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1889 - Gefangen in Terrania

Titel: 1889 - Gefangen in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schaltete die Gravo-Paks an ihrem Gürtel ein, um langsam aufzusteigen und in Richtung Garnaru-Ring zu schweben.
     
    *
     
    Die Journalistin war kaum zweihundert Meter weit gekommen, als sie unter sich einen Dscherro entdeckte, der sich in einer verzweifelten Lage befand.
    Zwei armlange Haken hatten seine Oberarme durchbohrt und nagelten ihn an das Holz eines Baums, und da sein rechtes Bein zertrümmert war, konnte er sich nicht regen und sich nicht befreien.
    Die Journalistin zweifelte nicht daran, daß er von Bewohnern Terranias angegriffen und verletzt worden war. Sie waren vermutlich irgendwo aus den Trümmern gekrochen, hatten ihn überwältigt und waren wieder im Untergrund verschwunden. Seine Waffen hatten sie mitgenommen.
    Sie ließ sich nach unten sinken und schaltete ihre Kameras ein. Seine Blicke richteten sich auf sie. Er hatte stark hervortretende Augen mit schweren Lidern, die unter dicken Augenwülsten lagen. Der breite Mund mit dem hervorladenden Unterkiefer und den vier furchterregenden Reißzähnen stand weit offen.
    Der Verletzte litt sichtlich unter Atemnot.
    Die Kameras fingen Bilder von ihm und ihr ein, als sie unmittelbar vor ihm landete, entschlossen nach einem der beiden Hakengriff und daran zerrte. Sie verstieß gegen ein journalistisches Grundgesetz, indem sie sich seiner annahm.
    Ging es um einen Report, war es wichtig für sie, dabeizusein; es verbot sich jedoch, dazuzugehören oder sich involvieren zu lassen. Dennoch hielt sie es für vertretbar, ihm zu helfen.
    Sie hörte den Krieger gequält stöhnen.
    „Sei still!" fuhr sie ihn an. „Ich befreie dich, aber das geht nicht, ohne dir weh zu tun."
    Er preßte die Lippen zusammen und schloß die Augen.
    Sie packte einen Haken mit beiden Händen und .stemmte sich mit dem ganzen Gewicht dagegen, um ihn im nächsten Moment kraftvoll nach unten zu ziehen. Er bewegte sich, und nachdem sie einige Sekunden daran gerüttelt hatte, konnte sie ihn herausziehen.
    Der Dscherro schrie auf und brach zusammen, da das zertrümmerte Bein .ihn nicht hielt. Sie löste nun auch den anderen Haken und trat rasch einige Schritte zurück.
    „Warum hast du das getan?" keuchte er.
    „Weil ich nicht so ein brutales Tier bin wie du", entgegnete sie.
    Er riß die Augen auf, und die Kinnlade sank ihm nach unten. So hatte offensichtlich noch kein Terraner mit ihm gesprochen.
    Die Armwunden bluteten heftig. Er kreuzte die Arme vor der Brust und legte die Hände an die Oberarme. Grünes Blut pulsierte unter seinen mit Krallen versehenen Fingern hervor. Seine Arterien waren getroffen. Er brauchte schnelle Hilfe, und er wußte es.
    „Gib einem von uns Bescheid!" forderte er. „Ich weiß, wer du bist. Diese Journalistin. Du hast die Möglichkeit, mir zu helfen."
    „Einverstanden", entgegnete sie. „Ich brauche aber eine Information."
    „Welche?"
    „Was habt ihr vor? Worauf wartet ihr? Wie lange wollt ihr die Geiseln noch in eurer Gewalt behalten?"
    „Das sind viele Fragen auf einmal."
    „Im Grunde genommen nur eine: Was kommt jetzt?"
    Seine Lippen verzogen sich, und er schien zu lächeln. Sie meinte, in seinen Augen so etwas wie Verständnis aufblitzen zu sehen.
    „Geschäft gegen Geschäft", brachte er mühsam hervor. „Die Geiseln werden bald frei, und dann wird Taka Fellokk zum Gespräch innerhalb der Barriere bereit sein."
    „Wann und wo?"
    Er schüttelte langsam den Kopf.
    „Du mußt mit dem zufrieden sein, was ich dir gesagt habe. Mehr wirst du nicht erfahren."
    „Also gut." Sie rief Astra Hossaiini Die Gesellschafterin von SolTel antwortete augenblicklich. Astra versprach, die Dscherro zu verständigen und Hilfe für den Verletzen zu organisieren.
    „Verschwinde sofort aus seiner Nähe!" empfahl sie abschließend der Journalistin. „Wenn andere Dscherro dich dort sehen, könnten sie die Situation mißverstehen und dich für etwas bestrafen, was du nicht getan hast."
     
    *
     
    Die Spannung im Hauptquartier von Terrania auf dem Flottenraumhafen, wo Cistolo Khan arbeitete, stieg immer weiter an.
    Während es von Stunde zu Stunde schwieriger wurde, die unzähligen Verletzten und Erkrankten in den Bereichen der Stadt zu versorgen, zu denen der Zugang möglich war, während Tag für Tag Verschüttete und Tote unter den Trümmern gefunden und ausgegraben wurden, während Ver- und Entsorgung der Stadt vor dem Zusammenbruch standen, wartete der LFTKommissar darauf, daß die Dscherro sich endlich meldeten und offenlegten, welche Pläne sie

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