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1901 - Tödliche Tessma

Titel: 1901 - Tödliche Tessma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausgreifenden Schritten Richtung Zentrale eilte. Zwei weitere Kampfroboter waren vor der Zentrale postiert, sie salutierten knapp.
    Rhodan verkniff sich die Frage nach dem Anlaß für diesen Unsinn. Zusammen mit Reginald Bull und Ska Kijathe, die Aagenfelt abgelöst hatte, warteten Tautanbyrk und Viviaree auf ihn.
    Die beiden Baolin-Nda erschienen ihm immer noch wie billige Plastikpuppen und erinnerten auf gewisse Weise an die Puppen von Bauchrednern aus seiner Jugend. In der Tat handelte es sich um rein mechanische, kantige Trägerkonstruktionen von humanoidem Äußeren, wenig mehr als einen Meter groß. Die weiße Pla stikhaut, plumpe Gliedmaßen und die eckige Art, sich fortzubewegen, verstärkten diesen Eindruck noch.
    Trotz der augenscheinlichen Mängel stellten die künstlichen Körper ähnliche Leistungen zur Verfügung wie Hochleistungsroboter. Im Grunde handelte es sich um einen? brutkastenartigen Behälter für die Seele, den eigentlichen Baolin-Nda.
    Diese brillanten Techniker waren, formlose, nur schwer bewegungsfähige graue Gewebeklumpen und wogen im Durchschnitt 500 bis 600 Gramm.
    Baolin-Nda wurden um die fünftausend Jahre alt, danach verloren die Seelen im Verlauf von etwa einem Jahr ihre Körperlichkeit. Doch das war nicht ihr Tod, sondern nur der Übergang in eine körperlose Form und der Rückzug in die Äole. Allerdings hatte schon seit Jahrtausenden keiner der körperlosen Baolin-Nda mehr mit den Jungen seines Volkes kommuniziert.
    Den größten Teil ihrer fünf tausend jährigen „Jugend" widmeten die Baolin-Nda ihrer absoluten Technikbesessenheit. Mit Ergebnissen wie den miniaturisierten Wundern des Arsenals, von denen Kummerogs Tempel auf Trokan und das Zeitrafferfeld, das innerhalb weniger Jahre das Gesicht eines leblosen Planeten verändert und ein neues Volk hatte entstehen lassen, nur Beispiele waren. „Wir sind gekommen, um uns zu verabschieden", begann Tautanbyrk. „Vor euch liegt eine gefahrvolle Reise."
    „Die beiden wollten mir nicht verraten, woher sie das wissen", platzte Reginald Bull heraus. „Aus den Fingern saugen sie es sieh bestimmt nicht."
    Ruckartig streckte Viviaree ihre Arme aus, drehte sich nach links und rechts wie ein schlecht funktionierender Spielzeugroboter. Auch ihr Kopf ruckte nur zentimeterweise herum. „Sieh dich um, was aus unserem Lebensraum geworden ist", sagte sie stokkend. „Wer dieses Verbrechen auf sich geladen hat, wird nicht tatenlos abwarten, bis er dafür zur Rechenschaft gezogen wird." '„Ein solcher Gegner schreckt vor nichts zurück", pflichtete Ska Kijathe bei. „Wir würden euch gerne nach besten Kräften unterstützen", fuhr Tautanbyrk fort. „Leider verfügen wir kaum über brauchbare technische Gegenstände; mit der Vernichtung der Steuerzentrale UL-TIST wurde an alle Tessma-Klone der Suizid-Impuls geschickt, sie haben ihr Leben beendet."
    „Abgesehen von den wenigen Tessma, die sich zufällig mit, uns an Bord der Technobox befanden", erklärte Viviaree. Rein mechanisch klappte ihr Unterkiefer auf und zu.
    Skeptisch verzog Reginald Bull die Mundwinkel. „Insekten", sagte er geringschätzig. Obwohl er wußte, daß der Alltag der Baolin-Nda überwiegend auf ihrer weit fortgeschrittenen Biotechnologie basiert hatte.
    Hinter dem Namen Tessma verbargen sich vielgestaltige, insektoide Wesen, deren Intelligenz von nicht vorhanden bis sehr hoch schwankte. Vor Zehntausenden von Jahren hatten intelligente Tessma die halbe Galaxis beherrscht; die Baolin-Nda hatten mit dem Erbgut der mutierten, unintelligenten Nachkommen experimentiert. Die Baolin-Nda hatten deshalb keine Abfallvernichtung gekannt, weil ein Milliardenheer mikrokleiner Insekten jeden Unrat weggefressen hatte. Tessma hatten Nahrungsmittel produziert ebenso wie Medikamente, sie hatten mit ihren Körperabsonderungen die Grundstoffe für Gebäude und Maschinen erzeugt. Trotzdem, waren sie immer Insekten geblieben.
    Bully dachte an den Himmel verdunkelnde Heuschreckenschwärme oder an die Züge mörderischer Wanderameisen. Und obschon Viviaree noch gar nichts in der Hinsicht gesagt hatte, wehrte er vorsorglich ab: „An Bord der terranischen Flotte hat es nie Insekten gegeben. Keine Spinnen, keine Schaben, nicht einmal Flöhe."
    „Die Tessma aus der Technobox sind die wertvollsten Helfer, die wir noch haben", betonte Tautanbyrk. Mit keiner Nuance ließ er erkennen, ob Bullys Einwand ihn gekränkt hatte. Wahrscheinlich stand er weit über solchen Dingen.
    Ruckartig hielt er Rhodan

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