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190 - Der Sohn des Vampirs

190 - Der Sohn des Vampirs

Titel: 190 - Der Sohn des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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meinen Hunger niemals stillen. Ich bin verdammt, hier zu darben.«
    »Dann wirst du verhungern.«
    »Loxagon hat bestimmt dafür gesorgt, daß ich mein Leben nicht verliere.«
    »Der Zauber wird schwächer werden«, behauptete Ragon zuversichtlich. »Du darfst dich nicht unterkriegen lassen, Vater. Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich dich mit Menschenblut befreien. Rotes Blut wird deine Hörner färben und dir die Trennung von diesem Felsen ermöglichen. Menschenblut ist in der Hölle etwas Besonderes, damit kann man viel erreichen.«
    Calumorg konnte den Optimismus seines Sohnes nicht teilen, aber er widersprach Ragon nicht. Vielleicht war für ihn noch nicht alles verloren.
    Wenn es eine Möglichkeit gab, ihn in 1000, 10.000 oder 100.000 Jahren zu befreien, würde Ragon sie finden. Aber Calumorg sagte sich nüchtern, daß es vernünftiger war, sich auf eine Qual ohne Ende einzurichten.
    ***
    Er hat falsche Haare, dachte Karen Gray, als sie, auf der Ledercouch liegend, ihren Psychiater Howard Larch betrachtete. Ein eitler Mann, der nicht den Mut hatte, zu seiner Glatze zu stehen. Mit glänzenden, leicht vorquellenden Augen sah Larch sie an.
    »Woran denken Sie im Augenblick?« wollte er wissen.
    Karen lachte in sich hinein. Soll ich es ihm wirklich sagen? dachte sie. Er wäre beleidigt.
    »An nichts«, antwortete sie.
    »Man denkt fast nie an überhaupt nichts.«
    »Na schön, ich dachte daran, wie angenehm man auf dieser Couch liegt, aber das ist doch nichts, oder können Sie damit etwas anfangen?«
    »Im Moment nicht, aber wenn ich später die Mosaiksteinchen zusammensetze, werden sie ein Bild ergeben. Womit assoziieren Sie das Liegen auf dieser Couch?«
    »Was wollen Sie hören?«
    »Woran denken Sie, wenn Sie hier liegen? Antworten Sie ganz spontan.«
    »An mein Bett zu Hause.«
    »Würden Sie jetzt gern in Ihrem eigenen Bett liegen?« fragte der Psychiater. »Ja.«
    »Allein?«
    »Selbstverständlich.«
    »Vermissen Sie Ihren Mann?«
    »Nein, überhaupt nicht.«
    »Hätten Sie gern einen anderen Mann?« fragte der Psychiater weiter. »Kann schon sein.«
    »Wie stellen Sie ihn sich vor?« wollte Howard Larch wissen.
    »Ich weiß nicht. Ich bin auf keinen Typ festgelegt.«
    »Wie war Ihr Mann?«
    »Muß ich über Mort reden?« fragte Karen.
    »Sie müssen überhaupt nichts. Sie kommen zu mir, und wir unterhalten uns. Wenn Ihnen ein Thema nicht behagt, lassen wir es aus und sprechen vorläufig über etwas anderes. Irgendwann werden Sie keine Hemmungen mehr haben, mir alles zu erzählen. Das kann in einer Woche sein, in einem Monat, in einem Jahr…«
    Karen schaute ihn erschrocken an. »So lange soll ich zu Ihnen kommen?«
    »Es hängt von Ihnen ab, wie lange diese Sitzungen dauern. Solange Sie sich innerlich gegen dies und jenes sperren, kann ich Ihnen nicht helfen, und das wollen Sie ja, daß ich Ihnen helfe, nicht wahr?«
    »Deshalb bin ich hier«, gab Karen zu. Nach der Sitzung aß sie mit Vicky Bonney in einem französischen Restaurant in Covent Garden zu Abend.
    »Was dieser Psychiater alles wissen will, ist nicht mehr feierlich«, sagte Karen kopfschüttelnd. »Er stellt so direkte und indiskrete Fragen. Man fühlt sich regelrecht von ihm ausgezogen.«
    »Nur so sieht er dich, wie du wirklich bist - unverfälscht, ehrlich und verletzbar. Du mußt ihm nur vertrauen, sonst kann er dir nicht helfen.«
    Sie wechselten das Thema, und Karen Gray erzählte von der Hausmeisterfamilie Palance. »Boris, der Sohn von Erna und Albert Palance, ist gestern nacht spurlos verschwunden. Er machte mit dem Hund noch eine abendliche Runde um den Block, band das Tier dann neben dem Haustor an - und ward nicht mehr gesehen. Mrs. Palance ist völlig aus dem Häuschen, ihr Mann mußte heute zur Polizei gehen und den Jungen als vermißt melden. Erna Palance befürchtet, daß Boris einem Verbrechen zum Opfer fiel. Als ich heute mit ihr sprach, brach sie sofort in Tränen aus.«
    »Hältst du auch ein Verbrechen für möglich?« fragte Vicky Bonney und schitt ein Stück vom köstlichen Châteaubriand ab.
    »Ganz ausschließen kann man so etwas natürlich nie«, antwortete Karen Gray, »aber ich kann mich mit diesem Gedanken nicht recht anfreunden. Boris ist ein kräftiger junger Mann, der sich bestimmt zu wehren versteht, wenn man ihn nicht hinterrücks niederschlägt. Aber hätte er dann noch den Hund anbinden können? Ich hoffe, daß ihm nichts zugestoßen ist.«
    Nach dem Essen brachte Vicky die Freundin nach Hause.
    »Hast du

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