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1895 - Kampf um KONNEX A

Titel: 1895 - Kampf um KONNEX A Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Empfang nehmen und in das Zimmer bringen. Wenn du es nach ein, zwei Tagen nicht mehr aushältst, verlange zu essen und zu trinken und laß dir die Toiletten zeigen."
    „Ich danke euch für alles." Erleichtert setzte sich Bontereigg in Bewegung.
    Der Kommandeur vertrat ihm den Weg. „Deinen Namen!" zischte er. „Was sollen wir ins Gästebuch eintragen?"
    Das Wort Gästebuch betonte er eigenartig.
    „Robbenoff heiße ich. Robbertoff." Er buchstabierte es nach den gängigen Regeln des Sternidioms.
    „Hört auf mit dem Unsinn!" klang es wieder von oben herab an die Adresse der Wächter. „Er ist ein ganz gewöhnlicher Gast und wird die Residenz unversehrt verlassen."
    Der Kommandeur gab den Weg endgültig frei, und Bontereigg steuerte auf den Eingang zu. Er bezähmte seine Hast, so gut es ging. In der Deckung der hohen Türflügel hielt er an und holte tief Luft.
    Er hatte die Stimme ein zweites Mal gehört, und das hatte den letzten Zweifel in ihm beseitigt. Er war es tatsächlich. Bontereigg konnte die Begegnung kaum erwarten, und doch beschlich ihn so etwas wie Beklemmung.
    Eine Viertelstunde dauerte es, bis endlich ein Bediensteter kam, ein alter, mürrischer Mönch mit einer Kein Shaog-Tätowierung auf der Stirn. Er führte ihn schweigend ins zweite Ober-, geschoß der Residenz und sperrte ihn in ein Zimmer.
    Bontereigg nahm es kommentarlos zur Kenntnis. Auch daß Besucher im Palast der Houcho Maull wie Gefangene gehalten wurden, wunderte ihn nicht.
    Geduldig wartete er eine Stunde nach der anderen und genoß den Blick aus dem vergitterten Fenster über die Stadt. Dafür, daß Thenmorven innerhalb weniger Jahre als Hauptquartier des Traal errichtet worden war, erweckte die Stadt den Eindruck eines in Jahrhunderten gewachsenen Gebildes, für die Ewigkeit gebaut.
    Sie war optisches Symbol des Machtwillens aller bisherigen Anführer des Traal.
    Ein Schaben hinter seinem Rücken lenkte Bontereigg ab. Er drehte sich auf engstem Raum um. In der hinteren Wand entstand ein Spalt. Verdeckt hinter Ornamenten existierte eine Geheimtür. Sie öffnete sich, und ein Mönch trat ein.
    Bontereigg stieß einen unterdrückten Schrei aus. Er warf die Decken von sich und sprang von den Stelzen auf den Boden hinab. Die Gehhilfen fielen gegen die Wand und rutschten zusammen mit dem Gewand aus rauhem Leinen in die Zimmerecke.
    „Höft Mahrenbach!" Er flüsterte es, und in den zwei Worten schwangen all das Entsetzen und die Panik mit. „Was ist ..."
    Der alte Mönch sah furchterregend aus. Seinen Kopf verunzierten etliche Narben, und die leeren Augenhöhlen näßten und eiterten. Den linken Fuß trug Mahrenbach in einem Verband, der blutdurchtränkt war.
    „Bontereigg", sagte der ehemalige Hüter vom neunten Phasenhügel beinahe zärtlich. „Ich habe dich trotz der verstellten Stimme sofort erkannt. Darf ich dich berühren?"
    „Ja, du darfst es", antwortete der Außenwächter-Agent ergriffen und trat auf ihn zu. Er faßte seine Hände und führte sie zu seinem Körper. Der Blinde betastete Kopf und Arme. Dann zog er Bontereigg zu Boden.
    „Es ist viel Zeit vergangen seit damals", flüsterte Mahrenbach. „Mehr als vierzig Jahre. Und dennoch habe ich dich niemals vergessen. Ich habe dich so in meinen Gedanken bewahrt, wie du damals warst - eine attraktive, begehrenswerte Frau."
    Bontereigg wußte all das, aber was sollte er als Mann darauf antworten? In der Anfangszeit beim AußenwächterOrden hatte es sie noch immer zu Höft hingezogen, aber dann war wider Erwarten der Geschlechtswechsel eingetreten. Danach hatte das Begehren des Hüters zur Historie im Leben Bontereiggs gehört. Gefühle waren nicht mehr damit verbunden. Jetzt, in der Residenz der Houcho Maull, prallten Mahrenbachs Gefühle mit Bontereiggs Geschichte zusammen.
    „Ich danke dir", antwortete der Außenwächter-Agent. „Geht es dir gut?"
    „Gemessen an dem, was ich als Gefangener erwarten konnte, geht es mir gut. Houcho hat mich vor Jahren in ihre Hände bekommen und seither als persönlichen Sklaven behandelt. Sie weiß, daß sie mich nicht zum Traal bekehren kann. Mein Tod wäre eine Erlösung, deshalb läßt sie mich am Leben. Sie hat mich geblendet und oftmals ihren Zorn an mir ausgelassen. Bevor sie ins Mourmalin-System aufbrach, hat sie mir zwei Zehen des linken Fußes abgeschnitten. Weil ihr Vetter Tendrik Maull ums Leben kam und sie mir die Strafe für diesen Fall angedroht hatte. Natürlich hat sie ihn selbst getötet."
    Bontereigg erschauerte ob der

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