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1888 - Drei gegen Gousharan

Titel: 1888 - Drei gegen Gousharan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lippen.
    „Du bist ein Verräter", stellte der Serofe emotionslos fest. „Jeder Dscherro, der sein Volk verrät, würde unsere Verachtung erfahren."
    Die Fesseln fielen von ihm ab. Verständnislos starrte Misky den Gehörnten an. Aber nur für Sekundenbruchteile, dann warf er sich herum und wollte fliehen -wohin, darüber dachte er nicht nach, nur fort, weg von dieser verfluchten Burg, weg von Terra und aus dem Solsystem, vielleicht sogar aus der Milchstraße.
    Irgendein Seelenverkäufer würde ihm schon eine Heuer bieten.
    Er redete sich das ein. Anders war der Zustand nicht zu ertragen. Höchstens mit einer Riesenflasche Vurguzz.
    Eine Krallenhand umklammerte seinen Arm.
    „Du wirst für uns aufpassen, Loran Misky. Was die Terraner reden, was sie tun - horche sie aus! Es gibt Dinge, die würden sie uns niemals verraten, weil sie lieber sterben. Das wirst du uns sagen. Alles. Hast du verstanden?"
    Misky nickte eifrig. „Ja, natürlich, ich bin doch nicht dumm: Ihr laßt mich am Leben, wenn ich euch alles sage?"
    „Schafft ihn mir aus den Augen!" herrschte Chlenakk zwei Dscherro an. „Solche Kreaturen widern mich an. Wenn er leben will, soll er das, bis seine eigenen Leute ihn töten." Er lachte dumpf. „Taka Fellokk hat seine Rückkehr angekündigt. Er bringt eine Geisel, die mehr wert ist als hunderttausend ungehörnte Schwächlinge."
     
    *
     
    Verbissen starrte Cistolo Khan auf des Holowürfel, in dem das HQ-Hanse zu sehen .war - und mindestens tausend Dscherro, die auf ihren Chreschen dunkle Qualmwolken verbreiteten. Er mußte sich beherrschen, nicht den Feuerbefehl zu geben. Falls ein halbes Dutzend 800-Meter-Raumer gleichzeitig losschlug, erwartete die Dscherro in den Straßenschluchten im Regierungsviertel die Hölle. Aber wenn der Taka starb, starb mit ihm auch die Erste Terranerin Paola Daschmagan.
    „Zoom intensivieren!" Khans Stimme bebte. Demonstrativ langsam schwebte die vierzig Meter durchmessende Schourcht den Sternenboulevard entlang nach Süden. Nur drei Dscherro befanden sich an Bord - und ihre Gefangene.
    Sie führten Paola Daschmagan vor wie das letzte Exemplar einer aussterbenden Spezies. Ein Fesselfeld hielt die Erste Terranerin im Zentrum des Transporters; breitbeinig stand sie da, die Arme ebenfalls ausgebreitet und über den Kopf erhoben.
    „Als hätten sie Paola ans Kreuz geschlagen", fauchte Khan. „Es genügt ihnen nicht, zu zerstören, sie verspotten uns außerdem."
    „Das ist ihre Art, jeden Widerstand zu brechen", bestätigte Atlan. „Sie kosten ihre Überlegenheit aus."
    Ein Triumphzug formierte sich: Kampfroboter und die Schourcht, eingerahmt von den knatternden, qualmenden Chreschen. Unmöglich, Paola Daschmagan inmitten dieser Meute befreien zu wollen.
    Khan ließ die Wiedergabe weiter vergrößern. Er taxierte das Gesicht der Ersten Terranerin, das jetzt den Holokubus ausfüllte. Paola Daschmagan bewegte in stummem Selbstgespräch die Lippen.
    „Ich brauche den Wortlaut!"
    Die Szene wurde wiederholt. Dazu schaltete der Syntron die akustische Wiedergabe mit einer Paolas Stimme nachempfundenen Klangfarbe.
    „Die Dscherro bringen mich in ihre Burg, nachdem sie tagelang in meiner Gegenwart das HQ-Hanse geplündert haben", sagte die Erste Terranerin. „Ich weiß nicht, ob sie Forderungen stellen werden, aber sie haben erreicht, was sie wollten. Nehmt auf mich keine Rücksicht. Wenn ich sterbe, wird jemand anders an meine Stelle treten. Laßt nicht zu, daß diese Mordbrenner Terras Namen in den Dreck ziehen."
    „Muß sie unbedingt die Heldin spielen?" fluchte Khan.
    „Ich weiß, daß du mich beobachtest, Cistolo", erklang die Syntronstimme von neuem. „Die Sicherheit der anderen Geiseln hat Vorrang."
    Bildausfall. Und damit nicht mehr die Möglichkeit, von Paolas Lippen zu lesen. Zwar vergingen nur Sekunden, bis erneut eine Wiedergabe stand, doch diesmal war die Erste Terranerin nur von der Seite erfaßt.
    Aus den Ruinen einer Wohnanlage heraus wurden Raketen abgefeuert. Ohne Schaden anzurichten, - detonierten sie zwischen den Chreschen. Deutlich erkennbar das Schirmfeld, das sich über der Schourcht aufgebaut hatte.
    „Welche Idioten vermasseln uns die Chance, Taka Fellokk in unsere Gewalt zu bringen? Wir hätten den Spieß umdrehen können."
    „Das glaubst du nicht im Ernst, Cistolo. Die Dscherro wissen, daß wir Paola niemals gefährden würden - für die Gehörnten ist sie die Symbolfigur unserer Niederlage."
    „Funkkontakt aufbauen! Ich muß mit Fellokk

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