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190 - Der Sohn des Vampirs

190 - Der Sohn des Vampirs

Titel: 190 - Der Sohn des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ergriff die Flucht. Er sauste aus Karens Apartment und knallte die Tür hinter sich zu.
    Das blonde Mädchen erwachte aus einer seltsamen Trance. Wie vom Donner gerührt stand Karen da. Was war das eben für ein merkwürdiger Auftritt gewesen?
    Da Boris Palance so entsetzt zur Balkontür gestarrt hatte, wandte sich Karen um, um zu erfahren, was den bleichen Jungen so sehr erschreckt hatte, aber sie sah niemanden.
    »Das soll einer begreifen«, sagte das Mädchen kopfschüttelnd.
    ***
    Vicky Bonney hörte sich Karen Grays haarsträubende Geschichte am Telefon an und riet der Freundin, die Nacht lieber nicht in ihrer Wohnung zu verbringen.
    »Wo soll ich schlafen?« fragte Karen. »In einem Hotel?«
    »Hier«, antwortete die Schriftstellerin. »In Tony Ballards Haus.«
    »Ich kann doch nicht…«
    »Es ist genug Platz«, unterbrach Vicky Bonney sie. »Ich fahre sofort los, in 20 Minuten hole ich dich ab.«
    »Das ist nicht nötig, ich nehme ein Taxi.«
    »Okay, aber sei vorsichtig.«
    Karen nahm nichts mit, sie bestellte telefonisch ein Taxi vor die Tür und stahl sich aus dem Haus, als der Wagen eintraf. 20 Minuten später war sie bei ihrer Freundin.
    Es hatte den Anschein, als wäre Vicky allein, doch das stimmte nicht. Boram, der Nessel-Vampir, war da, aber er war nicht zu sehen. Vicky hatte ihn gebeten, seine Dampfgestalt so weit auszudehnen, daß er unsichtbar wurde, damit sein Anblick Karen nicht erschreckte.
    »Komm herein«, sagte Vicky, »Du mußt mir alles noch einmal erzählen, und zwar ganz genau.«
    In Borams - unsichtbarer - Anwesenheit hörte Vicky die zweite, ausführlichere Version des schaurigen Erlebnisberichts. Der wiederaufgetauchte Boris Palance sollte schrecklich bleich gewesen sein.
    Als hätte sich kein Tropfen Blut in seinen Adern befunden!
    Vicky war vorsichtig, denn sie wollte keine falschen Schlüsse ziehen, aber was Karen erzählte, ließ Tonys Freundin vermuten, daß sie es mit einem Vampir zu tun gehabt hatte.
    Beim erstenmal können Vampire ein Haus oder eine Wohnung nur dann betreten, wenn man sie dazu einlädt. Karen hatte Boris Palance mitgenommen.
    Er hatte »Der Meister« geschrien und war geflohen.
    Etwa, weil er sich an dem Mädchen vergreifen wollte, das der Mann, der ihn zum Blutsauger gemacht hatte, für sich beanspruchte?
    Noch waren Vickys Überlegungen so leicht zerstörbar wie ein Kartenhaus. Sie versuchte ihr Gebäude mit einigen Fragen zu festigen. »Boris Hände waren kalt?«
    »So kalt wie ein toter Fisch«, antwortete Karen Gray.
    »Hat er deinen Hals geküßt?«
    »Ich spürte die Berührung seiner Lippen.«
    »Warum hast du das zugelassen?« fragte Vicky, nachdem sie sich mit einem raschen Blick vergewissert hatte, daß Boris Palance ihre Freundin nicht gebissen hatte.
    »Ich konnte ihn nicht daran hindern, ich war wie gelähmt«, gab Karen Auskunft.
    Vampire hypnotisieren ihre Opfer manchmal, ging es Vicky Bonney durch den Sinn.
    »Hatte Boris irgendeine Verletzung? Zum Beispiel am Hals?« wollte die Schriftstellerin wissen.
    Karen schüttelte den Kopf. »Mir ist nichts aufgefallen. Warum stellst du all diese Fragen? Hast du einen bestimmten Verdacht?«
    Den hatte Vicky zwar, aber sie sprach lieber nicht mit Karen darüber, denn sie wollte die Freundin nicht beunruhigen. Sie zeigte ihr das Gästezimmer, lieh ihr eines ihrer Nachthemden und sagte: »Denk vorläufig nicht mehr an Boris Palance. Schlaf gut. Wir sehen morgen weiter, okay?«
    ***
    Die Zeit verging, langsam und doch unaufhaltsam. Über eine Zeitspanne, die Menschen nicht messen können, hing Calumorg an jenem Felsen und wurde grausam von seinem unstillbaren Bluthunger gequält.
    In unregelmäßigen Abständen sah Ragon nach seinem Vater, doch er sah sich außerstande, ihm zu helfen. Es war ihm einfach nicht möglich, den Uralt-Vampir vom Felsen zu trennen, da half auch Menschenblut nichts.
    Die Zeit war eben noch nicht reif.
    Vieles gehörte bereits einer Vergangenheit an, die mehr und mehr in den schwarzen Schacht des Vergessens glitt.
    Loxagon hatte es nicht geschafft, seinen Vater zu entthronen. Er war - so glaubte man - von den UNA-Drillingen getötet worden. Selbst Asmodis war lange Zeit davon überzeugt gewesen, doch inzwischen hatte sich der Teufelssohn aus seinem Grab wieder erhoben, war zurückgekehrt und hatte sich mit seinem Vater ausgesöhnt.
    Asmodis und Loxagon regierten die Hölle nun gemeinsam - wobei jeder sein eigenes Gebiet hatte, in dem er tun konnte, was er für richtig hielt.
    Im

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