu entschlüsseln. Zum einen schien er plötzlich vor Respekt zu erstarren, zum anderen schien ihn die Tatsache, daß Rhodan ein Passantum-Träger war, sichtlich zu erleichtern.
    Daraus ließ sich eines ableiten: Down Kempesch Kort gehörte zu den wahrscheinlich recht wenigen Nonggo, die etwas über die Koalition Thoregon, über das Passantum und die Boten der Koalition wußten.
    Folglich gehörte er zur Führungsschicht der Nonggo.
    „Erkläre uns das Problem", schlug Perry Rhodan freundlich vor. „Vielleicht können wir helfen."
    Down Kempesch Kort begann zu berichten. Perry Rhodan hörte ihm schweigend, aber mit wachsender Spannung zu.
    „Der Chaosmacher!" fuhr die Bürgermeisterin von Kalkutta-Nord an einer Stelle auf. „Goujirrez, der Chaosmacher von Norrowwon, ist hier, im Teuller-System, ganz in unserer Nähe?"
    Down Kempesch Kort machte eine zustimmende Geste, und Loura Gaikunth stieß einen langen Seufzer aus.
    „Erst Goedda", sagte sie erschüttert, „und nun auch das noch ..."
    Dafür, daß sie nicht zur ersten Reihe terranischer Prominenz gehörte, war Loura Gaikunth bemerkenswert gut unterrichtet. Wahrscheinlich hatte sie ihre ganz privaten besonderen Kontakte zur LFT-Führungsspitze. Anders war nicht zu erklären, daß sie bereits wußte, daß hinter Goedda noch weitere Gefahren auf die Galaktiker lauerten, losgeschickt von Shabazza - darunter der Chaosmacher von Norrowwon.
    Zwar wußte bis zu diesem Augenblick kein einziger Galaktiker, was sich eigentlich hinter diesem ominösen Begriff verbarg, aber das

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