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1900 - Thoregon

Titel: 1900 - Thoregon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wünschte, du wärest früher aufgetaucht. Wir hätten uns viel Ärger erspart."
    Die silberne Kugel gab zurück: „Diese Dinge kannst du nicht beurteilen, Perry Rhodan. Helioten werden oft Hunderte von Jahren nicht tätig. Dann kommen sie aus dem Proto-Tor hervor, sie gehen über die Brücke in die Unendlichkeit und ernennen einen neuen Boten von Thoregon. Heute ist so ein Tag. Thoregon befindet sich in großer Gefahr. Es ist nicht die Zeit für Vorwürfe."
    „Wen willst du zu einem neuen Boten ernennen?" fragte Rhodan, obwohl er die Antwort bereits zu kennen glaubte.
    Stille. „Thoregon'- was bedeutet das? Was verbirgt sich hinter dem Rat von Thoregon? Wer sind die Ratsmitglieder?"
    Keine Antwort.
    Nach einer Weile sagte der Heliote jedoch: „Ich werde diese Fragen nicht gleich beantworten, Perry Rhodan. Statt dessen biete ich dir etwas anderes. Ich gewähre dir einen Einblick in die Geschichte der Koalition. Genauer gesagt, ich werde dir etwas über die Entstehung von Thoregon erzählen.
    Meine Geschichte beginnt mit einem Gewissen. Du glaubst vielleicht, daß ein Gewissen im kosmischen Zusammenhang keine Rolle spielen sollte, aber dieses hier spielte eine.
    Vor hunderttausend Jahren ... Perry Rhodan, hör mir zu!"
     
    2.
     
    Heliotische Geschichten (1)
    Countdown: minus 100.000 Jahre
     
    Sonnentage waren auf dem Planeten Onzhous nicht sehr häufig. Insofern konnte es als glückliche Fügung gelten, daß der Hochtechniker der Baolin-Nda an einem Sonnentag starb.
    Autrach erfuhr am Abend desselben Tages, daß er der neue Hochtechniker seines Volkes sein würde.
    Sein Schloß befand sich am Fuß eines Hügels, wenige Kilometer außerhalb der Stadt.
    Artgenossen aus der Technostadt kamen selten hierher. Noch hatte er mit keinem Baolin-Nda ein Wort gewechselt, seit der Hochtechniker gestorben war. Für Autrach hatte das den Vorteil, daß er in Ruhe überlegen konnte.
    Er blickte in den tiefroten, strahlenden Ball der untergehenden Sonne. Hochtechniker der Baolin-Nda. In diesem Teil des Universums, mindestens in der Galaxis Norgan-Tur, bedeutete der Titel eine große Verantwortung. „Du wirst keine andere Wahl haben", erinnerte ihn sein Gehilfe, ein Roboter namens Diener-17. „Du kannst den Letzten Willen des Toten nicht ignorieren."
    Lautlos hatte er sich der Veranda genähert. Diener-17 war der einzige, der Autrachs Einsamkeit im Schloß am Hang teilte. Seine sechzehn Vorgänger hatte Autrach als fehlerhaft erkannt und demontiert, nur nicht Diener-17. Das einzige, was ihm in seiner Makellosigkeit zu fehlen schien, war eine Seele. Aber eine Seele konnten ihm sämtliche Hochtechniker aller Zeiten nicht geben.
    „Du hast recht", bekundete Autrach nach einer Weile, „das weiß ich wohl. Aber ich wünschte... Ach, ich will diese Verantwortung nicht haben!"
    Er wußte, daß er sein Leben nun ändern mußte. In Zukunft würde er nur noch für sein Volk und für die Mächte der Ordnung leben.
    Als die Dämmerung den Strahlenkranz der Korona verschluckt hatte, akzeptierte Autrach die Wahl. In der Nacht bestieg er seinen Gleiter. Der Abschied fiel ihm schwer. Er hatte nicht mehr das Recht, ein Einsiedler zu sein, sondern mußte seinem Volk 'nahe sein. Das war nur möglich, indem er mit den anderen in der Technostadt wohnte.
    Auf der Veranda sah er Diener-17 stehen. Der Roboter diente ihm als Symbol einer kleinen, perfekten Maschinenwelt, die er hinter sich zurückließ.
    Dann löste er den Selbstvernichtungsmechanismus aus. Er wollte nicht, daß sein Schloß für Jahrtausende leer stand und verfiel.
    Autrach winkte dem sterbenden Roboter mit einem wehmütigen Gefühl zu. Aus den Fundamenten brach ein Vulkan, der zunächst die unteren Stockwerke, dann auch Diener-17 und die Zinnen des Gebäudes fraß.
    Autrach überquerte die Hügelkette, die ihn von der Technostadt trennte, und steuerte über die schwebenden Schlösser des Randbezirks hinweg. Die Stadt war ein Meer aus Silber, eine schimmernde Insel in der Dunkelheit. Einige zigtausend Flugobjekte erfüllten den Himmel. Autrach fühlte sich an einen Insektenschwarm erinnert, nur daß diese Insekten aus Metall bestanden und ihre Position mit blinkenden Dioden anzeigten.
    Sein Ziel war das Zentrum. Dort liefen alle Wege zusammen.
    An diesem Ort stand das einzige dunkle Gebäude der Technostadt. Es war von einem breiten Parkstreifen umgeben. Man konnte es nur durch die Luft erreichen.
    Als er aus dem Fahrzeug stieg, spürte Autrach die Nähe seiner Artgcnossen. Sie

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