Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1887 - Unsichtbare Siganesen

Titel: 1887 - Unsichtbare Siganesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Selbstverständnis der Menschen ist angeschlagen. Die Situation in Terrania wird sich eventuell zum Trauma entwickeln, das die Terraner erst lähmt und danach ihre Handlungen unberechenbar macht."
    Urplötzlich brannte der Himmel, ein Thermoschuß wühlte die Atmosphäre auf und hinterließ einen Kanal ionisierter und nachglühender Luftmoleküle. Das war der Eindruck, der sich dem bloßen Auge bot.
    „Distanz zwei Kilometer."
    Ein Warnschoß, mehr nicht. Selbst ein Kadett hätte auf die geringe Entfernung das Ziel nicht verfehlt.
    Verständnislos schüttelte Wosken den Kopf. „Sie sind nervös", stellte er fest. „Mein Gott, was ist bloß aus den souveränen Terranern geworden?"
    Eine Syntronstimme hallte durch die Zentrale. Funkempfang auf Normalfrequenz.
    „Positive Identifikation. Der ANSON ARGYRIS wird Landeerlaubnis erteilt aufgrund Ausnahmeorder des LFTKommissars."
     
    2.
     
    Die Space-Jet landete am südlichen Rand des Flottenraumhafens, nahe dem Museumsnachbau der CREST IV, der zu normalen Zeiten als Publikumsmagnet ersten Ranges gegolten hatte. Das Ultraschlachtschiff der GALAXISKlasse mit imposanten 2500 Metern Äquatorialdurchmesser war ein Hauch Nostalgie aus der Frühzeit des Solaren Imperiums. Namen wie Merlin Akran, Hole Hohle oder Pandar Runete wurden in virtuellen Museumsprogrammen wachgehalten.
    Domino Ross ertappte sich bei dem verlockenden Gedanken daran, wie es wohl sein mochte, mit einer Flotte dieser Riesen das Universum zu durchkreuzen. Eine faszinierende Vision, die ihn fast bedauern ließ, daß er nicht schon damals gelebt hatte, im 25. Jahrhundert alter Zeitrechnung. Mit einem unwilligen Kopfschütteln befreite er sich von diesen Überlegungen.
    „Alle Systeme auf Null", meldete Rosa.
    „SERUNS und volle Kampfausrüstung!" ordnete Ross an. „Und Deflektorschirme, sobald wir das Schiff verlassen. Dann kriegt Khan uns nicht zu sehen, und die Dscherro bemerken uns ebenfalls nicht."
    „Was wäre wohl schlimmer?" grinste Wosken.
    Minuten später flogen die drei im Schutz der Unsichtbarkeit Richtung Raumhafen-Tower. Die Sonne war über Terrania aufgegangen und zeichnete lange Schatten. Düster und drohend ragte im Osten das Nebelfeld der Faktordampf-Barriere auf - ein Stück unbegreifliches Nichts, das die Silhouette der Megalopolis messerscharf durchbrach.
    Ross blickte interessiert hinüber. Nicht die militärische Ausrüstung oder ihr brutales Vorgehen machten die Dscherro schier unbesiegbar, sondern allein die Tatsache, daß sie sich im Herzen der dicht. besiedelten Metropole manifestierten. Damit verhinderten sie den Einsatz schwerer Waffen seitens der Terraner.
    Rosa Borghan und Arno Wosken folgten dem Kommandanten mit wenigen Metern Abstand. Ross wußte nicht, was sie beim Anblick der Nebelwand empfanden, die das Sonnenlicht in sich aufzusaugen schien.
    Aber wahrscheinlich spürten sie ebenfalls die Aura der Bedrohung. Funkkontakt zwischen ihnen bestand nicht.
    Mit steigender Geschwindigkeit glitten sie zwischen den Landestützen der CREST IV hindurch. Hoch über ihnen wölbte sich das Rund des Kugelriesen; dagegen nahmen sich die aktuellen 800-Meter-Schiffe wie Spielzeuge aus.
    „Gigantisch", murmelte Ross im Selbstgespräch.
    Voraus ragten die Verwaltungsgebäude auf, deren Fassaden im Widerschein der Morgensonne wie flüssiges Gold schimmerten. Eingebettet in Parkanlagen, erweckte dieser Teil des Raumhafens den Eindruck, in einem Dornröschenschlaf zu liegen.
    Doch der erste Augenschein täuschte. Das Headup-Display des SERUNS zeigte Ross Hundertschaften von Kampfrobotern: Ob die TARA-Versionen letztlich in der Lage sein würden, den nächsten Angriff der Dscherro abzuwehren, bezweifelte er, doch einen Zweck erfüllten sie bestimmt: das angeknackste Selbstvertrauen der Terraner wenigstens teilweise zu kitten.
    Keiner der Roboter ortete die Deflektorfelder der SERUNS. Das war eine Feuerprobe, die den Wissenschaftlern und Technikern von Camelot perfekte Arbeit bescheinigte.
    Der Zugang zum Tower war syntronisch abgesichert’. Im Helmdisplay erschienen die Überlappungsbereiche der Sensoren als grafische Darstellung. Es gab einen toten Winkel, doch für Ross’ hünenhafte Gestalt stellte er fast ein Problem dar. Während der Kommandant Mühe hatte, sich hindurchzuzwängen, ohne einen Alarm auszulösen, überwanden Rosa und Wosken das Hindernis mit Leichtigkeit.
    Ein ringförmiger Korridor; im Zentrum blühende Vegetation und Wasser, das sich in glitzernden Kaskaden aus den

Weitere Kostenlose Bücher