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1895 - Kampf um KONNEX A

Titel: 1895 - Kampf um KONNEX A Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mehr als alles andere.
     
    *
     
    Die Gruppe der Mönche blieb ruckartig stehen. Bontereigg hatte plötzlich das Gefühl, daß alle in seine Richtung blickten. Verstohlen musterte er sie aus den Augenwinkeln.
    Bei Shaog, es stimmte. Und es konnte zweierlei bedeuten. Entweder stammten sie von Tomend aus der Stadt Dleutasch und erkannten ihn tatsächlich, oder ihre Aufmerksamkeit galt der wertvollen Timen-Pfeife in seinem Mund.
    Die Membran schloß sich fester um den Pfeifenstiel, und der Außenwächter spannte die Muskeln und Sehnen seines Körpers an. Unmerklich bereitete er sich auf erbitterte Gegenwehr oder noch besser auf Flucht vor.
    Die Mönche schwärmten aus und kreisten ihn ein. Bontereigg erhob sich langsam von dem Stein, auf dem er sich niedergelassen hatte, um sich zu stärken" Scheinbar gelangweilt setzte er seinen Weg fort. Die Kette aus Leibern machte die Bewegung mit. Die Traal-Gegenkultler versuchten, ihn an eine Wand zu drängen, doch Bontereigg hielt sich geschickt in der Mitte der Straße.
    Schließlich wurde es einem der Mönche zu bunt. Er verließ die MönchsKette und vertrat dem AußenwächterAgenten den Weg.
    „Eine schöne Pfeife hast du da. Bestimmt ein Geschenk von Houcho Maull."
    „Das siehst du völlig richtig", entgegnete er unwirsch. „Und sie wird es dir sehr übelnehmen, wenn du mich belästigst."
    Irgendwie schien der Mönch seine Worte falsch zu verstehen. Er streckte die Hand aus und fuchtelte vor Bontereiggs Gesicht herum.
    „Sie gehört dir nicht. Du hast sie gestohlen. Wir wissen genau, was sich in dem Schiff abgespielt hat, mit dem du ins Hauptquartier gekommen bist."
    „Wenn du das so genau weißt, dann ist dir auch klar, daß die Pfeife mir gehört. Niemand nimmt sie mir ungestraft weg."
    Der Mönch verzog das Gesicht zu einem spöttischen Grinsen und rückte Bontereigg erneut näher.
    „Du bist ein Mörder und hast kein Recht darauf, als ehrbarer Bürger behandelt zu werden."
    Der Außenwächter beherrschte sich mühsam und nahm einen tiefen Zug aus seiner Pfeife.
    „Wenn du sie mir abnehmen willst, mußt du ebenfalls zum Mörder werden. Dann ergeht es dir wie mir, und die Pfeife wandert von einem zum anderen und wird ewig kalt bleiben", argumentierte er. „Worin liegt der Sinn?"
    Diesmal verblüffte er den Artgenossen derart, daß dieser krampfhaft nach Worten suchte. Gleichzeitig zog sich der Ring um Bontereigg enger, und er war gezwungen stehenzubleiben.
    „Der Sinn besteht darin, daß meine Begleiter die Eigentumsrechte bezeugen können. Du hast mir die Pfeife geschenkt. Ich bedanke mich sogar bei dir."
    Zur Untermauerung seiner Worte versetzte der Mönch Bontereigg einen Tritt. Dieser seufzte.
    „Die Übermacht steht eindeutig auf deiner Seite", gab er zu. „Mir bleibt nichts anderes übrig, als dir die Pfeife tatsächlich zu schenken. Wenn du erlaubst, rauche ich sie vorher zu Ende."
    „Genieße deine letzten Züge!" grinste der Straßenräuber doppeldeutig.
    Bontereigg legte Feuer nach und begann hektisch zu paffen. Kreisel und Kringel stiegen aus dem Pfeifenkopf empor. Wolken und ganze Schwaden folgten. Die Mönche stießen Rufe des Erstaunens aus, und der Außenwächter-Agent nickte ihnen hinter der Mauer bekömmlichen Duftes und gefälliger Selbststärkung zu.
    „Eine Wunderpfeife", sagte er und verlieh seiner Stimme einen geheimnisvollen Klang. „Wer sie besitzt, dem steht das Universum offen."
    Die dichten Schwaden verdeckten seinen Körper und nahmen ihm die Sicht auf die Wegelagerer. Diese rückten näher zusammen und gaben die kreisförmige Umzingelung auf. Bontereigg nutzte die Chance. Er paffte schneller und stärker. Der Qualm wurde zu einer undurchdringlichen Mauer zwischen ihm und den Traal-Mönchen.
    „Die Timen-Pfeife vollbringt nicht nur dieses eine Wunder. Gleich wird der Rauch sich zu einem Bild formen."
    Er machte drei Schritte rückwärts und rannte entlang den Häuserfassaden davon. Es war ein plumper Trick, aber er half bestimmt. Eine andere Möglichkeit blieb ihm nicht, wenigstens nicht in seiner Situation als Agent auf dieser Welt.
    Als die Mönche in sein Blickfeld gerieten, starrten sie noch immer erwartungsvoll auf den Qualm.
    Endlich bemerkten sie den Fliehenden, aber da hatte er sich bereits fünfzig Meter von ihnen entfernt.
    Ein wüstes Geschrei hob an. Die Mönche nahmen die Verfolgung auf. Gestärkt durch das Kraut und im Bewußtsein, daß es nicht nur um den Besitz der wertvollen Pfeife ging, spurtete der

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