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1887 - Unsichtbare Siganesen

Titel: 1887 - Unsichtbare Siganesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Optik verändern sollte.
    Sie zwinkerte, als das Bild eingefroren wurde. Vier, fünf Sekunden lang würde die Terranerin damit vielleicht hinzuhalten sein. Das mußte genügen.
    Blitzschnell nahm Ross eine Reihe von Schaltungen vor. Noch war der Traktorstrahl des Kugelraumers nicht auf die Space-Jet gerichtet.
    Virtuellbildner in Bereitschaft ...
    Ortungsschutz ...
    Energiereserve auf Metagrav ...
    Die Bildübertragung wurde von Störungen verzerrt und brach zusammen. Ausfall des Übertragungsfeldes, würden die Terraner hoffentlich glauben, und damit verspielten sie ihre Chance, über Funkpeilung die sich verändernden Positionsdaten der Space-Jet festzustellen.
    In einer Geste der Ergebenheit hob Domino Ross beide Hände und ließ sie langsam wieder sinken. Um seine Mundwinkel grub sich ein leicht amüsiertes Lächeln ein.
    Rasend schnell vergrößerte sich die Distanz zu dem stählernen Giganten der LFT-Heimatflotte.
    „Der Traktorstrahl wurde aktiviert", meldete Rosa Borghan. „Er versucht unser Virtuellbild in Richtung eines Äquatorialhangars zu zerren."
    Ross’ Augen schienen ein verzehrendes Feuer zu sprühen. „Dann bereiten wir den werten Terranern eben etwas Kopfzerbrechen. Syntron: Programm Z!"
    Z wie Zerstörung.
    Die Konverter der virtuellen ANSON ARGYRIS wurden kritisch. Das ließen jedenfalls die jäh hochschnellenden Energiewerte des Abbilds vermuten. Sekunden später war in der Direktbeobachtung zu sehen, daß die Space-Jet von einer grellen Explosion auseinandergerissen wurde. Der Feuerball breitete sich aus und verwehte.
    Zurück blieb ein expandierendes Trümmerfeld.
    „Die Projektion endet in zehn Sekunden", erklärte Rosa.
    „Ich wette, daß die Terraner vorher kapieren, daß wir ein verbessertes Virtuellbild besitzen." Arno Wosken wedelte mit den Amen, als müsse er sich eines Schwarms Mücken in der sterilen Bordatmosphäre erwehren. „Es ist nicht gut, schlafende Löwen zu wecken. Terraner verstehen da wenig Spaß."
    „Hunde", wandte Rosa ein. „Es heißt Hunde. Nicht Löwen."
    „Wo liegt der Unterschied?"
    Die Frau zuckte mit den Achseln. „Frag unsere Vorfahren; die müssen es wissen." Im nächsten Moment zuckte sie zusammen: „Tasterecho! Unsere Freunde haben bemerkt, daß sie ausgeschmiert wurden."
    „War das nötig?" fragte Wosken wie beiläufig. „Auf die Art schaffen wir uns wenig Freunde. Die Verantwortlichen der LFT werden uns Mißachtung ihres Hoheitsgebietes vorwerfen, und das dürfte noch zuvorkdmmend ausgedrückt sein."
    Ross hob die Schultern. „Atlan biegt das wieder hin", behauptete er.
    Der Kugelraumer beschleunigte ebenfalls. War es Zufall, daß sein Kursvektor dem der ANSON ARGYRIS glich?
    „Die haben uns", seufzte Rosa Borghan.
    Ross fixierte die Anzeigen, als könne er die Geschwindigkeit der Space-Jet allein kraft seines Willens hochtreiben. Noch fünfzehn Sekunden bis zum Übertritt in den Hyperraum.
    „Traktorstrahl greift nach uns!"
    Eine heftige Erschütterung wurde von den Absorbern aufgefangen. Während das Aufbrüllen der Konverter die Schallisolierung durchschlug, ließ der Kommandant das Diskusschiff seitlich wegkippen.
    „Unsere Tarnung wurde neutralisiert!"
    Zum zweitenmal entging die Space-Jet dem Traktorstrahl, weil Ross sein Schiff in eine aberwitzige Schraubenbewegung zwang.
    Noch fünf Sekunden ...
    Erneut meldete sich die Terranerin über Hyperfunk. Ihr Gesicht war puterrot, sie stand sichtlich unter Druck. Wie ein überladener Gravitrafspeicher.
    „ANSON ARGYRIS, sofort stoppen, oder wir eröffnen das Wirkungsfeuer!"
    „Diese Handlungsweise wäre sinnvoller gewesen, als ..."
    Der Übertritt in den Hyperraum erfolgte.
    „... die Nonggo hier erschienen."
    Tausendfache Lichtgeschwindigkeit. Ein lächerlich geringer Wert. Dennoch blieb der dreiköpfigen Crew der nach dem wohl bekanntesten Freihändler benannten Space-Jet kaum genügend Zeit, um durchzuschnaufen. Vierzehn Sekunden sind keine Ewigkeit - nicht einmal genug, um die eigenen aufgewühlten Gedanken in den Griff zu bekommen.
    Als der Hauptsyntron den Überlichtflug beendete, war Terra schon deutlich in der optischen Wiedergabe zu sehen.
    „Ortungsschutz?"
    „Konnte wiederhergestellt werden."
    „Was ist mit dem NOVA-Raumer?"
    Rosa Borghans Achselzucken war Antwort genug.
    Ross hätte den Anflug auf Terrania dem Syntron überlassen können, doch das war nicht seine Art. Mit Handsteuerung und immer noch wahnsinnig schnell, jagte er den Diskus in die obere Erdatmosphäre,

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