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1888 - Drei gegen Gousharan

Titel: 1888 - Drei gegen Gousharan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Streustrahlung eines schwachen Antigravs anzumessen, der das vermeintliche Tier trotz der Beschädigung in der Schwebe hielt.
    Bousseor ging kein Risiko ein. Der zweite Mini-Tokcher setzte bei seiner Explosion hyperfrequente Felder frei, die den Roboter zu Boden zwangen. Vorübergehend klappten die beschädigten Flügel zusammen, gleich darauf spreizten sie sich waagerecht ab.
    Bousseor maß nur noch minimale Energien an. Er handelte schnell und zielgerichtet, trennte mit einem Vibratormesser beide Flügel ab und kappte die Fühlerbüschel. Um sich Zugang zu den Erinnerungen des Roboters zu verschaffen, würde er die Speichersegmente in Gousharan analysieren müssen.
    Doch trotz der anhaltenden Wirkung des Tokchers wurden Energien freigesetzt. Bousseor verstand nicht, wieso. Eine Sicherheitssperre, ein besonders abgeschirmtes Aggregat? Jedenfalls wurden alle Daten vernichtet.
    Ein Hologramm entstand für wenige Sekunden, verzerrt und unruhig wie hinter einer flirrenden Luftschicht. Es zeigte einen Terraner mit langem, zu zwei Strängen geflochtenem Haar.
    Langsam hob der Mann seine Waffe und zielte auf Bousseor. Seine Haut schimmerte grün wie die der Dscherro, und das dreidimensionale Bild war nur unwesentlich größer als die beiden zerstörten Roboter.
    Bousseor hatte keine logischen Argumente dafür, doch er ahnte, daß dieser Terraner in Wirklichkeit auch nur so groß war wie sein Hologramm.
    Handelte es sich um den Eindringling, der aus der Burg geraffte Funksprüche abschickte?
    „Do...mi...no Rrrross wird ... rächen", krächzte eine ersterbende Lautsprecherstimme. Ebenso wie die Wiedergabe endete sie, als der Roboter von einer Stichflamme zerrissen wurde.
    Bousseor zögerte immer noch, dem Chef-Footen Seassor Meldung zu erstatten. Weil ihn die miniaturisierte Technik faszinierte, von der bisher niemand gewußt hatte, ebenso die Vorstellung, daß es kleinwüchsige Terraner gab. Bestimmt kamen ihnen besondere Aufgaben zu. Allein schon ihre geringe Größe machte sie anderen überlegen - Bousseor kannte das.
     
    *
     
    Eine Klappe im Boden, darunter ein Schacht, der in unergründliche Tiefe zu führen schien ‘. Loran Misky verrenkte sich schier den Hals, um mehr zu erkennen; mit beiden Händen verkrallte er sich in der Schulter eines halbwüchsigen Jungen und zerrte ihn zur Seite.
    „He, das ist mein Platz, du kannst ..."
    Mit der unwiderstehlichen Gewalt seiner zwei Zentner drängte Misky weiter nach vorne, rammte seinen Ellenbogen einer Frau in die Seite - und stand endlich vor der Falltür, die zwei Blues aufgewuchtet hatten. Er starrte auf den Schacht, der vielleicht zu einem Hangar führte und von dort in die Freiheit. Aber die Treppe war viel zu schmal, gerade dreißig Zentimeter in der Breite.
    Die anderen Gefangenen ringsum drängten und schoben, eine stumme, schwitzende Masse. Stumpfsinn regierte. Miskys gehetzter Blick fiel auf bleiche, verschwitzte Gesichter und matte Augen. Dreißig Meter entfernt standen zwei Dscherro - sie griffen wahllos Gefangene aus der Menge heraus und zerrten sie zum Verhör.
    Ich nicht! durchzuckte es Loran Misky. Mich machen sie nicht zurr psychischen Wrack.
    Einer der Tellerköpfe zwängte sich in den Schacht hinab. Und Misky steckte fest, eingekeilt zwischen zitternden Leibern. Gräßlicher Gestank ringsum. Irgendwo hatten die Dscherro ein paar eigenwillige Toiletten installiert, transparente Kammern, in denen man die Notdurft verrichtete.
    „He, Dscherro!" Er riß die Arme hoch, wedelte mit den Händen über seinem Kopf, um die Gehörnten auf sich aufmerksam zu machen. „Dscherro, verdammt - kommt schon her!"
    Schwitzende Hände zerrten an ihm, wollten ihn zu Boden reißen. Kräftige Finger verkrallten sich in seinen Haaren, schlugen auf ihn ein. Misky wehrte sich, er stieß und trat um sich, und es war ihm egal, wohin er traf.
    „Laß die Dscherro aus dem Spiel!"
    „Du Mistkerl bist doch der vom Canopus Boulevard. Warte nur, bis die Gehörnten dich auseinandernehmen!"
    Jemand drosch ihm die Fäuste in die Magengrube. Misky bekam keine Luft mehr, krümmte sich keuchend vornüber. Ein Ellenbogen krachte in seinen Nacken und schickte ihn zu Boden.
    „Weißt du, was miesen Typen wie dir zusteht?"
    Ein schmerzhafter Tritt zwischen die Rippen trieb ihm Tränen in die Augen. Vergeblich krümmte er sich, um dem nächsten Stoß zu entgehen.
    „Hältst es mit den Dscherro, was? Kriegst Blutgeld von ihnen?"
    Weitere Fußtritte trafen Misky in den Magen und ins Gesicht,

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