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1894 - Das vergessene Volk

Titel: 1894 - Das vergessene Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wahrnehmen."
    „Komisch, daß immer noch keiner hier aufgetaucht ist", meinte Bull.
    „Auch das wird sich bestimmt bald klären."
     
    *
     
    Der persönliche Koordinator des Gildenherrn, Shgtly-Ghrztlt, zeigte sich äußerst ungehalten über die stundenlange Verspätung seiner Besucher. Abgesehen von einem schreiend bunten Flattergewand war an ihm besonders ein kleiner schwarzer Kasten, den er am Halssegment trug, auffällig.
    Siebenton entschuldigte sich sehr beredt. Er nahm nicht an, daß Shgtly-Ghrztlt ihm ein Wort davon glaubte. Der Koordinator ging wahrscheinlich davon aus, daß der Mönch zuvor ein anderes Gildenhaus besucht hatte, um den Preis in die Höhe zu treiben.
    „Ich will nicht lange um das Thema herumreden", begann Siebenton „Ich bin direkt von Wolkenort gesandt worden. Aufgrund einer Prüfung ist festgestellt worden, daß seit annähernd sechzig Jahren von uns Bezahlungen an ein Gildenhaus gegangen sind, von dort aus jedoch keine Leistungen erfolgten."
    Das war glatt gelogen, denn in der Inversen Wache befanden sich überhaupt keine Unterlagen. Aber das spielte keine Rolle, denn der Toggen konnte das nicht wissen - er sollte vielmehr alles darüber heraussuchen.
    „Um das Haus Shgt kann es sich dabei nicht handeln", ging der Koordinator sofort in Verteidigungsstellung.
    „Dessen bin ich nicht so sicher. Es geht um einen jahrtausendealten Vertrag, der aber auch heute noch volle Gültigkeit hat. Deswegen haben wir auch erst jetzt den Mangel bemerkt, da seit der langen Zeit alles automatisch abgewickelt wurde."
    „Jahrtausende? Also ein Generationenvertrag?" Der Koordinator legte seine obersten, kürzesten Extremitäten elegant übereinander. „Dann kann ich mit Sicherheit sagen, daß dies nicht unser Haus betrifft. Die Shgt-Gilde ist ausschließlich auf Unterhaltungselektronik spezialisiert und schließt grundsätzlich keine Lieferverträge ab, die länger als fünf Jahre dauern."
    „An wen muß ich mich dann wenden?" fragte Siebenton forsch.
    Der Seelenhirte hatte Shgtly-Ghrztlts Erleichterung wohl bemerkt, war aber nicht bereit, sich so einfach abwimmeln zu lassen.
    Das schieri der Koordinator auch zu merken.
    „Welche Position hast du doch gleich?" gab er mißtrauisch statt einer Antwort zurück.
    „Ich komme von Wolkenort und arbeite in der Inversen Wache des Seelenhirten", antwortete Siebenton bewußt ungeduldig.
    „Hat er dir den Auftrag gegeben, hier Nachforschungen anzustellen?"
    „Und wenn es so wäre?" konterte Siebenton.
    „Was ist mit dem Sternlicht?" pfiff der Toggen. „Gott hat uns verlassen, vielleicht sollte der ehrenwerte Seelenhirte sich zuerst einmal darum kümmern! Was für ein Fürsorger ist er denn?"
    „Eben darum geht es!" schnappte Siebenton. „Es mag für dich eine unbedeutende Sache sein, aber möglicherweise hängt die Zukunft von Shaogen-Himmelreich, davon ab! Also kommen wir jetzt endlich zum Punkt um so schneller sind wir wieder weg!"
    Der Koordinator war eindeutig verunsichert. Er öffnete die Arme und klickte heftig. Er schien sich die Frage zu überlegen, was ausgerechnet an einem unerfüllten Vertrag mit einem unbedeutenden Händlervolk so wichtig sein mochte. Dann entschied er sich, besser zu kooperieren, um die unbequemen Besucher wieder loszuwerden. Schließlich betraf es nicht sein Haus.
    „Für derartige Generationenverträge kommt eigentlich nur das Haus Trxt in Frage", beantwortete er endlich Siebentons Frage.
    „Sehr gut." Nun mußte Siebenton sich zusammennehmen, um seine Erleichterung zu verbergen. „Mit wem kann ich da sprechen?"
    „Oh, nun ja, das ist ein Pech, Hüter. Das Haus Trxt existiert nicht mehr."
    Siebenton hielt den Atem an und beugte sich vor. „Wie bitte?"
    „Es ist ausgelöscht. Ist euch das nicht aufgefallen, als ihr darüber hinweggeflogen seid?"
    „Ja. Wir sind auch dort gelandet, weil uns das merkwürdig vorkam."
    Shgtly-Ghrztlts Augen glitzerten. „Daher also die Verspätung?"
    „Ja. Und ich weiß auch, daß du die Wahrheit gesagt hast, denn wir haben die gesuchte Ladung dort bereits gefunden." Siebentons Stimme nahm einen strengen Tonfall an. „Sie verrottet dort seit Jahrzehnten!"
    „Das ist kein Wunder", versetzte Shgtly-Ghrztlt. „Ich werde es dir erklären. Das Haus Trxt war eines der Gründerhäuser. Wir waren nicht immer sieben. Unser Haus beispielsweise ist erst vor wenigen Jahrhunderten entstanden. Als das Sternlicht erlosch, fielen wir, spirituell gesehen, in ein dunkles Loch. Es war wie ein Koma,

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