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1897 - Schach den Dscherro

Titel: 1897 - Schach den Dscherro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schneller!" forderte Wosken ihn auf. „Wir liegen bereits drei Minuten über dem Zeitlimit."
    Die Siganesen aktivierten Prallfelder und schoben die Gefangenen mit deren Hilfe voran. Einige der Footen simulierten Erschöpfung, ließen sich sogar zu Boden sinken. Doch die Traktorstrahlen waren ebenso unerbittlich wie die Siganesen. Sie hoben die Wesen aus der Dscherro-Burg hoch, richteten sie in der Waagrechten aus und schoben sie über die Artgenossen hinweg ans vordere Ende des Zuges.
    Dabei ging es recht eng zu. Die Korridore waren nicht auf Wesen von bis zur zweieinhalbfachen Größe ihrer Bewacher zugeschnitten.
    Aus dem mobilen Kommandostand meldete sich Rosa Borghan. Sie erkundigte sich, wie die Verlegung der Gefangenen voranschritt.
    „Beeilt euch!" machte sie ihnen zum wiederholten Mal klar. „Domino spricht bereits mit Taka Fellokk und wird ihm unsere Forderungen unterbreiten. Bis dahin müssen die Footen mindestens drei Kilometer von dem Hauptenergie-Aggregat entfernt sein."
    Trotz der umfangreichen Abschirmungen des gesamten CADO-Komplexes kalkulierten sie ein, daß die Dscherro in ihrer fliegenden Burg zumindest über die Richtung des Vorstoßes informiert waren, den die Footen unternommen hatten.
    „Wir tun, was wir können. Und jetzt laß uns in Ruhe", murrte Salmon Seith. „Ist es nicht genug, daß wir diesen Sklaventreiber Wosken im Nacken sitzen haben?"
    „Wie bitte?" Rosas Stimme klang irritiert.
    - „Nichts, nichts. Ist schon gut", sagte Seith. „Vergiß es einfach."
    Die Vorhut meldete, daß das Ziel in Sicht war. Eine halbe Minute später leerte sich der vierzig Zentimeter hohe Korridor. Die Footen durchschritten eine Tür und verteilten sich über die hundert mal hundert Meter durchmessende Halle. Sie legten sich auf den Boden und machten sich so flach wie möglich.
    Die Siganesen ließen sie gewähren. Am Boden konnten sie bleiben, denn es ging abwärts.
    Die Halle war ein Fahrstuhl für größere Tiefsee-Einheiten, und er sank zweihundert Meter hinab bis auf den Grund der Anlage.
    Das rosarote Leuchten eines Energieschirms baute sich über der Liftplattform auf, und aus unzähligen Öffnungen in den Wänden lief Wasser und begann die Halle außerhalb des Schirms zu füllen. Im Ernstfall ließ sich der Wasserdruck für die Tests der Tiefseetauglichkeit auf tausend Atmosphären erhöhen. Im vorliegenden Fall genügte es zunächst, die Halle zu fluten und die Gefangenen damit von der Außenwelt abzuschneiden.
    Unruhe befiel die Footen. Sie ahnten, welche Bedeutung das Fluten der Halle besaß. Einer von ihnen trat dicht an den Schirm heran.
    „Ich bin Alguriel. Nehmt einen Rat von mir an, kleine Terraner! Tötet uns nicht! Wenn ihr es tut, kennen die Dscherro keine Gnade."
    „Die kennen sie auch so nicht", antwortete Salmon Seith mit finsterem Gesicht. „Zumindest haben wir noch nie eine derartige Anwandlung an einem von ihnen entdeckt. Ein Dscherro, der ‘Gnade walten läßt, ist schwer krank. Ich kann euch jedoch beruhigen. Wir lassen euch vorerst am Leben."
    Er warf Arno Wosken einen fragenden Blick zu. „Sind die Roboter soweit?"
    Der dritte Mann des Kommandounternehmens Kaktusblüte nickte und deutete nach oben.
    Fünfzig siganesische Riesenroboter mit einer Länge von dreißig Zentimetern schwebten herab und tauchten durch Strukturlücken in das Gefängnis hinein. Die Maschinen nahmen den Footen ihre komplette Ausrüstung ab, ebenso ihre Anzüge. Alles Sträuben und Protestieren half nichts. Die Maschinen ließen die Footen nackt zurück und entfernten sich erst, als sie das Gefängnis bis auf den letzten Quadratmillimeter untersucht hatten.
    Das Wasser stand inzwischen vier Meter hoch in der Halle. Die Siganesen aktivierten ihre Antigravgürtel und versammelten sich über dem höchsten Punkt der Schirmkuppel.
    „Hier seid ihr gut aufgehoben", verkündete Arno Wosken. „Sollten wir uns wiedersehen, dürft ihr das als gutes Zeichen werten."
    Er verschwand nach oben, während die übrigen Siganesen warteten, bis sich das Wasser über der Energiekuppel schloß.
     
    *
     
    Domino Ross rechnete jeden Augenblick damit, daß Taka Fellokk tot umfiel. Wie ein gefangenes Tier lief der Anführer der Dscherro vor dem Bildschirm hin und her. Er hielt den Kopf gesenkt, und immer wieder blieb er mit dem Horn an einem der Aufbauten hängen. Das Krachen und Scheppern schien er nicht zu hören.
    „Hörst du mir überhaupt zu?" fragte Ross und verschränkte die Arme.
    Der Kopf des Dscherro

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