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189 - Die Regenbogenschlange

189 - Die Regenbogenschlange

Titel: 189 - Die Regenbogenschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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kühle Feuchtigkeit in ihrem Rücken und rutschte näher ans Feuer, legte noch ein wenig Holz nach und betrachtete das Funkenstieben.
    In diesem Moment vermisste sie Yngve, und sie fühlte sich schmerzlich allein. Der Barbar war ihr ein guter Freund gewesen, und sie hatte ihn so plötzlich verloren, an einem vergifteten Wasserloch. Eine Riesenschlange hatte ihn getötet und auch Aruula noch mit ihrem Gift erwischt, bevor sie das Reptil erschlagen hatte. Aber sie hatte Yngve nicht mehr retten können, und auch sie selbst war nur knapp mit dem Leben davongekommen, weil einige Anangu sie rechtzeitig gefunden und geheilt hatten. (siehe MADDRAX 179 »Gefangene der Traumzeit«)
    Sie hatte sich in den vergangenen Wochen oft genug die Schuld an Yngves Tod gegeben, aber das hatte ihn nicht zu ihr zurück gebracht. Deshalb hatte sie ihn schließlich verdrängt und erlaubte sich lediglich in seltenen Momenten wie diesen, an ihn zu denken. Doch auch nur bis zu diesem Punkt. Yngve war Vergangenheit, und sie musste weiter, denn sie hatte eine Bestimmung zu erfüllen.
    Aruula gähnte. Sie strich sich das blauschwarze Haar aus dem Gesicht, schüttelte es mit einer anmutigen Bewegung auf den Rücken, wo es lang hinab fiel. Es war staubig und strähnig, und Aruula wollte nicht wissen, wie der Rest von ihr aussah: von der Sonne verbrannt, mager, heruntergekommen, die Wangen eingefallen, von einer dicken Schmutzkruste bedeckt.
    Yngve hatte ihr gesagt, dass sie schön sei, selbst in diesem Zustand. Nun ja, wen interessierte es. Sie war allein, niemand konnte sie sehen.
    Ihre Gedanken schweiften träge umher, glitten zurück in die Vergangenheit, und sie sah Maddrax vor sich. Vielmehr, sie versuchte es. Aber sein Gesicht war verschwommen. Sie erinnerte sich an Einzelheiten, an das Funkeln seiner Augen, wenn er sich in ein Abenteuer stürzte. An das Grübchen in seiner rechten Wange, wenn er herzlich lachte. An den Geschmack seiner Lippen, wenn er sie küsste, und an seine Hände, wenn er ihre Haut erforschte. Aber… sie konnte diese Teile nicht mehr zu einem ganzen, deutlichen Bild zusammensetzen. Es war so lange her und der Schmerz zu groß gewesen. Obwohl es unmöglich schien, klammerte sich irgendetwas in ihr beharrlich daran, dass Maddrax noch lebte und auf der Suche nach ihr war.
    Aruula blinzelte. Auf der anderen Seite des Feuers, am Rand des Freilands, hatte etwas aufgeblitzt. Wie… Augen. Ein glühendes Augenpaar, das in der Nachtschwärze auf- und abglitt, das Feuer reflektierend. Diese Augen, die sie schon die ganze Zeit beobachtet hatten? Von denen sie sich seit Tagen verfolgt fühlte? Allmählich wurde es zur deutlichen Gewissheit. Sie konnte sich nicht täuschen, dort draußen war etwas!
    Aber seltsamerweise fühlte sie sich nicht bedroht. Ganz im Gegenteil sogar…
    Denke nicht zu viel nach, wisperte eine Stimme in ihr. Deine Vergangenheit ist nunmehr bedeutungslos. Auch deine Gefühle zu diesem Mann spielen keine Rolle mehr. Das ist vorbei. Vor dir liegt eine Aufgabe, die dich auf eine höhere Stufe erheben wird, als du es dir je erträumt hättest, weit erhaben über alle andere. Du bist die Auserwählte.
    Ein Gesicht tauchte vor ihrem inneren Auge auf, ein weißhaariger Mann mit schillernden Augen, der gütig lächelte…
    Bevor sie das Bild festhalten konnte, überwältigte sie die Müdigkeit, und sie rollte sich dicht am Feuer zusammen und schlief ein.
    ***
    Sydney, November 2010
    Nachdem Chris sich immer wieder davor gedrückt hatte, traf er sich endlich mit Joey. Sie saßen in einem kleinen Café in der Innenstadt. Auf dem runden Tisch vor ihnen standen zwei dampfende Tassen Kaffee, die sie noch nicht angerührt hatten.
    Ein unangenehmes Schweigen lastete zwischen ihnen. Chris schaute aus dem Fenster auf den über dreihundert Meter hohen Sydney Tower, der die Skyline bereicherte.
    Chris erinnerte sich gut an seinen letzten Besuch auf dem Turm. Mehr noch als die Aussicht auf den Hafen und die Stadt hatten ihn die Schwankungen beeindruckt, die ein starker Wind verursacht hatte. Auf der Anzeige im Besucherbereich hatte er ablesen können, dass der Turm sich um drei Meter hin und her neigte. Chris schüttelte sich leicht in Erinnerung daran, und das brachte ihn zu dieser Begegnung zurück.
    Er richtete den Blick auf Joey, die geistig abwesend in der Karte blätterte. Ihr Gesicht war irgendwie niedlich, mit der Stupsnase und den vielen Sommersprossen. Sie hatte etwas Irisches an sich.
    Um sie herum plauderten die Leute

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