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1890 - Shaogen-Himmelreich

Titel: 1890 - Shaogen-Himmelreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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desto deutlicher wurde ein gewisser wirtschaftlicher Wohlstand. Ska fragte sich, weshalb Tiphenbahn jetzt schon zweimal von „schlechten Zeiten" gesprochen hatte.
    Armut oder Krankheit konnten nicht damit gemeint sein.
    Tiphenbahn schien sehr genau zu wissen, wovon er sprach. Ska glaubte, daß seiner beiläufigen Äußerung eine tiefere Bedeutung zukam.
    Vor ihnen tauchte das Stadtzentrum auf. Die Wohnbereiche machten einer nach terranischen Maßstäben modernen, wenn auch nicht besonders wuchtigen Skyline Platz.
    Vom Landeplatz der KAURRANG waren sie mittlerweile mehr als dreißig Kilometer entfernt. Aus einem Grund, den sie selbst nicht kannte, bereitete ihr dies Sorge.
    Der Mourmale steuerte den Gleiter in den Innenhof eines verzweigten Gebäudekomplexes. Ska Kijathe nahm an, daß sie den Regierungssitz vor sich hatten.
    Mitten auf dem Hof stellte Tiphenbahn den Gleiter ab. Der Mourmale kletterte als erster hinaus, dann folgten Rhodan, Reginald Bull und als letzte Ska Kijathe.
    Im selben Moment traf eine Funkbotschaft von der KAURRANG ein.
    Reginald Bull nahm den Spruch entgegen. Ska beobachtete ihn, wie er horchend den Kopf neigte - und dann sah sie das Gesicht des Mannes bleich werden.
     
    *
     
    „Schick endlich deinen verdammten Elefanten nach draußen!" forderte Poulton Kreyn mit gefährlich leiser Stimme. „Irgendwann trete ich auf ihn drauf, dann ist er Matsch."
    Mondra Diamond fürchtete sich vor Kreyn, obwohl sie in Rhodans Abwesenheit das Kommando führte.
    Kreyn wog 800 Kilogramm und hatte einen schlechten Charakter. Verfettet oder nicht, egal ob altersschwach oder krank man durfte Kreyn nicht trauen. Sie wünschte, Reginald Bull hätte den Stinkstiefel nicht an Bord genommen.
    Mit eiskalter Stimme antwortete sie ihm: „Norman bleibt. Er stört hier niemanden."
    „Was ist mit mir? Bin ich niemand?"
    Darauf antwortete sie nicht.
    - Beim TLD hatte sie eine psychologische Ausbildung genossen. Sie wußte genau, daß sie dem Riesen jetzt nicht nachgeben durfte. Es sei denn, sie wollte sich von ihm auf der Nase herumtanzen lassen. Wenn sie jetzt einen Rückzieher machte, würde er sie niemals wieder respektieren.
    Mondra Diamond setzte sich absichtlich in den Sessel, der schräg hinter Kreyns Pilotenkonsole stand.
    Neben ihr hockte Foremon. Die Segelohren des knöchernen Geschöpfes bewegten sich ein wenig, je nachdem, wer gerade sprach und woher die Stimme kam. Das war jedoch das einzige Lebenszeichen, das er von sich gab.
    „Wie schätzt du die Lage ein?" fragte sie ihn.
    Er antwortete tonlos: „Ich warte noch ab."
    Mondra glaubte, daß er noch etwas hinzufügen würde, aber der Eindruck erwies sich als trügerisch.
    „Ja", meinte sie unbehaglich, „warten wir also."
    Ihr kleiner indischer Elefant spielte drüben am Orterstand mit Tautmo Aagenfelt, allerdings ohne besonderen Enthusiasmus.
    „Norman!" rief sie. „Norman, hier!"
    Der Kleine kam mit emporgerecktem Rüssel vorbeigetollt, stieß ein dünnes Trompeten aus, dann ließ er sich von Mondra auf den Schoß hieven. Sie massierte ihm die dünnen grauen Ohren. Norman liebte das Gefühl so, daß er behaglich zu grunzen anfing. Das einzige, was er noch lieber mochte, waren Reiterspiele mit den beiden Swoons.
    Poulton Kreyn murmelte ein Schimpfwort, das sie nicht verstehen konnte. „Du bist eine verdammte ..."
    Er hatte wohl wieder „Zirkusschlampe" gesagt, mindestens zum dritten oder vierten Mal seit Beginn der Reise.
    Im selben Moment veränderte sich etwas in Holo 3.
    Mondra Diamond zuckte heftig zusammen, obwohl sie den Grund noch gar nicht kannte. ‘ Im Orter-Diagramm, das die Standorte der einzelnen Mourmalenschiffe zeigte, war ein leuchtender Reflex hinzugekommen.
    Sie schubste Norman unsanft von ihrem Schoß. Der Kleine protestierte, aber Mondra hörte nicht darauf.
    „Achtung!" erklang Tautmo Aagenfelts Stimme von drüben. „Ein fremdes Raumschiff! Das ist keine von diesen Mourmalen-Raketen!"
    „Isolieren und heranholen!" ordnete Mondra an.
    Aagenfelt brauchte nur wenige Sekunden, dann drehte sich durch Holo 2 ein sichelförmiges Raumschiff.
    „Schon wieder!" stöhnte Poulton Kreyn lautstark. „Diese Kerle werden langsam zur Plage."
    Mondra Diamond drehte sich zu Foremon um. „Kannst du den Platz bei Aura übernehmen?" fragte sie.
    Das Knochenwesen antwortete bedächtig: „Ich glaube nicht, daß ich Ska Kijathe gleichwertig ersetzen kann."
    „Das ist mir egal", entschied sie kurzerhand. „Hauptsache, dieser Computer läuft

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